Tölt ist nicht gleich Tölt!

Früher zählte ich mich zu den so genannten „Gangpferdereitern“. Ich besitze einen Peruanischen Paso Namens Mariscal, meine Tochter hat ebenfalls einen Peruanischen Paso und einige meiner Schüler/innen und Einsteller/innen haben Gangpferde. Bei mir auf dem Hof unterrichtete einige Monate lang sehr intensiv ein Reitlehrer und Pferdeausbilder, der in der Gangpferdeszene zu Hause ist und von dem ich viel gelernt habe. Von daher kenne ich mich recht gut mit Gangpferden und mit der „Gangproblematik“ aus.

Als ich meinen Mariscal bekam, war er angeritten. Recht schnell ging es mir in der Ausbildung um das Thema „Verbesserung des Tölts“. Ich nahm viel Unterricht und so ging es mit und ohne Anleitung Runde um Runde um die Ovalbahn, in dem Bestreben Takt, Haltung und Tempo des Tölts zu verbessern. Ja, wir machten Fortschritte, aber so richtig gut war es nicht. Mariscal lief nicht „rund“. Er drückte den Rücken weg und den Unterhals heraus. Mein Wissenstand bis dahin war: Das ist halt so im Tölt…

Dann besuchte ich als Zuschauerin einen „Dressurkurs für Gangpferde“ bei Horst Becker. Dort sah ich Islandpferde, die im Tölt über einen aufgewölbten Rücken gingen! Die Pferde trabten Traversalen, sprangen einen wunderschönen Bergaufgalopp und tölteten gleich darauf in einer Manier, wie ich sie davor noch nie gesehen habe. Da drückte sich kein Unterhals heraus und kein Rücken weg. Ich war sehr beeindruckt und ich wusste: Da will ich mit Mariscal auch hinkommen und so meldete mich bald darauf auf einen Kurs bei Horst an.

Als ich mit Mariscal meinen ersten Kurs bei Horst besuchte sagte er mir nach der ersten Einheit sinngemäß Folgendes: „Wenn du willst, dass dein Pferd über den Rücken töltet, arbeite an der Dressurausbildung deines Pferdes und lege die Arbeit im Tölt für ca. zwei Jahre auf Eis. Auch für Gangpferde gilt die Ausbildungsskala und erst wenn der Rücken stabil muskulär aufgebaut ist, dein Pferd stark genug in der Hinterhand ist, um sich zu tragen, dann erst ist es reif für den Tölt.“

Hui! Ich muss sagen, dass war schon eine harte Ansage! Ich soll zwei Jahre nicht tölten? Aber das macht doch so viel Spaß! Warum habe ich mir denn ein Gangpferd gekauft, wenn ich nicht tölten darf? Aber Horst konnte mir die Zusammenhänge und den Sinn dieses Vorgehens so super erklären, dass ich seinen Rat angenommen habe und „Ja“ gesagt habe, diesen Weg mit Mariscal zu gehen. Und so änderte sich das Training mit Mariscal komplett. Der runde, über den Rücken gehende Trab stand ab jetzt ganz oben auf unserem Trainingsprogramm.

Und natürlich das Erlernen der Seitengänge. Ich muss gestehen, erst jetzt kam ich so richtig zum Dressurreiten und entdeckte meine Begeisterung hierfür.

Der Weg mit Mariscal war nicht leicht. Seine starke Gangveranlagung machte die Dressurarbeit noch viel schwerer als sie eh schon ist. Wenn uns im Trab ein paar Schritte Schulterherein gelangen oder erste Ansätze einer Traversale, war ich überglücklich. Ich fing an, die Reiter von dreigängigen Pferden zu beneiden 😉 . Den Tölt ließ ich tatsächlich ganz lange völlig außen vor.

Irgendwann überkam es mich dann auf einem Ausritt und ich versuchte ihn mal wieder zu reiten, den Tölt. Das Erlebnis werde ich nie vergessen, denn so einen Tölt hatte ich vorher noch nie gefühlt. Es war so leicht, so rund. Da drückte sich nichts mehr weg… Ja, so kann Tölt also auch sein! Seitdem ich das erlebt habe, akzeptiere ich „den anderen Tölt“ nicht mehr. Er ist für mich genauso falsch wie das Laufen mit durchgedrücktem Rücken bei einem dreigängigen Pferd.

Leider endet hier meine Erfahrung, die ich mit Mariscal als Dressurreitpferd und „über- den-Rücken-Tölter“ machen konnte. Aufgrund einer Stoffwechselerkrankung ist er schon lange nicht mehr reitbar. Heute verbringt er sein Frührentendasein in unserer Herde und wir bespaßen uns hin und wieder mit ein paar Spielchen, die wir uns gemeinsam erarbeitet haben.

Von Mariscal habe ich sehr viel gelernt, und das nicht nur, was die Arbeit mit Gangpferden angeht. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.

Leider gibt es kein Bildmaterial, mit dem ich unsere damalige Entwicklung dokumentieren kann. Aber seither empfehle ich meinen Schülern/innen, die mit Gangpferden zu mir kommen, aus tiefster Überzeugung auch den Weg über eine korrekte Dressurausbildung und nicht zu früh den Tölt mit in das Trainingsprogramm zu nehmen. Glauben Sie mir, auch wenn es noch so schwer fällt, es lohnt sich!

22. Juni 2010 von Babette Teschen • Kategorie: Aus dem Reitunterricht und Coaching 26 Kommentare »

 

26 Reaktionen zu “Tölt ist nicht gleich Tölt!”

 

Von Johanna • 23. Juni 2010

Interessanter Beitrag!
Leider hab ich noch keinen Tölt erlebt, weder den einen, noch den anderen…

Ich finds jedenfalls irgendwie sehr komisch, ein Bild von dir im Westernsattel zu sehen! *grins*
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🙂
Frei nach dem Motto: In allen Sätteln zu Hause 😉 ,
liebe Grüße,
Babette

 

Von Isabelle • 23. Juni 2010

Ein toller Beitrag. Ich habe mich schon des Öfteren mit meiner auch gangpferdeerfahrenen Reitlehrerin unterhalten, warum ich denn z.B. Isländer immer nur mit durchgedrücktem Rücken tölten sehe. Mir kam schon der Gedanke, dass das gar nicht anders geht, aber mir wurde dann erklärt, dass das einfach nur seine Zeit dauert und ein sehr gut gearbeitetes Pferd vorraussetzt. Deshalb finde ich es schön, dass du das hier auch beschreibst, so dass vielleicht viele Gangpferdereiter ihre Pferde auch in den „zusätzlichen“ Gängen genauso über den Rücken reiten werden, wie in den „normalen“.
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Danke! Das wäre ein schönes Ergebnis :-),
liebe Grüße,
Babette

 

Von Celina • 24. Juni 2010

Ein sehr guter Beitrag.
Ich selbst besitze einen Tinker mit Gangveranlagung (sehr viel Pass, wenig Tölt)
Mit ihm geriet ich mit 10/11 ebenfalls zur „Gangszene“ und auch mir wurde erst empfohlen, an seinem schwachen Tölt weiter zu arbeiten, obwohl er nichtmal taktklar traben oder Schritt gehen konnte (und ich gerademal sattelfest war). Das Resultat dieser Arbeit war ein völlig verspanntes und von vorne bis hinten blockiertes Pferd.
Jetzt arbeiten wir seit fast fünf Jahren an einer soliden Dressurausbildung und haben den völlig Tölt auf Eis gelegt (an dem ich eh nie Gefallen fand). Mittlerweile kann er sogar wenn es leicht bergab geht einen taktklaren Schritt zeigen und an guten Tagen sogar ohne Passverschiebung antraben.
Ein gut herausgerittener Tölt ist sicher etwas sehr tolles, aber für die meisten Pferde ein Ziel in weiter Ferne.
Leider wissen das immer noch die aller Wenigsten …
_________________________________________
Ja leider 🙁 ,
liebe Grüße,
Babette

 

Von Charlotte • 25. Juni 2010

Oh, ein Artikel über Tölt *freu*
Toll, darüber freue ich mich sehr, ich bin ein totaler Isländer-Fanatiker. Allerdings habe ich bis jetzt so gut wie nur den „einen“ Tölt kennengelernt. Sehr schade, ich glaube es nimmt sich einfach keiner Zeit, den gewöhnlichen Schulpferden mal eine Töltpause und gründliche Dressurarbeit zukommen zu lassen. Deshalb ist Tölt auch nicht meine Lieblingsgangart, leider. Ich würde so gern die andere Variante kennenlernen! Falls ich irgendwann mal einen Isi bekommen sollte, werde ich mir deinen Artikel zu Herzen nehmen!
LG,
Charlotte
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Ich drücke Dir die Daumen, dass Du mal in den Genuss eines „über den Rücken Tölter“ kommen wirst 🙂 ,
liebe Grüße,
Babette

 

Von Caro • 26. Juni 2010

Oh, wie wahr dieser Artikel ist.
Es gibt leider auch im Spitzensport sehr wenige Gangpferdereiter, die das wirklich wissen.

Ich bin übrigens auch über Gangpferde (Isländer) zur Dressur gekommen, weil ich immer mehr verstanden habe, dass Kraft in der Hinterhand, Muskeln und Sich-selbst-tragen-können die wichtigsten Voraussetzungen für das Töltreien sind.

Liebe Grüße
__________________________________________
Jep!
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Snooky • 27. Juni 2010

Hallo Babette,
dein Beitrag passt genau zu dem, was ich gerade erlebe. Wir haben unseren 6-jährigen Isländer erst seit ein paar Wochen. Er steht auf einem Isländerhof, direkt nebenan befindet sich ein ’normaler‘ Reiterhof. Ich Abtrünnige habe es nun gewagt, dort nach Unterricht zu fragen, weil ich erst dressurmäßig arbeiten möchte, bevor wir uns an den Tölt wagen. Dies stößt tatsächlich auf großes Unverständnis bei vielen Isländer-Kollegen, aber es ist mein Pferd und ich halte den von dir beschriebenen Weg für absolut richtig!

Liebe Grüße,
Snooky
__________________________________________
Ich drücke Dir die Daumen das Du guten Unterricht findest!
Liebe Grüße,
Babette

 

Von nicole • 28. Juni 2010

Hallo Babette
wirklich sehr spannend, deine Erfahrung mit dem Tölt. Seit ein paar Jahren habe ich auch einen Fünfgänger im Stall, der einen gewaltigen Trab mit sehr viel Schwung hat. Leider „schaufelt“ er immer noch stark mit den Hinterbeinen aussen an den Vorderbeinen vorbei.
Wenn ich ihn dann arbeiten möchte in der Biegung, dann wechselt er immer sofort in „Tölt“, bzw. Pass.
Kannst du mir einen Tipp geben, wie wir das anpacken können?
Verkürzen im Trab geht inzwischen so weit, dass er nicht immer nur vollgas lostrabt, doch wirklich langsam kann er nicht traben.
Liebe Grüsse
_______________________________________________
Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, den Trab erst an der Longe stabil zu erarbeiten. Dannach fällt den Pferden der Trab unter dem Reiter sehr viel leichter und sie fallen auch in einer Biegung nicht so schnell in den Tölt bzw. Pass.
Kennst Du unseren Longenkurs? Den kann ich Dir dafür sehr empfehlen 🙂 ,
liebe Grüße,
Babette

 

Von Ellen • 28. Juni 2010

Liebe Babette,

Du sprichst mir aus der Seele!

Ich habe den Tölt auf Eis gelegt, nachdem mein Isländer diesen nur mit weggedrücktem Rücken und gequälten Blick anbot. Ein Anblick, der mir im Herzen weh tat. Nun arbeiten wir an der Gymnastizierung und klassischen Ausbildung – so weit mir das mit meinen reiterlichen Mitteln möglich ist und wirklich guter Reitunterricht fern. Und auch wenn wir nie wieder in den Genuß des Tölts kommen sollten, weiß ich, dass nur das der richtige Weg ist. Und so ist momentan einfach der Weg unser Ziel und vielleicht bekomme ich eines Tages den Tölt geschenkt.

Leider, leider werde ich mit dieser Einstellung von vielen Islandpferdereitern mißtrauisch beäugt und als Exot gesehen.

Liebe Grüße von Nadja

@ Snooky: Da geht es uns ja ähnlich!
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Ich drück Dir die Daumen!
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Jenny • 28. Juni 2010

Ohh, ein schönes Pferd.
Wußte garnicht das du auch Gangpferde hast.
Wie schon so oft gesagt, am ende ist es egal was man reitet die Grundausbildung muss stimmen so wie du es uns immer zeigst.
_____________________________________
🙂
Liebe Grüße,
Babette

 

Von loisl • 28. Juni 2010

Hallo,
ich habe den Artikel mit Spannung gelesen. Ich hatte selbst einen Paso Peruano. Ich habe beide Arten Tölt erleben dürfen.
Allerdings hatte ich das problem das mein paso keinen trab unter dem sattel angeboten hat. ich mußte die ganze dressurarbeit im tölt machen.
außerdem hatte ich noch das problem das mein paso sehr blütig war und eigentlich immer auf spannung. so hat es sich mir doppelt schwer gemacht ihn durch den rücken zu reiten. aber auch das geht – vorallem bei naturtöltern wie den paso.
ich bin mit meinem paso große gangpferdeturniere geritten. dort wird aber von der mehrzahl der reiter viel dressur geritten und der tölt sollte nicht verspannt sondern locker kommen. das ist das große ziel auch der turnierreiter.

gruß
loisl
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Vielen Dank 🙂 ,
Babette

 

Von Lea • 28. Juni 2010

Cool, ein Töltbeitrag 🙂
Habe ja auch so ein fünfgängiges Isiexemplar, das mich gang- wie dressurtechnisch fordert- und fördert.
Wenn man einmal Tölt über den Rücken geritten ist, möchte man nichts anderes mehr. Nur ist das leider sehr schwierig! Ich bin mit dir Babette einverstanden, dass nichts an der gymnastizierenden Arbeit vorbeiführt (wie bei allen Pferden). Jedoch funktionniert nach meiner Erfahrung das Tölt ganz weglassen je nach Pferd nicht. Trotzdem ist gymnastizierende Arbeit sehr gut möglich und je besser der Isi sich löst und biegt, desto besser trennbar werden die Gänge. Ich musste auch lernen, dass viele klassische Ausbilder daran scheitern, dass sie Mehrgänger unbedingt nur im Trab reiten wollen. Schlussendlich sehe ich jetzt bei vielen Pferden, dass die Theorie meines Reitlehrers aufgeht -> wichtig ist das Loslassen, die Biegung usw, aber der Gang ist anfangs egal. Was uns weiter aufgefallen ist, Isis sind extrem schief und diese Schiefe zu korrigieren ist schwierig
In der Turnierszene geistert leider immer noch herum, dass Tölt „halt“ so geritten werden muss (wie man auch die Spezielsättel brauche usw…). Viele haben bereits versucht, einen anderen Weg zu gehen, aber es ist wirklich langwierig und ziemlich anspruchsvoll, so dass es immer noch kaum Turnierreiter gibt, denen man gerne zusieht… aber das wird sich je länger je mehr ändern (hoffe ich doch 🙂 )

En liebe Gruess
Lea
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Da hoffe ich mit!
Danke für Deinen Beitrag und liebe Grüße,
Babette

 

Von Stefanie • 28. Juni 2010

hallo Babette,
danke für den Bericht.
Seit 3 Jahren gehe ich mit meinem nun 9jährigen Isländer diesen Weg.
bin 10 Jahre lang in der Isi-Szene regional erfolgreich Turnier geritten, und kannte es nicht anders, als „vorne halten, hinten hauen“, und das, obwohl ich parallel dazu eigentlich immer im Bereich FN-Dressur unterwegs war. *schämt*.

Mein jetztiges Pferd ist interieur und exterieurbedingt recht schwierig, sodass ich schließlich meine Reitweise komplett auf klassisch-französisch umstellte und den tölt lange wegließ. Seit einem Jahr hab ich ihn wieder mit dazugenommen und ja, es ist ganz anders!

Muss allerdings sagen, dass das anderen Isländer-Reitern nur sehr schwer zu vermitteln ist.
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Ja, das ist leider wahr…
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Lisbeth • 30. Juni 2010

Hallo Babette,
ich habe mit meiner Isistute ähnliches erlebt. Sie war ein Importisi direkt aus Island ca. 4 Monate unter dem Sattel. Eine spektakuläre (angst) Tölterin, alle anderen Gänge schlech. Am Anfang hat sie sich gar nicht Traben getraut. Nach einem Jahr traute sie sich endlich konstant zu traben. Wiederum nach einem Jahr beschloß ich auf den Tölt zu verzichten, somit arbeiten wir ca. ein 3/4 Jahr nur im Schritt, Trab und Galopp.
Danach besuchte ich einen „Töltkurs“ bei einem tollen Trainer. Nach einem Monat merkte ich, das mit dem Tölt die anderen Gänge auch weiter besser wurden. Ausserdem entdeckte ich kurz darauf den Longenkurs, nachdem wir bis heute arbeiten. Mit dem Longenkurs verbesserte sich auch Trab und Galopp weiter. Tölt ritt ich zwar auch, aber immer nur zwei Runden auf jeder Hand zum Abschluß. Diese Phase dauerte auch fast ein Jahr.
Ich wechselte vor 7 Monaten den Stall und trainiere seit dem meine Isistute in jeder Gangart. Für sie sind alle Gänge wichtig. Schritt, Trab und Galopp sind jetzt um Klassen besser, Tölt ist im Moment die „schlechteste“ Gangart. Der Takt passt aber die Aktion muss ich jetzt selbst herausreiten (so wie es sein soll).
Wenn ich so zurückblicke ist aus einer panischen Isistute ein tolles Reitpferd geworden, der Zeitaufwand hat sich wirklich gelohnt und es zahlt sich aus, wenn man den Tölt eine zeitlang in den Hintergrund stellt. Es tut auch vielen Isis, die Trabprobleme haben, das Longieren gut, da können sie sich ihren Rücken locker schwingen. Was ihnen unter dem Sattel oft schwer fällt.
lg Lisbeth
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Danke Lisbeth für Deinen Kommentar!
Hört sich prima an bei Euch 🙂 ,
liebe Grüße,
Babette

 

Von Annika • 1. Juli 2010

Hallo,

ich finde das sehr interessant. Ich bin zwar nicht in der Gangpferdewelt zuhause aber es hat mich schon immer gestört wie die Pferde im Tölt laufen. Auch auf den großen Turnieren mit dickem Unterhals und durchgerücktem Rücken. Ich habe noch keinen Isi gesehen der schön rund läuft im Tölt und habe das als ein Naturgegebenes Problem hingenommen.
Nun würden mich allerdings wirklich ein Video oder zumindest ein paar Fotos von einem guten runden Tölt interessieren. Vielleicht kannst du einen deiner Reitschüler oder deine Tochter mal filmen/fotografieren? Ich denke das würde viele interessieren. Vielleicht hat auch einer der hier schreibenden ein gut ausgebildetes Gangpferd und kann dir Fotos schicken?
Ich würde mich sehr freuen!
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Wenn ich ein Foto bekomme, stelle ich es gerne ein 🙂 ,
liebe Grüße,
Babette

 

Von Sabine • 13. Juli 2010

Hallo,
mal wieder ein gelungener Bericht! Und ich schließe mich Annika gleich mal an – wie man Tölt nicht reiten sollte habe ich (leider) schon sehr oft gesehen – ein Video mit richtig gut gerittenem Tölt wäre Klasse. Bitte Bitte !!
lg Sabine
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Wie gesagt: Wenn ich eines bekomme, sehr gerne 🙂 ,
liebe Grüße,
Babette

 

Von tara • 9. August 2010

Auch ich habe immer wieder festgestellt, daß mein Tersker am Besten töltet, wenn es von der Dressurstunde nach Hause ging.
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Hört sich nach einer guten Dressurstunde an 🙂 ,
liebe Grüße,
Babette

 

Von Simone • 11. November 2010

Guten Abend…

sehr schöner Beitrag.

Ich bin seit wenigen Wochen Isi Besitzerin und zu dem kleinen Pferd mit dem großen Herz ungefähr so kommen, wie die Jungfrau zum Kind.

Ich bin bis vor wenigen Jahren Spring- und Dressurpferde ausgebildet bis hin zur schweren Klasse geritten.

Da war ein Isi mit Tölt völliges Neuland.
Mir ist es aber unheimlich wichtig, dass er „über den Rücken“ und vorwärts-abwärts geht- sowohl an der Longe, als auch unterm Reiter.

Ich versuche viel abzuwechseln- Longe, Dressur- und auch Trail bzw. Gelassenheitsarbeit auf dem Reitplatz und Reiten im Gelände…

Trotz so gut wie keiner Ahnung und Erfahrung mit Gangpferden schein ich alles richtig gemacht zu haben…

VIele Grüße aus Bayern
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Prima 🙂
LIebe Grüße,
Babette

 

Von Yvi Bzdega • 8. Juni 2011

HUHU…

Ich habe zwar keinen 5 gänger – also zumindest nicht von natur aus, aber ich habe sie tatsächlich das letzte mal im „tölt“ erwischt…
kann man das ausbauen???
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Das kann ich Dir so aus der Ferne nicht beantworten und die Frage ist: Selbst wenn man es ausbauen könnte, wie sinnvoll das wäre? Ich würde da nur drüber nachdenken wenn Dein Pferd es Dir wirklich anbietet. Ansonsten wäre mir die Gefahr das Pferd zu verspannen und durch den Tölt zu verschlechtern, viel zu groß…
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Petra • 18. Juni 2011

Ich besitze einen jungen 5 Gänger (Naturtölter) und habe das Glück, dass mein Pferd über den Rücken töltet. Da ich ursprünglich aus dem Bereich Dressur komme ist dieses für mich auch sehr wichtig und soll auf jeden Fall erhalten bleiben.

 

Von Gabi Koch • 6. Januar 2012

Hallo,

Ja, Dressurreiten ist auch oder gerade bei Gangpferden wichtig. Ich finde aber, es ist unmöglich ein Pferd mit aufgewölbten Rücken zu tölten. Der Tölt als Viertakt verlangt eine gewissen Spannung und Aufrichtung. Er kann niemals taktklar mit aufewölbten Rücken geritten werden wie der wesentlich entspanntere Trab. Ein weggedrückter Rücken jedoch muss nicht sein und ist ein Fehler. Ich würde einen schönen Tölt mit lockerem Genick (man kann das Pferd bedingt „am Zügel reiten im Tölt“) eher mit einem Pferd während einer Piaffe vergleichen, aber wie im Trab kann das Pferd nicht laufen. Beispiele dafür bietet Kaja Stührenberg in ihrem Buch „Tölt – verstehen und besser reiten“

 

Von Doris • 30. April 2012

Hallo,

Danke – ich kämpfe seit einem Jahr als „Neuling“ dafür das mein Paso Peruano lieber erst anständige Rückenmukis entwickeln soll – bevor er taktklaren Tölt zeigen muss. Lieber verzichte ich mal ganz drauf – wenn er extrem Überdreht ist – und galoppiere stattdessen lieber eine Runde mehr im leichten Sitz.
Dafür schenkt er mir inzwischen gelegentlich schon einen Paso Liano im Entlastungsitz mit halblangen Zügel das in Dehnungshaltung. Der Takt kommt später und die Aufrichtung kommen später.

LG
Doris

 

Von Brinja Schmidt • 31. Oktober 2012

Hi, je mehr ich lese, umso mehr freue ich mich über meine Isi -Reitlehrerin. Sie lehrt sehr viel Dressur und Gymnastik und es geht keineswegs immer nur um den Tölt, das weiß ich erst jetzt richtig zu schätzen.

Ich habe in einem Buch viele gute Tipps zum Gangpferdereiten bekommen, dort wird beschrieben, dass, und wie man einem Isi auch das Tölten in Dehnungshaltung beibringen kann (Islandpferde besser reiten, Anke Schwöret-Haag und Thomas Haag). Ich weiß nicht, wie Viergänger das lernen, mein Fünfgänger macht das inzwischen ganz gut, kürzere Strecken, leicht bergab, wo ihm das taktklare Tölten besonders leicht fällt.

Ich bin noch nicht so lange beim Longenkurs dabei, aber die Anfänge machen mir und meinem Noi schonmal viel Freude und ich bin mir sicher, dass die Arbeit mit dem Longenkurs auch den Tölt weiter verbessern wird.

Gruß von Brinja

 

Von gabriela masanti • 18. Februar 2013

Danke danke danke liebe Babette, dass das nun mal aus- und eindrücklich gesagt wurde!!

ich habe (unter andern isi) vor 5 jahren eine tolle 5-gängerin gekauft (heute habe ich 3 von der sorte!). ich selber null gangpferdeahnhnung. War Easy(Isi)liebe auf den ersten blick! ganz verrückt!

Das pferd war in deutschland turniere gelaufen, gut und fein ausgebildet (wirklich!) und dennoch….. mir schien das pferd an der longe hektisch-verspannt, unter dem sattel bei kleinster zügeleinwirkung hart im rücken.
Wir haben dann und tun immer noch vieeeel ganz ruhige trabarbeit an der longe gemacht. Das pferd musste richtig lernen dass es loslassen und entspannt laufen darf…. dass es nicht immer MUSS.
Heute machen wir regelmässige schritt- und trabarbeit im roundpen (wir haben nix anderes!). Tölt kommt nicht als erstes gebot… auch nicht im gelände. Da wir am berg wohnen, müssen die pferde auch bergauf in allen gängen. Das tut ihnen vor allem für den Galopp sehr gut.

Faszit: Pferd ist immernoch talentierter als die Reiterin hat sich aber sehr wohl entspannt und kann nun auch an der longe (oder frei) loslassen, ruhig vorwärts-abwärts traben wenn auch etwas weniger spektakulär als gehabt…

Darum freut es mich sehr deinen komentar über Gangpferde zu lesen. Endlich weg vom „vorne-rauf-hinten-runter-tölt“. Schönes Gangpferdereiten sollte ruhig auch mal seriös an Gangpferdeturnieren benotet werden!! …. da würden manche reiter über ihre noten staunen!!

also liebe Babette…. Gangpferd samt reiter dankt!!
Gabriela

 

Von Theres Baumann • 19. Februar 2013

Ein interessanter Beitrag, der mich in meinem Gefühl bestätigte. Mein Pflegpferd ist ein Quarter Wallach. Wir sind seit Dezember mit dem longieren am Kappzaum dran. Schön, wie er jetzt, zumindest auf linker Hand, seinen Rücken wölbt und auch Schwung entwickelt. Rechte Hand… ja, da happert es noch sehr, bin überzeugt, dass wir das auch noch schaffen!

Da Quarter Pferde einen ganz langsamen Trab haben (Jog), war und ist es besonders schwer Jack aus diesem Jog zu hohlen (läuft dann verspannt mit herausgedrücktem Unterhals). Er verfällt immer wieder gerne in diesen Jog. Manchmal habe ich den Eindruck, er getraut sich gar nicht loszulassen. Hat er sich dann aber einmal wirklich gelöst, dann findet er es richtig cool sich so zu bewegen! Bin gespannt, wie Jack sich weiter entwickelt und hoffe, dass er richtig Spass am guten Laufen entwickeln wird!
Theres

 

Von Ulla • 23. Oktober 2013

Wer aber noch nie auf einem töltenden Isi saß, mit dem der dreigängige Begleiter nur noch im Galopp mithalten konnte, der hat wirklich etwas verpasst! 😉 Aber das geht auch nur, wenn die Muskulatur und Geschmeidigkeit stimmt.
Leute, arbeitet an der Gymnastizierung, statt auf den Tölt vollends zu verzichten. Ein toller Tölt ist ein wahres GESCHENK!!

 

Von Svenja • 14. August 2015

Dein Artikel / Bericht führt mich gerade etwas auf den richtigen Pfad der Tugend… Ich habe seit 5 Monaten einen 6jährigen Isi, mein erstes eigenes Pferd nach einem über 20jährigem Leben als RB (u. A. auf völlig verittenen und deshalb verkrampften Schweinepassern). Ich will alles richtig machen und habe Unterricht bei einer Western- und Dressurtrainerin, die meiner Meinung nach für den „Babymann“ und mich genau richtig ist. Viel longieren, die Arbeit an der Muskulatur, Oberlinie, Stellung, Schritt und Trab etc. Er ist meist ein sehr sensibler Teenie, bietet das Vorwärts-Abwärts immer mal an 🙂 Nun hatte ich zusätzlich 2 Stunden bei einer tollen Isilehrerin und konnte feststellen, dass der Junge auch tölten kann. Schön ist das. Aber nun tut er das mit dem Kopf in den Wolken, einem oftmals offenem Maul und sicher auch mit durchgedrücktem Rücken (vllt nicht so stark, ich merke es nicht sehr, aber unter Garantie vorhanden). Schweren Herzens (Tölt ist doch so schön) begebe ich mich gerade auf den Gedankenweg, den vierten Gang erstmal wieder zu vergessen und weiter am Schritt und Trab zu arbeiten. Ich tue mich schwer, denn ich bin oft nicht die Geduldigste, aber ich möchte in 2 Jahren ein gut bemuskeltes und entspanntes Pferd haben.
Nun sitze ich also auf dem Sofa, mit Papier, Stift, verschiedenen Reitartikeln und Eurem Longenkursbuch und stelle mir einen Trainingplan zusammen 😉

 

 

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