Inspiration des Monats

Geschrieben von Tania Konnerth

Tania ist Autorin und Pferdecoach. Sie schreibt seit vielen Jahren für Blogs und Zeitschriften, hat diverse Bücher veröffentlicht, gibt Webinare und coacht Pferd-Mensch-Paare. Sie wünscht sich vor allem, dass Pferde besser verstanden werden.

Sag ja zu Deinem Weg!

In dieser Rubrik nehme ich mir jeweils ein Schwerpunktthema vor, für das ich Euch kurz und knapp Denkanstöße und Anregungen geben möchten. Lange Texte gibt es genug, aber gerade bei Basis-Themen ist es wichtig, sie immer wieder mit in den praktischen Pferde-Alltag zu nehmen, um für eine längere Zeit im Herzen bewegt zu werden. Und meist sind es Schlüsselsätze oder -erkenntnisse, die man wirklich bei sich behält. Tipp: Zieht Euch jeweils die Inspiration auf Euer Handy, damit Ihr die Fragen und Denkanstöße für eine Weile immer dabei habt – Ihr werdet vielleicht überrascht sein, wie unterschiedlich Eure Antworten und Gedanken dazu in verschiedenen Situationen ausfallen können.

Wir haben Pferde, weil wir sie lieben und weil sie uns glücklich machen. Doch nicht immer läuft alles glatt, im Gegenteil: Sorgen um unser Pferd können uns das Leben genauso schwer machen, wie auftretende Probleme, Fehler, die wir machen, zunehmende Ratlosigkeit, Überforderung und anderes mehr.

Oft verlieren wir gerade in den schwierigen Phasen viel kostbare Energie dadurch, dass wir hadern – mit der Situation, mit dem Pferd, mit uns selbst. Wir wünschen uns dann alles anders und kämpfen ein Stück weit gegen die Wirklichkeit, statt das anzunehmen, was ist: und zwar als Teil unseres Weges.

Auch wenn sich das natürlich keiner wünscht, so sind es oft die holprigen Wegstücke und auch die Irrtümer und Irrwege, die uns im Nachhinein weitergebracht haben. Sie tun das dann, wenn wir bereit sind, aus ihnen zu lernen und sie zu nutzen, um zu wachsen und uns weiterzuentwickeln. Den Weg als solchen zu genießen, egal wie er verläuft, und immer wieder bewusst dankbar für das zu sein, was ist, kann viel Hoffnung, Kraft und Trost in schwierigen Zeiten schenken. Und unserem Pferd können wir auf diese Weise vermitteln, dass wir es trotz allem lieben, und es nicht vor allem eine Belastung ist … 

Deshalb: Schau mit ganz viel Liebe, Nachsicht und Dankbarkeit auf Dich und Dein Pferd und nimm Deinem Weg mit Deinem Pferd ganz bewusst an –  er ist einzigartig.

4 Kommentare

  1. Liebe Tanja, diese Inspiration „Sag ja zu deinem Weg“ trifft mich, wie viele deiner Inspirationen, mal wieder mitten ins Herz.Du hast natürlich vollkommen Recht und ich weiß es eigentlich auch, muss es mir aber richtig erarbeiten und rutsche immer mal wieder in die (Ver)zweifel Situation.
    Dabei gibt mein Friese Falko mir alles, was er kann, ist motiviert bei Freiarbeit, Zirkus, Langem Zügel, Ausritten, Horsemanship etc.und eine Seele von Pferd. Nur beim Dressur Reiten komme ich immer wieder an die Grenze, da er wenig bis gar keine Schubkraft /Vorwärtsdrang hat, ich aber den Anspruch habe, ihn wenigstens gesund zu gymnastizieren, zumal er ein Problem mit der rechten Hüfte hat. Dieses Problem überlagert dann in meiner Wahrnehmung oft all die anderen tollen und schönen Momente und ich sehe dann nur das Unvermögen gut unterzutreten.
    Deine Inspiration werde ich mir an den Sattelschrank heften, damit du mich jeden Tag erinnern kannst.
    Ganz herzliche Grüße, Bettina und Falko

    Antworten
    • Liebe Bettina,
      ganz herzlichen Dank für Deinen Kommentar. Ja, die Sorgen um unser Pferd bestimmen oft alles und aus ihnen heraus fordern wir manchmal auch zu viel oder auf eine ungute Weise. Gerade Friesen bringen ja körperlich einige Herausforderungen mit und so wünschenswert vieles ist, so ist nicht alles möglich. Manche Grenze gilt es auch zu akzeptieren – dafür aber gibt es doch viel anderes Schönes!
      Ich wünsch Euch beiden alle Liebe und Gute,
      Tania

      Antworten
  2. Liebe Tania,
    Deine Inspiration hat mir in meiner Situation sehr gut getan. Ich habe seit über einem Jahr eine achtjährige Stute, die mir als Durchgänger und Buckler verkauft wurde. Ich wusste also, worauf ich mich einlasse. Aber es war nicht nur das. Es kamen noch viele andere Probleme zum Vorschein. Sie war extrem schreckhaft, ist durch den Zaun und hat sich beim Gang zur Weide losgerissen. Mit Hilfe eines Trainers haben wir nun schon viel erreicht. Reiten ist nach wie vor nicht möglich. Wir machen viel Bodenarbeit, Equikinet, Doppellonge. Das macht sie alles ganz toll. Sie wiehert nun, wenn sie mich kommen hört und ist oft verschmust und möchte gekrault werden. Ich habe viele schlaflose Nächte ihretwegen gehabt. Mein Wunsch ist, dass sie sich bei mir sicher fühlt und mir vertraut. Wir haben schon viel erreicht miteinander und sie darf so sein, wie sie ist. Ich lieb‘ sie sehr.
    Vielen Dank für eure tollen Anregungen, die ich schon etliche Jahre mitverfolge.
    Herzliche Grüße, Anne

    Antworten
    • Liebe Anne,
      was für ein Glück, dass dieses Pferd zu Dir gekommen ist und dass Du so auf sie eingehst. Das ist wundervoll und nicht selbstverständlich.
      Ich wünsche Euch alles Liebe und Gute auf Eurem Weg und lieben Dank für Dein tolles Feedback,
      Tania

      Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Das könnte Dich auch interessieren:

Pferde putzen

Pferde putzen

– Schon mal drüber nachgedacht? Viele Auseinandersetzungen mit Pferden entstehen bei ganz alltäglichen Dingen. Statt uns zu fragen, was uns das Pferd mit...

Stress beim Pferd

Stress beim Pferd

Was Du darüber wissen solltest Pferde können, genau wie wir auch, verschiedene Formen von Stress empfinden und darunter leiden. Aus meiner Sicht ist es für...

Sinnvoll longieren

Sinnvoll longieren

Die Lektionen aus dem Longenkurs Sinnvoll longieren? Der Longenkurs, den Babette und ich entwickelt haben, ist zu diesem Thema ein echter Klassiker. Mit ihm...