Nochmal ganz von vorn…

Wer hier schon länger mitliest, weiß, dass ich meinen Anthony mit gut 3 Jahren bekommen und selbst ausgebildet habe. Longiert wurde er nach unserem Longenkurs und diente als positives Beispiel durch manches Foto im Kurs. Er kann es also durchaus, der Kleine…

Longieren ist doof!

Irgendwann im letzten Jahr entschied Anthony, dass Longieren doof ist. Auslöser mag eine Lahmheit in der Hinterhand gewesen sein oder eine andere Unpässlichkeit. Vielleicht kam er aber auch einfach so auf die Idee, sich dem Longieren von einen Tag auf den anderen zu verweigern: Er stellte sich bei jedem Versuch massiv nach außen und zog nach außen weg.

Zuerst gab ich ihm einfach eine Pause und ließ die Lahmheit behandeln. Ich suchte mir natürlich auch Rat und Unterstützung und reflektierte, was ich tat, selbst dachte und fühlte, wenn es um das Longieren ging. Ich probierte verschiedene Kappzäume und auch ein einfaches Halfter, korrigierte meine Hilfen, meine Position und was weiß ich noch was. Zähne wurden natürlich auch gecheckt (und anderes mehr).

Nichts half, Anthony fand Longieren doof und Punkt. (Dazu ist vielleicht interessant, dass er in der Freiarbeit durchaus bereit und auch fähig war und ist, wundervoll auf dem Kreis in Stellung und Biegung zu laufen.) Letztlich ratlos akzeptierte ich sein Nein und hörte ganz auf, ihn longieren zu wollen.

Oder vielleicht auch nicht?

Nun befasse ich mich aktuell gerade intensiv mit dem Clickern. Ich bin schon seit langem von diesem Ansatz in der Pferdeausbildung überzeugt, aber wirklich systematisch habe ich das Clickern selbst noch nicht genutzt. Ja, um mal einige Tricks zu vermitteln und auch um gute Sachen zu loben, ja, aber leider (!) eben bisher nicht in der Intensität, wie ich es eigentlich sinnvoll fände. Tja, und nun dachte ich mir, ich könnte ja einfach mal probieren, was passiert, wenn ich das Clickern tatsächlich mal systematisch zum Longieren nutze. Nach ich-weiß-nicht-wie-vielen Monaten und der inneren Bereitschaft, noch einmal ganz von vorne zu beginnen, nahm ich also Anthony an die Longe. Seine Reaktion war prompt und deutlich: „Wie doof ist das denn schon wieder!“ – Außenstellung und Grummelgesicht inklusive.

Es half mir sehr, dass ich die Sache eigentlich schon komplett aufgegeben hatte, so hatte ich keinerlei Erwartungen und nahm ihm sein Verhalten auch nicht übel. Ich ließ ihn, als wäre er ein vollkommen unerfahrenes Jungpferd, in seiner extremen Außenstellung laufen und begleitete ihn an der locker durchhängenden Longe. Einfach so, ohne zu zuppeln, ohne zu beeinflussen und vor allem ohne mich in meiner Stimmung zu verändern. Ich tat nur eines: ich wartete geduldig.

Worauf? Darauf, dass ihm die Sache zu unbequem werden würde (denn den Kopf so stark nach außen zu halten, ist ganz schön anstrengend). Nach einer ganzen Weile sah Anthony das auch so und drehte seinen Kopf so, dass er annähernd gerade gerichtet war. CLICK und Belohnung. Überraschter Blick beim Pferd.

Weiter ging es damit, dass ich ihn nur begleitete und jedes Bisschen mehr an Innenstellung clickerte und belohnte. Ich kann nicht genau sagen, wie lange es dauerte, vielleicht waren es zehn Minuten, sicher nicht viel länger, und mein kleiner Longenhasser lief in manierlicher Innenstellung auf verschieden großen Kreisen um mich herum. Mehr noch: Seine Augen waren rund, sein Maul entspannt, fast hätte man sagen können: er sah gut gelaunt aus!

Bereit, immer wieder neu anzufangen?!

In der Rückschau bin ich mir sicher, dass ich tatsächlich erst einmal an den Punkt kommen musste, meine alten Erwartungsmuster und auch Verhaltensweisen loszulassen, um wirklich offen zu werden für den Clickerweg, den ich nun betrete.

Ganz neu von vorne zu beginnen, ist nicht leicht, wenn man doch eigentlich schon alles kann. Mit einem Pferd, das streckenweise 1a an der Longe lief, wirklich noch einmal bei Null anzufangen, das hätte ich früher schlicht und einfach nicht gemacht. Ich hätte kein Verständnis für das Gekasper gehabt. Ich hätte gefordert und mich durchgesetzt.

Nun bin vor allem ICH es, die lernt, denn es ist nun an mir, so auf mein Pferd einzugehen, dass er mitmachen mag. Meine Belohnung für diese Bereitschaft ist, dass ich einen Zugang zu meinem Nein-Sager bekomme, ganz ohne Kampf und Frust. Dass er, wenn ich ihn auf den Paddock zurückbringe, mich mit einem Blick anschaut, den ich von ihm kaum kenne, einen freundlichen, fröhlichen und erwartungsvollen Blick nach dem Motto: „Was, schon vorbei?“

Habe ich das für möglich gehalten? Nicht wirklich! Kann ich voraussagen, ob ich ihn wieder richtig longieren werden kann? Nein, aber das ist auch nicht zwingend mein Ziel. Worum es mir geht, mein Pferd zu motivieren und ihm zu zeigen, dass nicht alle meine Ideen doof sind. Nicht mehr und nicht weniger, aber wenn mir das gelingt, erreiche ich unendlich viel!

anthony

8. April 2014 von Tania Konnerth • Kategorie: Clickertraining, Longieren 15 Kommentare »

 

15 Reaktionen zu “Nochmal ganz von vorn…”

 

Von Manuela • 9. April 2014

Hallo Tania,

dann war der Kurs bei Marlitt ja doppelt lohnend! Ich freue mich so für Dich und Deine Jungs, dass ihr jetzt diesen neuen, spannenden Weg auch in der „normalen“ Arbeit geht …
Ich mache das jetzt auch schon seit knapp zwei Jahren mit meinem Hafi, der sich damals komplett verweigert hat, weil ihm der Druck zu viel wurde. Ich wäre damals froh gewesen, wenn er ÜBERHAUPT gelaufen wäre, damit ich irgend etwas hätte clickern können …! Er stand entweder, oder er bockte. 🙁 Wir mussten auch bei Null anfangen. Ein Pferd, das Trab-Traversalen durch die ganze Bahn gehen kann, lernt die Vorwärts-treibende Hilfe! Anlehnung, Aufrichtung, Versammlung – vergiss es!
Aber als er dann endlich wieder seine ersten, lockeren Runden am langen Zügel im Trab lief, fröhlich abschnaubend, herrlich vorwärts-abwärts gestreckt und so ganz bei mir, da wusste ich einfach: Und wenn ich nie wieder Trab-Traversalen reiten kann – diese Motivation ist es, die ich haben möchte. Nichts anderes! Bleibt dran – es lohnt sich … 🙂

Liebe Grüße von Manuela

__________________

Danke, Manuela, mach ich. Tatsächlich stelle ich fest, dass ich manchmal ebenso ein Nein-Sager bin, wie mein Pferd ;-), aber er clickert mich seinerseits gerade mit Zuneigung. 😀

Zu Deiner anderen Frage: Ich clickere auch den Kappzaum, neulich hat er seine Nase sogar freiwillig reingesteckt!

Herzlich,
Tania

 

Von Manuela • 9. April 2014

Nur nochmal so hinterher geschoben: Wir sind jetzt immerhin schon beim Schulterherein im Trab, das er auf leichteste Gewichtsverlagerung anbietet. Ich freue mir jedes mal komplett ein Loch in den Po, weil ich so stolz auf ihn bin! 🙂 Die Trab-Traversalen sind also noch nicht so ganz abgehakt … 😉
Und noch eine Frage: Hast Du Anthony wieder den Kappzaum angelegt oder longierst Du erstmal nur mit Halfter? Nur aus Interesse …

Lieben Gruß!

 

Von Krümel • 9. April 2014

Hallo Tanja,
Du sprichst mir aus der Seele, auch ich arbeite mein Pferd seit Jahren nach dem LK und eigentlich kann er alles und ist auch ein freudiger Arbeiter, aber auch er neigte immer wieder aufs Neue dazu sich zu verwerfen, nach außen zu drängeln. Jegliche Stellung, die ich selber am Kappzaum zu erarbeiten versuchte, machte alles nach einiger Zeit nur noch schlimmer.
Da ich in Krankheitsphasen immer wieder auf Clickerspiele zurück gegriffen habe und ich die völlig andere Einstellung und Motivation registrieren konnte, habe auch ich alles zurück auf 0 gedreht und nutze den Clicker mittlerweile für alles. Mein Pferd dankt es mir damit, dass er völlig von sich aus gesundheitlich richtige Bewegungen und Stellungen ausführt, dass das erste Mal in seinem Leben eine Bereitschaft zur Freiarbeit da ist und er noch Ewigkeiten am Tor steht und mir nach schaut. Ich habe angelehnt an Viviane Thebys Gymnastizierung durch den Clicker auch alle Hilfsmittel neu erklickert, sodass er den Kappzaum, die Longe und die Gerte jetzt als Spielutensilien ansieht. Das ist ein langer Weg das ist mir klar aber wenn etwas aus völliger Freiwilligkeit angeboten wird und erhalten bleibt in dem man das verstärkt, ich glaube dann hat man einen viel nachhaltigeren Weg eingeschlagen und kann sich auf tolle Jahre der Zusammenarbeit freuen. Obwohl mein Pferd schon 20 ist, lerne ich ihn völlig neu kennen und er entwickelt ein Selbstbewusstsein und einen Ausdruck in seinen Bewegungen, da spürt man förmlich eine unbändige Freude. Und dieser Weg wird uns nun auch bis zum Ende begleiten.

 

Von Claudia Barfuss • 9. April 2014

Ich habe das mit Spannung gelesen. Ich habe mir, schon vor dem Longenkurs bei Babette letzten September, vorgenommen diesen Winter intensiv zu longieren. Tja, eine zeitlang ging das ganz gut, dann wurde er immer depressiver und blieb irgendwo auf dem Trail, wenn er mich mit Longe etc. sah. Es nützte nichts, wenn ich erst mit dem Shetty arbeitete und dort ausgiebig lobt und am Schluss Guteli gab. Ich habe vieles versucht und war frustriert. Dann habe ich es aufgegeben und mir gesagt wichtiger als longieren ist, dass es ihm Spass macht mit mir etwas zu machen. Nun arbeite ich anders. Da es im Moment darum geht in zu desensiblisieren ist er frei. Ich gehe auf den Paddock oder Trail und habe Guteli dabei und beginne mit dem Stick zu „spielen“. Manachmal kommt der Kater mit und ich spiele mit ihm. Dougal kann dann kommen und sich trotz gefährlicher Schnur das Guteli holen oder nicht. Er kommt eigentlich immer. Seit er merkt, dass er bestimmen kann wie weit er sich auf die Situation einlässt ist er wieder viel motiverter. Auch wir haben einen langen Weg vor uns, aber ein freiwillig mitmachendes Pony entschädigt für alles. Danke für den Artikel.
Herzliche Grüsse aus der Schweiz

 

Von Tania Konnerth • 9. April 2014

Und danke Euch für Eure Kommentare!

Schauen wir mal, wie unser Weg da weitergeht, ich bin selbst sehr gespannt!

Herzlich,
Tania

 

Von Melanie • 9. April 2014

Liebe Tania,

toll, dass du dich für den Clickerweg entschieden hast! Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man zwar seinen Ehrgeiz zwar etwas zügeln muss, dafür aber eine vertrauensvollere Beziehung zu seinem Pferd bekommt. Mein Nino z.B. wollte mich kurz nach seinem Kauf nicht mehr aufsteigen lassen. Mit Hilfe des Clickers habe ich es geschafft, dass er jetzt ruhig neben der Aufstiegshilfe stehen bleibt, bis ich in meinen Fellsattel geklettert bin. Er kräuselt dann ganz erwartungsvoll seine Nase und freut sich auf das Leckerli, dass ich ihm von oben gebe. Zudem habe ich u.a. durch den Clicker gelernt, dass das „Wollen“ und das „Durchsetzen“ nicht mehr an erster Stelle stehen. Statt Lektionen zu pauken spiele ich nun öfters mit Nino oder bringe ihm Tricks bei. Seitdem sind deprimierende Situationen, die es früher öfter gab, sehr sehr selten. Die kurzen Lernsequenzen und das häufige (Futter-)Lob haben aus Nino ein sehr motiviertes und zufriedenes Pferd gemacht. Wir haben jeden Tag Spaß zusammen und freuen uns über die vielen kleinen Erfolge.

Ganz liebe Grüße und viel Spaß beim Clickern!

 

Von Elke • 14. April 2014

Hallo Tania,
dein Bericht hat mich dazu gebracht, doch einmal zu überlegen, ob ich mich mit dem Clickertraining anfreunden kann. Bisher stehe ich dem skeptisch gegenüber, weil ich mir nicht vorstellen kann, wie der Übergang vom Clickern mit anschließendem Leckerlie zum Clickern ohne Leckerli funktionieren soll. Die Masse an Leckerli, die beim Clickertraining erforderlich sind, verursacht mir Bauchschmerzen. Mein Kleiner ist ziemlich direkt, wenn es um das Einfordern eines seiner Meinung nach verdienten Leckerli geht. Das möchte ich nicht noch verstärken. Deshalb: Wie schafft man den Übergang zum „Nur-Clickern“?

 

Von Birgit • 14. April 2014

Ich finde es super-mutig, dass ihr zu euerm nicht-Guru-sein-wollen steht. Hört sich doof an, aber eigentlich seit ihr die wahren Vorbilder 😉

Zu Anthony und dem Click kann ich ein Erlebnis mit meiner „erworbenen-Hilflosigkeits“ -Stute Sokka beitragen. Sokka macht nichts gerne, was mit „Arbeiten“ im herkömmlichen Sinne zu tun hat. Nur mit dem Clickern zaubere ich ihr ein Lächeln ins Gesicht. Aber das clickern habe ich bisher auch nur für Tricks oder sehr kleinteilige Arbeit am Podest oder an der Wippe verwendet. Bei der eigentlichen Arbeit, wie Longieren oder Kurzzügelarbeit wußte ich bisher nicht richtig, wie ich den Click einsetzen sollte.

Kürzlich habe ich es bei der Kurzzügelarbeit einfach mal ausprobiert. Nach dieser Arbeit wollte ich Sokka im Longierzirkel einfach noch etwas in schnellerer Gangart laufen lassen. Wie üblich raste sie in total verspanntem Pass, hektischem Gesichtaausdruck und weißem im Auge los. Für mich immer ein schrecklicher Anblick. Aus irgendwelchen Gründen hatte ich den Clicker noch in der Hand und während sie so dahinstochte, löste ich unbeabsichtigt einen Click aus. Sokka stoppte, schaute iritiert und dann flog ihr Kopf zu mir rum. „Ein Click ist ein Versprechen“, also gab es auch für den unbeabsichtigten Click ein Leckerli.

Danach passierte etwas erstaunliches: Sokka lief plötzlich um mich herum und bot immer wieder eine nette Stellung an!!!!!! Kein hektisches davonrennen mehr im Pass! Ich clickte, was der fast leere Leckerlibeutel noch her gab und hab mich unendlich gefreut! Vor allem für Sokka, denn sie lächelte dabei.

 

Von Manuela • 14. April 2014

@Elke: Es gibt kein „Nur-Clickern“. Der Click ist das absolute, 100%-ige Versprechen, dass ein Leckerli kommt! Das kannst Du leider nicht irgendwann einfach weg lassen … 😉
Da mein Hafi aber auch zum „Moppel-Ich“ neigt, und man gerade am Anfang einer neuen Übung sehr, sehr viel Clicken und Leckerli geben muss, habe ich mir einfach ein gut riechendes, energie- und fettarmes Kräutermüsli besorgt. Schau´ Dich mal im Futterhandel um, die Auswahl ist riesig … Davon fülle ich dann zwei bis drei Handvoll in meine Clickertasche, schnippel noch Äpfel und Möhren in kleinen Stücken dazu und komme damit locker durch die komplette Clicker-Einheit. Dafür gibt´s dann aber auch keine andere Kraftfutter-Ration mehr. 😉
Man muss und sollte nicht nach jedem Click eine ganze Handvoll oder ein dickes Leckerli geben, an dem das Pferd dann auch „ewig“ rumkaut. Eine Teelöffel-große Menge reicht völlig, man will ja zügig weiter arbeiten.
Und – die Leckerli-Disziplin musst Du natürlich unbedingt vorher üben. Wildes Geschnappe geht gar nicht. Aber dazu hat Babette hier auf ihrer Seite einen schönen Artikel geschrieben, wie das gut geht. Die Pferde kapieren sowas von schnell, dass es nur Belohnung gibt, wenn sie sich gut benehmen – Du wirst überrascht sein. 😉 Kauf´ Dir doch mal ein gutes Clickerbuch, z.B. von Viviane Theby oder Marlitt Wendt. Die erklären alles Schritt für Schritt. Extrem hilfreich!
Und @Birgit: Ich habe auch mit Fußball-Spielen und Hütchen aufheben angefangen, mittlerweile clickere ich das Schulterherein im Trab. Wichtig ist, in gaaanz kleinen Schritten voran zu gehen. Es dauert lange! Da darf man sich nichts vormachen und auch nicht ungeduldig werden. Es ist eine neue Form des Lernens, die aber viel nachhaltiger und tiefer ist als alles andere was man vorher gemacht hat. Klar ist es anfangs total nervig, wenn man das Pferd gerade in Schwung hat, clickt das dann und es bleibt abrupt stehen, um sich seinen Keks abzuholen. Aber man zögert ja nach und nach den Click immer weiter hinaus, um das zu bekommen was man haben will. Später sind dann ganze Reiteinheiten von gut 10min Länge kein Problem …
Evtl hast Du eine gute Trainerin in der Nähe oder kannst mal an einem Kurs teilnehmen? Das hilft enorm, die Skepsis zu überwinden.

Lieben Gruß Manuela

 

Von Melanie • 15. April 2014

Ich habe auch noch einen Tipp zu den Leckerli: Ich habe mir Heucobs besorgt, die nicht so groß sind und trocken verfüttert werden können. Da mein Pferd auch eher leichtfuttrig ist, bekommt er neben den Heucobs abends nur noch ein bisschen Müsli (halber Jogurtbecher)und natürlich Heu. Der Vorteil ist, dass er für sein Futter „arbeiten“ muss und er es in kleinen Portionen über die Clickereinheit verteilt bekommt. Das finde ich persönlich viel sinnvoller, als ein voller Trog auf einmal.
Übrigens war mein Pferd anfangs auch sehr gierig. Durch das häufige Futterlob hat sich das aber geändert. Er vertraut darauf, dass schon bald wieder ein Lob fällig ist und er dann ja wieder was bekommt. Mittlerweile kräuselt er nur noch seine Nase oder fängt an zu lecken, wenn er den Click hört und wartet höflich ab, bis ich das Leckerli aus der Tasche geholt habe.

Liebe Grüße Melanie

 

Von Sandra Schulze • 15. April 2014

Hallo ihr Lieben!
Das spricht auch mir mal wieder aus der Seele!Rückblickend war und ist mein pferd der beste lehrer überhaupt!Nur ich habe viel zu lange gebraucht um das zu akzeptieren!Und brauche manchmal immer noch!Aber die belohnung seitdem von Ihrer Seite (meiner Stute) ist unbezahlbar 🙂 Und es ist mir wirklich egal was andere sagen und was ich um mich herum wahrnehme wie mit Pferden umgegangen wird finde ich immer ungeheuerlicher.Nicht dass ich nicht auch noch oft falsch handele aber ich möchte die´se Einstellung zum Pferd nicht mehr haben die bei fast allen vorherrscht.
Es würde jetzt zu lange dauern alles zu erzählen aber auch ich musste mit meinem Pony was ich seit Fohlen an habe mit über 10 Jahren von vorn anfangen nach einer Krankheitsgeschichte und muss mich eigentlich jeden Tag auf sie einstellen.(Ist ja auch eigentlich normal oder?) Und wie gesagt es hat sich sehr ausgezahlt nachdem sie mir schon derbe die rote karte gezeigt hat.Und ich habe immer nach dem Warum gefragt.Aber für mich hat das zu wenig geführt.Das Beste ist tatsächlich wenig Erwartungen und dafür oft grosse belohnungen geschenkt bekommen.Kleine Momente vor allem:)
In diesem Sinne allen noch viel Spass mit euren Vierbeinern.Denn darauf kommt es an habe ich gelernt!Es ist unser Hobby und beide sollten so viel wie möglich Spass haben!

 

Von Birgit • 16. April 2014

So schön zu lesen, WIE menschlich doch alles ist.

Ich habe mir angewöhnt ein Pferde-Erlebnis-Arbeits-Tagebúch zu schreiben.

Das hilft mir ungemein meinen Umgang mit meinem Pflegepferd zu verstehen.

Ich kann mich selbst durch das Tagebuch sehen, meine Fehler sehen WARUM wohl etwas schief gelaufen ist, WARUM mich mein Pflegepferd nicht verstanden hat.
Wie es doch an MIR liegt mih „meinem“ Pferd verständlich zu machen was ich von ihm möchte.

LG von Birgit

 

Von Miriam • 23. April 2014

Hallo Tania,
ich bin so froh über diesen (und den darauffolgenden) Bericht!
Ich habe exakt so einen Kandidaten zu Hause.
Silver besitzt eine ganz große Kiste mit Schildern, auf denen wahlweise ‚Nein‘ oder ‚Dagegen!‘ steht.

Ich habe ihn mit 3 roh bekommen und nach dem Longenkurs ausgebildet gemeinsam mit Beate und er lief fantastisch. Von einem Tag auf den anderen verweigerte er das Longieren. Longieren ist doof! War seine Begründung bei der Tierkommunikation.
In Dickköpfigkeit nehmen wir uns beide nichts, daher habe ich nicht schnell genug die Kurve bekommen.
Und so verweigerte er nach und nach sämtliche Bodenarbeit.
Boykottierte dabei meist mit Quatschkram die Arbeit oder rannte stur in Außenstellung, ziehend im Kreis…
Es ist schwer gelassen zu bleiben und von Null anzufangen, wenn man doch weiß, dass er es kann!

Ich habe nun auch mit dem Clickern angefangen … bzw wir haben ein Lobgeräusch, welches er vorher schon verinnerlicht hatte.
Und auch da sind genauso die Erfolge zu sehen, wie bei euch.
Mein Pferd läuft wieder ohne zu grummeln und zu ziehen im Kreis. Ich verlange eigentlich gar nichts und ob er einmal wieder korrekt an der Longe läuft, weiß ich nicht. Aber er lehnt es nicht mehr vehement ab.
Und er kommt jedes Mal auf der Weide freudig angelaufen…

Wobei wir noch ein großes Problem beim Clickern haben.
Es macht ihm Stress. Nicht negativ, aber er puscht sich so hoch, dass er nicht mehr vernünftig denken kann.
Im Oktober kommt Marlitt auch zu uns.
Ich hoffe, dass sie uns da noch die entscheidenden Tipps geben kann.

Aber der Bericht zeigt mir, dass wir auf dem richtigen Weg sind!

LG Miriam

 

Von Tania Konnerth • 23. April 2014

Noch ein herzliches Dankeschön für all die Rückmeldungen!

@Miriam: Da ähneln sich unsere Geschichten ja wirklich sehr!

Und zum Hochpushen wird Dir Marlitt ganz doll wertvolle Hinweise geben! Einfach schon mal als Tipp vorweg: Beginn damit, konsequent das ruhige Stehen zu clickern, ihn also auch dafür zu clickern, wenn er einfach nur entspannt neben Dir steht. So kannst Du ganz nach Bedarf zwischen Lektion (also Action) und Entspannung wechseln. Aber, wie gesagt, das zeigt Euch Marlitt dann auch ganz sicher live.

Alles Gute,
Tania

 

Von Rieke • 10. März 2015

Wie kann man beim Longieren Click und Leckerli verteilen wenn er gerade schön am laufen ist?
Ich muss Ihn ja zum Loben anhalten und dann denkt er er macht es richtig, wenn er immer wieder zum stehen kommt. Hab ich den Eindruck.
Wie macht ihr das?

 

 

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