Die Kleinigkeiten, die so entscheidend sind
Die Tage bei Babette schenken mir Lernstoff auf allen Ebenen. So wies sie mich gleich am Montag auf etwas hin, was ich bei anderen immer gut sehen kann, was ich bei mir selbst aber offenbar aus den Augen verloren habe. Scheinbar eine Kleinigkeit nur, die aber ganz entscheidend für das Verhältnis mit meinen Pferden ist: Und zwar habe ich das Spiel „Wer bewegt wen?“ nicht pingelig genug beachtet.
Bestimmt habt Ihr schon davon gehört, dass Pferde miteinander eigentlich ständig das Spiel „Wer bewegt wen?“ spielen und damit jeweils neu klären, wie sie zueinanderstehen.
Obwohl mir dieses Spiel sehr bewusst ist, habe ich mich unbewusst immer öfter von meinen Pferden bewegen lassen, vor allem von Anthony. Denn sie machen das schon sehr geschickt und mit viel Charme. All die vielen kleinen Momente, in denen ich unbewusst einen Schritt rückwärts machte oder auswich, manchmal nur wenige Zentimeter, all diese Momente hat Anthony als Gewinnpunkte für sich verbucht. Folgerichtig hatte ich es nun z.B. bei der Longenarbeit ziemlich schwer, ihn von mir wegzuschicken. Und ganz in meinem inzwischen vertrauten Muster ging ich auch hier schnell rückwärts.
Genau das fiel Babette auf und wir arbeiten nun gemeinsam daran, dass ich wieder ganz genau darauf achte, dass er sich bewegt und nicht ich. Nicht nur, dass so das Longieren deutlich einfacher wird, sondern das Ergebnis ist auch ein Pferd, das nun wieder viel respektvoller ist, viel aufmerksamer und viel weniger rüpelig.
Es sind genau diese Kleinigkeiten (die nur für uns Menschen Kleinigkeiten sind), die eine ganz entscheidende Wirkung haben und es ist immer wieder gut, wenn wir andere haben, die uns liebevoll darauf hinweisen, dass wir sie mal wieder vernachlässigt haben. 🙂
6. August 2008 von Tania Konnerth • Kategorie: Umgang • 0 Kommentare »