Das Verwerfen

Vom „Verwerfen“ spricht man, wenn das Pferd seinen Kopf schief statt gerade trägt. Dabei befinden sich die Ohren des Pferdes nicht mehr auf einer Höhe.

Auf dem folgenden Foto können Sie ein deutliches Verwerfen erkennen. Das linke Ohr von Honduras ist tiefer als das rechte, die Nase dreht er nach rechts hoch.

verwerfen.jpg

Die Nasenspitze zeigt stets zu der dem Schmerz abgewandten Seite.

Häufig liegt die Ursache für das Verwerfen im Genick des Pferdes.


Weitere mögliche Ursachen für das Verwerfen sind:

  • Fehler des Reiters (harte Hand, schiefer Sitz),
  • Zahnprobleme und/oder wunde Stellen im Maul,
  • unpassendes oder fehlerhaftes Gebiss,
  • Verspannungen des Trapezmuskels,
  • unpassender, drückender Sattel u.a.

Wenn man ein Pferd hat, das sich verwirft, kann man einige Tests durchführen, um der möglichen Ursache näher zu kommen:

  • Tritt das Verwerfen nur unter dem Reiter auf oder auch bei der Arbeit an der Hand?
  • Tritt das Verwerfen nur bei der Arbeit mit Gebiss auf oder auch bei gebissloser Zäumung?
  • Tritt das Verwerfen nur beim Reiten mit Sattel auf oder auch, wenn Sie ohne Sattel reiten?
  • Tritt das Verwerfen nur bei einem bestimmten Reiter auf oder bei jeden Reiter?
  • Ist korrektes Stellen im Genick vom Boden aus zu erreichen, oder verdreht sich das Pferd an derselben Stelle immer wieder?
  • Zeigt das Pferd Schmerzreaktionen beim Abtasten des Genicks?

Bitte nicht ignorieren!

Dass sich ein Pferd stellen kann, ohne sich zu verwerfen, ist eine Grundvoraussetzung für die korrekte Biegearbeit mit dem Pferd. Somit ist klar, dass es sich beim Verwerfen nicht um einen „Schönheitsfehler“ handelt, sondern dass es gilt, die Ursache herauszufinden und diese zu beseitigen.

Hierbei werden Sie häufig nicht umhinkommen, einen guten Therapeuten zu Rate zu ziehen.

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24. Februar 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Anatomie und Körper, Longieren, Reiten 5 Kommentare »

 

5 Reaktionen zu “Das Verwerfen”

 

Von Cate • 24. Februar 2009

Hallo Babette,
Du beschreibst Nora gerad ziemlich genau – hast Du Röntgenaugen?? Aber deshalb kommt morgen endlich die Osteopathin, denn so macht Arbeiten mit Nora einfach keinen Sinn! Und wehtun will ich ihr ja auch nicht …

LG
Cate
________________________________________________________________
Liebe Cate,
noch nicht ganz, aber wenn Du weißt wie ich an die ran komme, verrate es mir bitte!!!
😉
Ich drücke Dir die Daumen, dass die Osteopathin die Ursache für das Verwerfen bei Nora findet und beheben kann,
liebe Grüße,
Babette

 

Von Nicole • 22. Juni 2012

Hallo Babette,
schön, dass Du sowas auch mal ansprichst, denn die wenigsten Reiter/Pferdebesitzer wissen darüber bescheid, wieso das Pferd sich verwirft und was es damit auf sich hat, falls diese sich überhaupt Gedanken darüber machen. Jetzt kann ich mit dem Wissen noch sensibler auf mein Pferd achten und es noch besser verstehen. Danke!

 

Von Johanna Szpurka • 1. Oktober 2012

Hallo ! Ich habe gerade ein Deutsches Reitpony, dass ich ausbilde.
Leider verwirft sich die kleine Maus immer wieder, überwiegend aber beim Ablongieren.
Läge es dann eher daran, dass sie zuvor „falsch“ an der Longe gearbeitet wurde ( Die Longe wurde durch den inneren Gebissring übers genick und dann im äußeren eingehakt ) rein physikalisch würde dies ja dafür sprechen.
Denn beim Reiten, obwohl sie nicht weit geritten ist tut sie dies selten und wenn überwiegend am hingegeben Zügel oder beim VA .

Danke und Gruß,

Johanna =)

 

Von Carolin Köhnlein • 6. Oktober 2012

Hallo Babette,
Mein 3 Jähriger verwirft sich seid kurzem im Trab. Ich habe angefangen mit ihm nach dem Longenkurs zu arbeiten und er hat sich rechts beim führen in Stellung öfter verworfen, was ich aber immer versucht habe zu korrigieren. Als ich dann auch mit dem „anschraten“ angefangen habe, ist es noch schlimmer geworden und er hat sich auch verworfen, wenn ich ihn am Knotenhalfter mal bei der Bodenarbeit ein paar Runden hab traben lassen, ohne Halfter und Seil hat er es jedoch nicht gemacht. (geritten wird er noch nicht)
Ich habe bisher den Kappzaum ‚Classic‘ von Loesdau benutzt, da ich erst vor kurzem gelesen habe, dass ein solcher Kappzaum einen Nussknackereffekt auslöst und ich habe die starke Vermutung, dass ihm der Kappzaum unangenehm ist, da er ihn auch nicht gerne anziehen mag und ziemlich unglücklich damit schaut. Ich kaufe nun den Kappzaum ‚Profi‘ von Loesdau und hoffe dass es damit besser klappt.
Dein Artikel hat mir gut erklärt, woher sein Verwerfen vermutlich kommt und mir nochmal bewusst gemacht, dass es eben nicht so harmlos ist, wie es vielleicht aussieht!
Danke dafür!
Liebe Grüße
Caro

 

Von Bille • 11. Februar 2016

Hallo, mein fast 6 jährigem Hafi verwirft sich seit einiger Zeit im Rechtsgalopp. Das ist schon immer unsere schlechte Seite gewesen (meine und seine!!! Ich denke der Fehler liegt bei mir und nicht am Sattel o.ä. Was könnte ich denn anders machen beim reiten? Oder kann man dazu nichts pauschales sagen? Würde mich über Tipps freuen! lg. Bille

 

 

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