Tellington Touch: Der Wolken-Leopard
Ich habe Ihnen in den letzten Wochen einige Dehnübungen gezeigt, mit denen Sie die Beweglichkeit Ihres Pferdes deutlich verbessern können. Um das seelische und körperliche Wohlbefinden Ihres Pferdes noch weiter zu steigern, sind Massagen und andere Körperarbeit-Methoden, wie z.B. die kreisenden Berührungen von Linda Tellington- Jones, eine optimale Ergänzung und Sie können Ihrem Pferd damit viel Gutes tun.
Die Tellington Touches bestehen aus kreisförmigen Berührungen, die Linda Tellington-Jones entwickelt hat. Es handelt sich dabei nicht um eine Massagetechnik im herkömmlichen Sinne, da es nicht um direkte manuelle Einwirkung auf einen Muskel geht. Viel mehr wird nur mit leichtem Druck gearbeitet und fast nur die Haut verschoben. Die tiefgehende Wirkung dieser Arbeit erklärt sich aus der Reizleitung der Nervenbahnen. Der Tellington Touch aktiviert Zellfunktionen, löst Verspannungen und Blockaden sowohl auf der physischen, als auch auf der psychischen Ebene. Er kann helfen alte Traumata zu lösen, Ängste abzubauen und die Lernfähigkeit zu steigern. Die Anwendung von Tellington Touches steigern darüber hinaus die Bindung zwischen Mensch und Tier.
Der Tellington Touch setzt sich aus verschiedenen Handgriffen und Berührungen zusammen. Linda Tellington-Jones hat den verschiedenen Berührungen unterschiedliche Tiernamen gegeben. Ich erkläre Ihnen heute den Grund-Touch, den so genannten Wolken-Leopard.
Und so geht es
Binden Sie Ihr Pferd an einem ruhigen Platz an. Streichen Sie den Körper Ihres Pferdes vor Beginn der Massage ab und dabei besonders bewusst die Region des Pferdekörpers, die Sie mit dem Tellington Touch behandeln möchten.
Stellen Sie sich dann mit entspannten Knien neben Ihr Pferd und achten Sie auf Ihre ruhige und gleichmäßige Atmung.
Legen Sie die Hand, mit der Sie die Touches ausführen möchten, leicht auf den Körper auf. Nun verschieben Sie mit Zeige-Mittel und Ringfinger die Haut des Pferdes.
Stellen Sie sich bei der Anwendung vor, Sie malen an einem Ziffernblatt entlang: Sie beginnen unten bei 6.00 Uhr, gehen über 9.00, 12.00, 3.00 und 6.00 Uhr bis Sie zum zweiten Mal bei 9.00 Uhr angekommen sind. Dort nehmen Ihre Finger wieder weg. Setze Sie dann an einer anderen Stelle neu an und machen Sie den nächsten Touch. Nach einigen Touches streichen Sie den eben bearbeiteten Körperbereich wieder ab.
Hinweise: In der Regel werden die Touches im Uhrzeigersinn angewandt, sollten aber Ihre Finger die Bewegungsrichtung ändern wollen, dann nehmen Sie das an. Diese Arbeit ist eine sehr intuitive Arbeit ohne starre Vorgabe. Auch die Antwort auf die Frage, wo der nächste Touch stattfinden soll, ist nicht vorgegeben. Machen Sie es so, wie es sich für Sie richtig anfühlt. Beobachten Sie dabei Ihr Pferd. Lauschen und spüren Sie in sich und in Ihr Pferd hinein. Nicht jedes Pferd kann sich gleich beim ersten Mal wirklich auf die Arbeit einlassen und sich entspannen, aber mit etwas Übung und ein paar Wiederholungen werden Sie merken was Ihr Pferd mag und was es braucht, um zu entspannen.
Diese Berührungen können Sie überall am Körper Ihres Pferdes anwenden.
Und so sieht es in der Praxis aus: In diesem kleinen Film sehen Sie, wie ich den Wolken-Leopard bei der Hannoveranerstute Don-Röschen anwende.
13. Oktober 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Übungen • 5 Kommentare »