Die Übung „Kopf tief“
Heute möchte ich Ihnen eine Übung vorstellen, die meiner Ansicht nach ein Pferd schon möglichst früh in seiner Grunderziehung lernen sollte. Ziel dieser Übung ist es, dass Sie Ihr Pferd in jeder Situation und mit verschiedenen Zeichen veranlassen können, den Kopf zu senken.

Wenn Sie in der Lage sind, bei Ihrem Pferd jederzeit und überall ein Kopfsenken auszulösen, haben Sie ein höchst wirksames Werkzeug in der Hand, sowohl auf die körperliche als auch auf die psychische Haltung Ihres Pferdes positiven Einfluss zu nehmen.
Die körperliche Wirkung
Ein Pferd, das seinen Hals aus dem Widerrist heraus fallen lässt, nimmt eine gesunde Dehnungshaltung an. Diese Dehnungshaltung soll jedes Pferd sowohl am Strick oder Zügel geführt, an der Longe (ohne durch Hilfszügel dazu genötigt zu werden!) und auch unter dem Sattel ausführen können. Durch diese Übung können Sie Ihr Pferd dazu einladen, später auch beim Reiten den Hals fallen zu lassen.
Die psychische Wirkung
Ein Pferd, das Angst hat, steht unter dem Einfluss des Teils des vegetativen Nervensystems, der Sympathikus heißt. Diesen Zustand erkennen Sie daran, dass Ihr Pferd den Kopf hoch trägt, schnell und kurz atmet, aufhört zu fressen und ein weit aufgerissenes Auge zeigt. Alles an und in Ihrem Pferd ist angespannt und bereit zur Flucht. Ein entspanntes Pferd hingegen trägt den Kopf gesenkt, die Atmung ist ruhig und tief, das Auge gelassen. Das Pferd befindet sich im Zustand des Parasympathikus.
Die Übung des Kopfsenkens hilft dem Pferd, in den Zustand des Parasympathikus zu gelangen bzw. zu bleiben. Es „kommt runter“ im wahrsten Sinne des Wortes. Diese Übung kann Pferde aus negativen Verhaltensmustern befreien, Krisensituationen entschärfen und kann Ihnen und Ihrem Pferd helfen, Angstsituationen (z.B. wenn Ihnen auf einem engen Weg ein Trecker entgegenkommt und Sie nicht ausweichen können) zu meistern.
Noch eine ganz wichtige Einsatzsituation: Bevor ich mit meinem Pferd streite, rufe ich lieber das „Kopfsenken“ ab, verordne meinem Pferd damit eine „Auszeit“ und versuche dann, in hoffentlich entspannter Stimmung, wieder in die Arbeit zu gehen.
Und so lehren Sie es Ihrem Pferd
Stellen Sie sich leicht schräg seitlich vor Ihr Pferd. Nehmen Sie eine kleine Körperhaltung ein (können Sie Ihrem Pferd vertrauen, dass es Sie nicht überrennt, können Sie sich vor Ihr Pferd hinhocken). Ihr Pferd trägt ein Halfter und Sie halten den Führstrick in ihrer linken Hand (später können Sie die Übung natürlich auch mit Kappzaum oder Trensenzaum machen, für das Einstudieren hat sich ein Halfter bewährt). In der rechten Hand halten Sie eine Gerte. Nun streicheln Sie Ihrem Pferd die Vorderbeine langsam mit der Gerte von oben nach unten ab. Hat Ihr Pferd Angst vor der Gerte, können Sie das Abstreichen der Beine auch mit Ihrer Hand durchführen. Mit Ihrer linken Hand geben Sie am Führstrick Impulse nach unten. Sobald Ihr Pferd einen Zentimeter nachgibt, sagen Sie das Kommando „Kopf tief“ und belohnen Sie Ihr Pferd mit Stimmlob, Streicheln und etwas Futter.


Ihr Pferd lernt hier gleich vier Signale, auf die es später mit einem Kopfsenken reagieren wird:
- auf den leichten Druck im Genick,
- auf das Abstreichen der Vorderbeine,
- auf das Stimmkommando und
- auf das absenkende Zeichen mit der Gerte.
Nach und nach verlangen Sie immer tieferes Sinken des Kopfes und auch die Dauer, die Ihr Pferd mit gesenkter Kopfhaltung zubringt, soll sich nach und nach verlängern. Wichtig ist, dass Sie zur richtigen Zeit loben, nämlich mit Stimmlob oder Clicker (siehe Artikel Clickertraining) in dem Moment positives Feedback zu geben, in dem der Kopf Ihres Pferdes unten ist und nicht etwa dann zu loben, wenn Ihr Pferd von sich aus den Kopf wieder hoch genommen hat. Im letzten Fall würden Sie das selbstständige Beenden der Übung belohnen oder dass das Pferd seinen wieder Kopf hoch nimmt!
Hat Ihr Pferd diese Zeichen gelernt, können Sie von hier aus Brücken bauen zu neuen Zeichen für diese Übung zum Beispiel so:
- Entfernen Sie sich etwas von Ihrem Pferd und tun Sie so, als wenn Sie Ihrem Pferd wieder die Beine abstreichen wollen und geben Sie das bereits gelernte Stimmkommando. Geben Sie Ihrem Pferd Zeit, Sie zu verstehen und belohnen Sie jeden Ansatz eines Kopfsenkens. Mit etwas Training können Sie so Ihrem Pferd auch in der Freiarbeit oder an der Longe den Kopf senken lassen und so in Dehnungshaltung bringen.
- Geben Sie ein vom Pferd gut bekanntes Kommando zum Kopfsenken und drücken Sie gleichzeitig mit Ihrer Handfläche an die Schenkellage Ihres Pferdes. Bald wird der Druck in der Schenkellage alleine genügen, und Ihr Pferd wird den Kopf senken, was dann später beim Reiten dazu führt, dass Ihr Pferd lernt: Schenkeldruck = Kopfsenken.

- Kombinieren Sie das Abstreichen der Beine mit einem Druck hinter dem Genick des Pferdes. Wenn Ihr Pferd den Kopf senkt, loben Sie. Nun üben Sie den Druck etwas tiefer am Mähnenkamm Richtung Widerrist aus. So können Sie den Druckpunkt Stück für Stück Richtung Widerrist verlagern und so am Ende auch vom Sattel aus Ihrem Pferd den Kopf senken.
- Nun können Sie Ihrem Pferd auch beibringen, sich mit gesenktem Kopf führen zu lassen. Führen Sie Ihr Pferd ein paar Schritte, halten Sie es an und lassen es gleich darauf den Kopf senken. Nun geben Sie wieder das Kommando zum Losgehen, im Idealfall hat das Pferd den Kopf noch gesenkt. Wenn der Kopf hoch geht, halten Sie wieder an und lassen Sie Ihr Pferd wieder den Kopf senken. Wiederholen Sie diese Wechsel und bauen Sie auch während des langsamen Gehens das Kommando zum Kopfsenken ein.
- Ebenso können Sie Ihrem Pferd auch beibringen, mit gesenktem Kopf rückwärts zu treten.

Bitte beachten Sie: Diese Übung sitzt erst nach vielen, vielen Wiederholungen wirklich sicher. Dann aber haben Sie gute Chancen, auch in brenzligen Situationen Ihr Pferd in einen entspannten Zustand zu bekommen bzw. zu behalten.
Überlegen Sie doch einmal: In welchen Situationen möchten Sie in der Lage sein, das Kopfsenken bei Ihrem Pferd auszulösen und welches Zeichen wählen Sie dafür?
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20. Mai 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Übungen • 14 Kommentare »
Von Inez Emperle
• 6. Juli 2008
Ich muß ja mal ERFOLG melden 🙂
Vorgestern war der Schmied da, den mein Mino ungefähr genauso liebt wie den Tierarzt…
Da Stephan erst abends kam, bin ich vorher geritten, und wir haben danach noch ein bissl „gespielt“ und geübt. Verbeugung, Kompliment, Kopf tief, gerte mit der nase wegstubsen…
Als Stephan dann kam, war Mino noch so in „spiellaune“, dass ich (während Stephan die alten Eisen abnahm, den Huf bearbeitete, und neue aufnagelte) Mino mit „kopf tief“ beschäftigte und natürlich mit „KEKS“ belohnte.
Er hat so supergut mitgemacht und war so entspannt wie noch nie, wenn der Schmied da war.
Kopf tief funktionierte vorher zwar auch schon gut, aber in brenzligen Situationen, wo Angst noch eine Rolle spielte, konnte Mino wohl noch nicht so mitmachen,selbst wenn er gewollt hätte.
Jetzt mache ich Ihn vorher „heiss“, wenn ich weiß, dass ein für Ihn unangenehmer Besuch ansteht 😉
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Hallo Inez,
ach ist das schön!!!!
Ich freue mich riesig, 🙂
liebe Grüße, Babette
Von Misterbanj
• 17. März 2009
Mal so eine grundsaetzliche Frage zu den Befehlen, die man sich so aussucht. Ich fand die Begriffe immer lang, um einem Wesen, dass die Sprache nicht verwendet etwas eindeutiges zu vermitteln. Im englischen sind die Begriffe natuerlich kuerzer. Fuer Kompliment gibt es „BOW“, das ich
supergut finde. „Kopf tief“ klingt nicht einfach zu merken. – Wuerde „Tief“ nicht reichen? – Oder ist es letztendlich doch die Koerpersprache, auf die das Pferd dann reagiert? Was sind so eure Erfahrungen?
Liebe Gruesse und ich finde die Idee superklasse mit dem Kopfsenken!!!!!
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Hallo,
ganz sicher ist nur „Tief“ zu sagen, ebenso gut oder sogar besser.
Die Pferde lernen auch auf Stimmkommando alleine zu reagieren, aber meistens geben wir doch, wenn auch oftmals unbewußt, eine Zeichen durch Körpersprache dazu.
Liebe Grüße,
Babette
Babette
Von Almut
• 5. Mai 2009
Liebe Babette,
habe mir das hier im Zusammenhang mit Deinem heutigen Beitrag gleich nochmal durchgelesen. Wo ich ein kleines Problem sehen würde, ist die Sache mit dem Schenkeldruck = Kopf tief. Schließlich will ich doch beim reiten diesen Zusammenhang nicht unbedingt (nur), sondern ich möchte (auch) installieren Schenkel = vorwärts oder = seitwärts. Und in einem „versammelteren“ Stadium will ich den Kopf ja auch nicht tief haben, sondern mit mehr Aufrichtung, ohne dass ich dann auf den Schenkel verzichten muss. Vielleicht kannst Du mich ja erhellen? 😉
(Ich muss vielleicht noch dazu sagen, dass ich das „Kopf tief“ etwas anders beigebracht und bislang nur vom Boden aus geübt habe.)
LG, Almut
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Hallo Almut,
hier kommen wir dann in den Bereich, wo später die zusätzlichen Hilfen (Gewicht, Zügel, Sitz…) dem Pferd vermitteln, was wir von ihm wollen.
Zu Anfang der Ausbildung ist es, gerade bei Pferden die dazu neigen sich herauszuhebeln, eine tolle Sache, die von mir genannte Verbindung (Schenkeldruck=Kopf senken) einzuüben. Später sagt dann die Zügellänge, wie tief ich das Fallenlassen des Kopfes erlauben möchte. Die Aufrichtung erreite ich durch versammelnde Übungen. Die Art wie ich den Schenkel einsetze wenn er „mehr vorwärts“ sagt ist eine andere, als die die sagt, ich möchte mehr Loslassen des Halses…
Ich glaube, dass kommt auf meinem Zettel um nochmal einen Blog zu schreiben… 😉 ,
liebe Grüße,
Babette
Von Dunja
• 7. Juni 2009
Hi Babette,
wir haben gestern angefangen an der Kopf tief Übung zur Entspannung zu arbeiten, klappt schon ganz prima, Danke!
Unser Kommando ist „Down“, wir haben schon so viel mit „I“ und es kommt sonst bei uns nirgends vor.
LG
Dunja
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Super!
Das freut mich 🙂
Liebe Grüße,
Babette
Von Andrea und Moskito
• 12. Juli 2010
Hallo Babette,
Eure Seite macht wirklich Mut. Bin über die Google Suche zur Behandlung eines geschwollenen Fesselringbandes auf Eure Seite gestoßen und hab die Tips zur Tierarztübung gelesen und auch die Clicker und Kopf tief Tips. Da mein Pferd Moskito beim Tierarzt, beim Hufschmied und beim Verladen diverse Probleme hat/mir bereitet, werde ich die unfreiwillige reichliche Zeit mal zum Üben nutzen. LG Andrea
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Dann wünsche ich Dir viel Erfolg dabei 🙂 ,
liebe Grüße,
Babette
Von Yvonne
• 7. Januar 2011
Hallo! 🙂
Ich habe eure Seite durch Zufall entdeckt und bin erfreut über die vielen Tips und Anregungen! Bei der Übung „Kopf tief“ haben mein Großer und ich allerdings ein kleines Missverständnis. Wenn ich mich hinhocke ist er so neugierig, dass er immer automatisch den Kopf mit runter nimmt. Selten schaffe ich es vor ihm unten zu sein, daher bin ich mir nicht sicher, ob er die Übung richtig versteht. Wie kann ich seinen positiven Enthusiasmus für die neue Übung nutzen?
LG,
Yvonne
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Hallo Yvonne,
lies Dir mal diesen Blog von mir durch. Da zeige ich wie ich die Übung des Kopf senkens frei forme. Vielleicht wäre das ein Weg für Euch?
Liebe Grüße,
Babette
Von Georgi
• 12. Mai 2011
Ist die Wirkung der Übung „Kopf tief“ denn immer eine enspannende oder merkt man einfach nur nicht mehr sooo deutlich, daß das Pferd augeregt ist ? Wie sieht das mit euren Erfahrungen aus ?
Beim LK mache ich das bereits (aber das hat dann nichts mit beruhigen zu tun), aber beim Spazieren gehen nicht.
Liebe Grüße Georgi
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Hallo Georgi,
durch die gesenkte Kopfhaltung springt der Parasympathikus (vegetatives Nervensystem) an und beruhigt das Pferd. Ist das Pferd aber schon in der Anspannung (Sympatikustonus), funktioniert es nicht immer und es braucht vor allem auch Zeit, bis das Adrenalin, welches bei Stress ausgeschüttet wird, wieder aus dem Blut abgebaut ist. Solange hat der Parasympatikus nicht viel Chancen die Oberhand zu gewinnen.
Liebe Grüße,
Babette
Von Elisabeth
• 20. Dezember 2011
Ich finde die Blog-Einträge toll und bin drauf und dran alle durchzulesen.
Aber gerade bei Übungen mit Stimmkommando und Clickertraining wüsste ich gerne, kommt zuerst das neue Kommando oder „Keks“?
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Liebe Elisabeth,
dann hoffe ich, Du hast viel Zeit zum lesen 😉 …
Um Deine Frage zu beantworten: Erst kommt das Kommando, dann übt das Pferd das Kommando aus, dann sagst Du „Keks“ und gibst einen Leckerbissen.
Liebe Grüße,
Babette
Von Sandra
• 6. Februar 2012
Liebe Babette,
erstmal vielen Dank für diese tolle Übung!
Ich bringe sie gerade meinem Hengst bei, um ihn in aufregenden Situationen entspannen zu können 🙂
Leider hat er sie nach dem hier vorgestellten Prinzip nicht verstanden, also habe ich es mit Clickern versucht, über freies Formen. Er hat ganz schnell verstanden was ich von ihm will und arbeitet super motiviert mit!
Wie kann ich jetzt aber ein Signal für die Übung einführen, sodass ich sie ,,abrufen“ kann?
Im Moment warte ich bis er den Kopf senkt, sage ,,Tief“ und dann gibts C+B, habe aber nicht das Gefühl, dass er das Stimmkommando mit dem Kopfsenken verbindet… Soll ich es so weiter probieren oder auf eine Geste als Signal ausweichen, falls das machbar ist?
Ein dickes Lob für eure tolle Seite und die Übungen!
Liebe Grüße, Sandra
Von Ina
• 14. Mai 2012
Hallo!
Eure Seite ist wirklich super interessant, hab schon so viel gefunden, was ich jetzt mit meinem 3-jährigen Wallach anwenden
kann!
„Kopf tief“ haben wir auch schon begonnen zu lernen, dass klappt auch schon ganz gut, das runter gehen. Nur wie bekommt man es hin, das der Kopf unten bleibt? Er ist so schnell wieder oben, kann ihn wieder runter schicken, das macht der Kleine auch, ist aber ganz schnell wieder oben. Wie schaffe ich es denn die Zeit unten zu verlängern und den Befehl „auf“ zu trainieren?
Vielen Dank für Antwort
und liebe Grüße,
Ina
Von Anna
• 29. Mai 2012
Hallo 🙂
Erstmal ein RIESENGROßES Lob! Ich finde diese Seite hier wirklich super und es ist toll zu sehen, dass man durchaus auch durch behutsame Wege solche tollen Erfolge haben kann!
Vor allem die Übung „Kopf tief“ hat mich und meine Reitbeteiligung wirklich weitergeholfen. Als ich sie bekam war es nicht möglich sie auf den Platz zu führen. Sobald sie in die Nähe des Tores kam, riss sie den Kopf hoch und rannte rückwärts. Allein mit dieser Übung ist es uns gelungen ohne Stress auf dem Platz zu gehen. Nach einiger Zeit haben wir auch den Longenkurs angefangen. Da sind wir zwei jetzt gerade mitten dabei und es ist wirklich toll wie entspannt sie dann ist!
Auch das Reiten auf dem Platz ist nun sehr viel entspannter.
Im Geände ist sie immer schon deutlich lieber gewesen und dort lief sie auch ohne jegliche Anspannung. Seit circa einem Monat schlägt sie jedoch wie verrückt mit dem Kopf und zwar komischerweise nur im Gelände. Wir haben die Ausrüstung und die Zähne koplett überprüfen lassen und sind auf einen Gebisslosen Zaum umgestiegen, durch den es zwar etwas jedoch nicht viel besser geworden ist.
Auch auf das Komando „Tief“, auf das sie auch auf dem Platz sowohl vom Boden, als auch vom Sattel aus super reagiert und auch im Gelände früher reagiert hat, zeigt sie keine Reaktion mehr.
Ich bin langsam wirklich ratlos und weiß nicht mehr was ich tun soll. Sollte ich zunächst erstmal gar nicht mehr mit ihr rausgehen?
Vielleicht kannst du mir weiterhelfen…
Und nochmal VIELEN DANK für alles. Ohne diese tollen Tipps wäre ich niemals so weit gekommen!:)
Liebe Grüße,
Anna
Von Sonja mit Aragon
• 21. August 2012
Da wir den Klicker bislang IMMER für Aktivität benutzt haben, habe ich festgestellt, dass Aragon damit „aktiv sein“ verknüpft hat und sich schwer tut, ruhgig zu sein und sich tzu entspannen. Wir haben hohe aufemersamkeit und damit Anspannung konditioniert. Er ist in eiener ständigen Erwartungshaltung. Das war ein Fehler von mir, ihm keine Ruheübungen beizubringen, wobei ich sagen muss, dass es sehr schwierig gewesen wäre, so lange er Hengst war. Seit unserem Klickerkurs im Juli arbeiten wir daran und es wird langsam besser. Derzeit gibt es für das Kopf absenken nur ein Stimmkommando und ein Sichtzeichen, dann k+B, auf Druck von oben reagiert er mit Gegenwehr, daher musste ich zuerst mit der Desensibilisierung beginnen. All diese Übungen (Kopf senken, Desensibilisieren auf Berührung im Gesicht als Vorstufe zum Wangentarget, Bleibe auf Entfernung etc…) sind für ihn langweilig oder lästig, weil er lieber spaßige Dinge tun möchte. Daher werden wir noch ein Weilchen brauchen und zwischendurch immer Spaßübungen einbauen (zB Ball spielen). Auch wir sind nicht ganz ohne Druck ausgekommen (seitlich weichen), allerdings immer in Kombination mit Belohnung. Somit hat er gelernt auf Signal seitlich zu weichen, rückwärts zu gehen etc…. Also 100% nur über pos. V. ging es nicht, aber ich denke, es ist uns gut gelungen. Ich habe nicht den Ehrgeiz, ihn so schnell wei möglich zu einem Reitpferd zu machen, denn für mich ist der Weg das Ziel. Und dass es ein guter Weg ist sieht man daran, dass er der einzige ist, der freudig angaloppiert kommt, wenn ich ihn rufe, während manche andere, anders erzogene Pferde sogar weglaufen, wenn ihre Besitzer kommen. Auch wenn es nicht immer der einfachere Weg ist, mit positiver Verstärkung zu arbeiten, so ist es mit Sicherheit der bessere Weg. Davon bin ich überzeugt.
Von Renate Fütterer
• 4. Juni 2014
Hallo Babette,
unser Pferd (ehem.Traber 18 J.) senkt beim Longieren
den Kopf so weit, dass er mit dem Maul fast den Boden
berührt (nur im Trab). Kopf senken ist ja gut, aber
gleich so tief, als ob er schnüffelt.
Ist das in Ordnung, oder macht er dass, weil er ein
Problem hat?
Liebe Grüße
Renate Fütterer
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Liebe Renate,
für so eine „Staubsaugerhaltung“ gibt es verschiedene Ursachen. Es kann ein erlerntes Verhalten sein, es kann ein Symptom für einen Mangel an Kraft sein und es kann ein Symptom für ein körperliches Problem sein. Um letztes als Erstes auszuschliessen, solltest Du Dein Pferd von einem guten Physiotherapeuten anschauen lassen. Wenn keine „Blockaden“ vorliegen, an der Kraft und Kondition Deines Pferdes arbeiten (am Besten nach unserem Longenkurs 🙂 ) und zuletzt Deinem Pferd die Selbsthaltung „erklären“ und Übungen machen, die mehr die Aufrichtung des Pferdes fördern.
Liebe Grüße,
Babette
Von Jule
• 14. Juni 2016
Mir gefällt der Beitrag sehr! Tolle, ausführliche Erklärung der Umsetzung und Wirkung! Ich werde eure Tipps im Kopf behalten! Liebe Grüße, Jule
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