Ewiges Dauerlob?

Immer wieder stoßen wir auf ein Phänomen unter Pferdeleuten: den Unwillen, ein Pferd für Dinge zu loben, „die es eigentlich weiß und schon kann“.

  • Da steht ein Pferd superbrav, während der Mensch aufsteigt, wird aber dafür nicht gelobt.
  • Da zeigt ein Pferd ein perfektes Schulterherein im Schritt, bekommt aber keinerlei positive Bestätigung.
  • Da galoppiert ein Pferd an der Longe wundervoll gesetzt an, erhält aber keine Rückmeldung, dass das toll war.
  • Da lässt sich ein Pferd vollkommen gelassen die Hufe auskratzen, aber der Mensch reagiert nicht einmal darauf.

Danach befragt, warum in solchen Fällen sogar ein Stimmlob ausbleibt, heißt es oft: „Ach, das kann der doch.“ oder „Na, das haben wir so oft geübt, das muss sitzen.“ Aber wehe, das Pferd macht auch nur einen halben Schritt zur Seite beim Aufsteigen, wackelt im Schulterherein, stürmt in den Galopp oder zieht mit dem Bein beim Hufeauskratzen… Dann gibt es sofort Korrekturen, wenn nicht sogar Strafen und das dann aber durchaus jedes Mal, selbst wenn es wirklich nur ein Ausrutscher war.

Und dieses Missverhältnis von Lob und Strenge ist doch eigentlich ziemlich traurig. 

Kann man ein Pferd zu viel loben?

Es scheint, als würden viele denken, dass es falsch ist, ein Pferd sehr viel zu loben; so als würden Pferde die Sachen, die sie können, nicht mehr zeigen, wenn sie dafür gelobt werden. Aber es ist doch das genaue Gegenteil der Fall: Lob bringt Freude und motiviert.

Lob ist Anerkennung. Indem wir unser Pferd für etwas Tolles loben, zeigen wir ihm, dass wir zufrieden sind und uns darüber freuen, dass es seine Sache so toll macht. Unser Lob lässt Pferde wachsen und gibt ihnen das schöne Gefühl, gut zu sein.

Vielen ist gar nicht bewusst, dass wir nie genau wissen können, was für ein Pferd jeweils eine besondere Herausforderung ist und was nicht: Für ein Pferd kann es jedes Mal viel Konzentration abfordern, still stehen zu bleiben, auch wenn man es ihm nicht anmerkt (zum Beispiel, wenn es im Busch daneben raschelt oder viel Unruhe auf dem Hof ist oder weil es schwierig ist, das Reitergewicht auszubalancieren und Ähnliches). Ein gutes Schulterherein oder ein gesetztes Angaloppieren ist immer mit Konzentration und Anstrengung verbunden und deshalb nicht selbstverständlich (das Pferd tut das für uns!). Und für ein Fluchttier ist es jedes Mal gegen seine Natur, ruhig zu bleiben, wenn sein Bein festgehalten wird (auch das tut es für uns). Warum deshalb nicht einfach diese Regel einführen:

Jede gute Leistung ist IMMER ein Lob wert!

„Aber dann lobe ich ja ständig.“ heißt es dann und wir antworten dann: „Jaaaa, genau, wie wundervoll!“

Ein Training, in dem viel und freudig gelobt wird, ist ein gutes Training, denn es baut auf, motiviert, sorgt für eine lockere und entspannte Stimmung und lädt ein, weiter aktiv und konzentriert mitzuarbeiten. Es geht dabei gar nicht immer um Futterlob, ein anerkennendes „Super!“ oder ein würdigendes „Brav!“ reicht in vielen Fällen vollkommen aus, es sollte nur aus dem Herzen kommen.

Also ewiges Dauerlob? Ja, das wär’s!

lob

18. August 2015 von Tania Konnerth • Kategorie: Erkenntnisse, Jungpferdausbildung, Umgang 19 Kommentare »

 

19 Reaktionen zu “Ewiges Dauerlob?”

 

Von Ute • 18. August 2015

LOB,

ist für mich das A und O im gewaltfreien Umgang.
Hier im Süden gibt es ein Sprichwort: „Nicht gescholten, ist genug gelobt“ Entsetzlich, oder?!
Auch ich habe fest gestellt, dass früher viel mehr Korrektur und Kritik von meiner Seite kam als ein Lob. Angefangen bei der Erziehung meines Sohnes. Ganz bewußt habe ich dann darauf geachtet, mehr zu loben. Es war auch wieder ein längerer Prozeß.

Heute sehe ich so oft, meine alte Verhaltensweise bei Anderen. Das Pferd wird korrigiert, korrigiert und nochmal korrigiert. Es weiß aber selten wann es was richtig macht, da keine postitive Bestärkung kommt.

Auch für Dinge die meine Pferde schon „perfekt“ beherrschen lobe ich sie. Z.B wenn sie 10 Minuten still neben mir stehen, wenn ich mich „verquatscht“ habe. Sie erhalten nicht nur ein Lob für ihre Geduld sondern auch eine Entschuldigung, dass ich sie habe warten lassen 😉

Bei meinen Pferden stelle ich fest, dass sie das Lob brauchen. Sie „fragen an“ und wenn ich ihnen positives Feedback gebe, dann strengen sie sich noch mehr an. Darüber freue ich mich richtig und es macht unheimlich Spaß.
Einen Satz den meine Schülerinnen anfänglich permanent gehört haben: „Lob ihn!!“ Wenn Ihnen etwas gelungen ist und ich sie gelobt habe, dann mußten sie das Pferd loben. Mittlwerweile ist Ihnen das Loben in Fleisch und Blut übergegangen. Es herrscht immer eine unverkrampfte, vertrauensvolle Atmosphäre. Jeder kann sehen wie stolz und glücklich Pferd und Kind mitteinander sind, weil sie ein positive Grundstimmung haben. Sowas geht doch nur durch ständiges Loben.
Hm ach ja … und die Eltern haben sich auch schon was abgeschaut 😉

In diesem Sinne, wieder ein Lob an Euch
für die tollen Anregungen.
Viele Grüße
Ute

 

Von Miriam • 18. August 2015

Hallo Tanja,

Ich werde beim longieren schon oft sehr seltsam angeschaut – weil ich in deren Augen zuviel lobe. Ich lobe so lange, bis mein Pferd etwas in meinen Augen nicht gut macht – dann kommt kein Lob mehr. Ich lobe, wenn Pferd schoen ueber den Ruecken geht und rede die ganze Zeit, wie toll er das doch macht, ich lobe, wenn Pferd toll antritt in eine hoehere Gangart, ich lobe, wenn Pferd schoen ueber die Stangen trabt oder springt. Kurzum – ich bin eigentlich die ganze Zeit am sagen „fein gemacht, super, klasse sieht das aus, so ist’s schoen, weiter so!“, eben bis etwas nicht klappt – und Pferd spitzt dann sofort die Ohren und guckt, warum die Olle in der Mitte jetzt nichts mehr sagt.
Das wirklich schoene dabei ist, dass er dann von sich aus versucht, etwas anders zu machen, bis die Olle wieder redet und meistens findet er dann auch den Hebel mit dem er das Stimmenlob wieder anschalten kann.

Nach dem longieren ist mein Pferd auch sowas von zufrieden und bleibt doesend neben mir stehen, vielleicht weil ich soviel lobe? Ich weiss es nicht, aber selbst nach einer wirklich anstrengenden Einheit mit vielen Stangen zum traben und springen, viel Galopp und vielen Wechseln, ist er danach super entspannt und einfach zufrieden.

Das traurige ist nur, dass ich es einfach nicht schaffe, das beim reiten ebenso zu handhaben! Beim reiten bin ich meistens stumm wie ein Fisch, vergesse meistens ueberhaupt zu loben, selbst wenn eine Lektion, an der wir sooo lange herum geschraubt haben, ploetzlich klappt. Ich freue mich wie ein Honigkuchenpferd – aber mein Pferd bekommt nichts vom Honigkuchen ab.
Wahrscheinlich, weil ich auf uns beide achte beim reiten, und manchmal einfach zu sehr auf mich selbst. Beim longieren habe ich nur das Pferd vor Augen, wie ich mich bewege, ist egal – ich muss nur fuer das Pferd denken und lenken. Aber beim reiten?

Ich weiss auch nicht, wie ich das beim reiten mehr einbauen kann. Ich sehe doch, wie sehr es mein Pferd bestaetigt, wenn ich freundliche Worte sage – und trotzdem schaffe ich es nicht. Irgendeine Idee, Anreiz, wie ich das auch beim reiten uebernehmen koennte?

Liebe Gruesse,
Miriam

 

Von Angelika • 18. August 2015

Ich lobe mein Pferd nicht nur, ich bedanke mich auch, wenn er für mich zur Seite tritt o Ä… Ich entschuldige mich, wenn ich aus VErsehen etwas getan habe, was meinen Pferd weh getan hat
Und ich sage all meinen Pferden immer, was für tolle Pferde sie sind 🙂

Einfach, weil es so ist und weil sie meine Freunde sind…
Toller Artikel von EUch, danke!

 

Von Steffi • 18. August 2015

Hallo Tania,

wieder einmal ein sehr schöner Beitrag und du sprichst mir damit aus der Seele.
In meinem Still Begegne ich so vielen Stillschweigern, die ihr Pferd, wie du es beschrieben hast, nur bestrafen, wenn es etwas Falsch macht, die richtig gemachten Dinge aber einfach überschweigen.
Oft bin ich dann diejenige, die komisch von der Seite angeschaut wird, weil ich meine Stute wirklich immer lobe. Ob es beim antraben ist (was uns lange sehr schwer viel, gerade weil mein Sitz es ihr schwer macht), beim Hufe heben oder beim braven still sehen. Ich bin ein Dauerlober und werde es auch immer bleiben.
Es ist wirklich Schade, dass so viele so sparsam mit dem Lob gegenüber ihres Pferdes sind.
Danke für den tollen Artikel!

LG, Steffi

 

Von Miriam • 18. August 2015

Liebe Tanja,

ein Artikel der mich nachdenklich macht. Ich bin sehr für positive Bestärkung und lobe mein Pony wirklich viel. Ich gehe eigentlich nie davon aus, dass die Dinge die er tut selbstverständlich sind und bringe meine Begeisterung darüber auch zum Ausdruck.
Strafen gibt es bei uns eigentlich nicht, höchstens mal ein kurzes Ignorieren.
Mit dem Dauerlob habe ich aber so meine Schwierigkeiten. Ich habe das Gefühl, dass ich mit dem ständigen Feedback meinerseits meine Tiere unselbständig mache. Sie sollen doch auch mal eigene Erfahrungen sammeln können, sich selber und ihre Umgebung entdecken, ohne dass sie ständig unsicher nach meinem Feedback fragen. Ich versuche mich manchmal ganz bewusst zurück zu nehmen und nur zu beobachten. Wenn er meine Hilfe braucht, dann kommt er und holt sie sich udn bekommt sie natürlich auch, aber ansonsten lass ich mein Pony mal machen.
Loben finde ich wirklich gut und ich weiß auch wie sehr es motiviert. Diese Motivation nutze ich natürlich auch im Training, aber ich finde es auch wichtig um mein Pony nicht von mir und meinem Feedback abhängig zu machen, es auch mal ganz alleine machen zu lassen mit mir als freundlichem aber unbeteiligten Beobachter.
Natürlich sind damit nicht die Situationen, die im Text beschrieben sind gemeint. Wenn er brav stehen bleibt, die Hufe gibt, oder sich im Training anstrengt, dann lobe ich auch. Aber wenn ich ihn z.B. in eine fremde Umgebung bringe und ihn laufen lasse. Dann lasse ich ihn alleine erkunden und gebe ihm kein Feedback. Ganz bewusst gibt es kein Lob und keine Strafe. Ich bin freundlich bei ihm und wenn er meine Hilfe möchte, dann bekommt er diese auch.
Ich persönlich möchte ein Pony, was eigenständige Entscheidungen treffen kann, ohne mein Feedback. Was auch mal Fehler macht und diese selber bemerkt. Mit ständigem Feedback in Form von Lob, nehme ich ihm diese Chance.
Das sind meine Gedanken zum Thema dauernd loben.
Liebe Grüße
Miriam

______________________

Hallo Miriam,

über Deinen Kommentar musste ich tatsächlich erstmal ein bisschen nachdenken. Auch ich fördere gerne Selbstständigkeit und eigene Ideen bei meinen Pferden und hatte bisher nicht den Eindruck, dass viel Lob das be- oder gar verhindert. Aber ich denke, ich weiß, was Du meinst. Mein Eindruck ist allerdings der: es ist generell zu viel menschliche Präsenz, die ein Pferd unselbständig machen kann (zumindest bestimmte Typen von Pferden), aber oft sind es eher die besorgten Seelen, die ihr Pferd im Ausprobieren dämpfen als dass es das Loben tut, so kommt es mir jedenfalls vor.

Danke für den Denkanstoß,
Tania

 

Von Anja • 20. August 2015

Hallo Tania,

ein schöner Beitrag.
Letztens hatte ich eine kleine Begebenheit hierzu, die mich kurz sprachlos machte.
Mein Pferd stand angebunden und ich musst ihn kurz verlassen. Als ich wieder kam und er noch genauso da stand, wie vorher, habe ich ihn überschwänglich gelobt. Da fragt eine Stallkollegin „Macht er das sonst nicht?“.
Ich war sprachlos, weil ich dachte, wenn er es immer richtig macht, lobe ich ihn nicht mehr, oder wie?
Das kann´s ja nicht sein… Was für eine Logik ;-).

Viele Grüße
Anja

 

Von sia • 22. August 2015

mein hafi kümmert sich um sein Lob selbst. Er ist 19 und seit über 16 Jahren bei mir. Und seitdem besteht er darauf, nachdem Hufeauskratzen eine Belohhnung zu erhalten. Und nachdem ich aufgestiegen bin. Und nach dem Galopp im Gelände. Und nachdem ich ihn von der Koppel geholt hab… In seinen Augen ist Atmen eine wundervolle Leistung und gehört gelobt ^^.

 

Von Ursula Hess • 24. August 2015

Schön, dass mit dem Lob zu lesen. Ich gehör auch zu den Dauerlobern – mit dem Resultat, dass mein Pferd statt stur und bockig mit Neugier und Eifer bei der Sache ist. Das Zauberwort heisst „suuuuupi Bueb“ und jede Schwierigkeit und jedes Monster verliert den Schrecken.

Mein Pferd ist ein kleiner Choleriker. Mit dem vielen Loben kommt er gar nicht in seine Widerstandshaltung, sondern hat ein gutes Selbstbewusstsein entwickelt. Hätte ich ihn für seine „Fehler“ bestraft, würde er heute vermutlich zu den schwer handelbaren, “ büffeligen“ Pferden gehören.

Ich finde Lob eine tolle Sache!

 

Von Brüni • 24. August 2015

Ja, wie alles rund ums Pferd will auch das Loben gelernt sein…
Früher als ich anfing zu reiten war’s ein Abklatschen nach dem Reiten, evtl. noch ein Leckerli, eine positive Bestärkung während dem Reiten gab es für das Pferd eigentlich nicht.
Als ich dann ein eigenes Pferd hatte bekam es während dem Arbeiten eine Pause und/oder ein Leckerli wenn es eine neue Sache lernte und seine Sache gut gemacht hatte-ein kleiner Fortschritt.
Aber welche positive Wirkung Lob hat darf ich seit 5 Jahren beim Unterricht einer tollen Reitlehrerin erleben: von der ersten Reitstunde an ist den Pferden jedesmal die Freude anzusehen das sie mit ihr arbeiten dürfen, da werden die Ohren gespitzt wenn sie schon ihre Stimme hören :o)
Den gerade wenn man beim Reiten konzentriert an sich selbst arbeitet, vergisst man darüber schnell sein Pferd zu loben, das übernimmt sie dann und man ist erstaunt wie motiviert das Pferd dann plötzlich mitarbeitet.
Genauso bei der Bodenarbeit, da sieht sie die kleinste richtige Reaktion und lobt- und schon hat das Pferd verstanden was man von ihm will und bietet es von sich aus an -schließlich freut sie sich ja so darüber ;O))
Mit der Zeit haben wir es übernommen uns beim Pferd mit einem Lob zu bedanken-auch für alltägliches wie ruhiges Stehen und Hufe geben.
Auch am richtigen Timing haben wir gearbeitet,es erfordert schon einiges an Konzentration zu sehen wann es beim Arbeiten genau der richtige Zeitpunkt für ein Lob ist. Aber Dank Clickertraining lernt man ja auch das mit dem Timing :O)
Dadurch lernen die Pferde Neues viel leichter und bleiben motiviert bei der Sache, weil Lob können sie nie genug bekommen,egal ob Stimme oder Leckerli, und man selbst freut sich doch auch über den freudigen und stolzen Ausdruck seines Pferdes :O))
Wie wenig verbreitet das Loben ist merkt man spätestens dann wenn eine neue RB dazu kommt, der muss man das auch erst beibringen…Hmmm, ich glaube da führe ich demnächst auch mal ein Lob für richtiges Lob ein, dann lernen die auch leichter. Aber wie? Clicker + Stimme ist ja schon fürs Pferd reserviert, evtl. ein anerkennender Pfiff? ;O))

 

Von Birgit • 24. August 2015

Vielen Dank für diesen Artikel!
Endlich bekomme ich eine Bestätigung für mein loben. Oft habe ich mich schon gefragt, ob ich das richtig mache, dass ich stehen bleiben, Hufe auskratzen und andere alltägliche Sachen lobe. Ich halte es eigentlich auch so, dass ich Fehler ignoriere und richtiges Verhalten lobe, beim reiten und longieren mit der Stimme und bei der Freiarbeit und ausserhalb des Platzes im Stall usw. mit Leckerlies. Mein Pferd weiß genau, wann es was gibt. Habe mir halt öfter schon Gedanken gemacht, dass ihr Leckerliekonsum dadurch zu hoch ist… Als Alternative schneide ich daher eine Möhre in dünne Scheiben und je nach dem halbiere ich die Scheiben dann noch mal.

Manchmal habe ich den Eindruck, sie will einen „Vorschuss“. Ab und zu gibt sie einen Vorderhuf nicht und ich fordere sie wiederholt dazu auf, sie guckt mich nur an oder ignoriert mich und je ungeduldiger ich werde, umso aussichtsloser wird die Angelegenheit. Dann hilft nur tief durchatmen, eine erneute freundliche Bitte und ein kleines Leckerchen und dann gibt sie auch den Huf. Aber ich bin verunsichert, ob ich ihr damit nicht eine Unart antrainiere? Hab auch schon über die Gründe für ihr Verhalten nachgedacht, bin aber zu keiner Lösung gekommen.

Jedenfalls ist es toll, dass ich eure Seite gefunden habe und dadurch immer wieder Bestätigung und neue Anregungen bekomme für meinen Umgang mit Pferden.
Vielen Dank dafür und macht weiter so!

 

Von blanca • 24. August 2015

Da bin ich jetzt echt froh, das ich aus Instinkt heraus schon mein Pferd für alles lobe auch wenn wir jeden Tag die gleiche Routine haben (wie putzen, Hufe auskratzen etc). Ich finde es einfach immer wieder schön wie toll er das alles macht, was so selsbstverständlich nach aussenhin aussieht.

 

Von Regina • 24. August 2015

Ich würde gerne den Begriff Lob um einen weiteren ergänzen: Mein Impuls ist oft, zu zeigen, dass ich dankbar bin für das, was das Pferd gerade für mich tut. Einfach Danke sagen, ein zufriedenes, warmes, entspanntes Gefühl mit-teilen, es kommt direkt von innen, und Anerkennung ist ganz natürlicher Weise auch enthalten. Dieses Gefühl vermittelt sich dem Pferd sofort. Das heißt aber, dass ich offen bin für die kleinen Geschenke, die so wie nebenbei bei mir ankommen. Selbst wenn ich irgendein „großes Ziel“ vor Augen habe – die Offenheit für den Moment ist für mich doch das eigentlich Wichtige, und genau dort können wir die Pferde auch antreffen, denn dort leben sie.

 

Von Monika • 24. August 2015

Danke für den tollen Artikel. Für mich ist das Loben längst zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Ich freue mich so sehr, dass mein Hafi und ich so toll miteinander harmonieren, was nicht immer so war. Aus Angst habe ich leider eine lange Zeit das Loben schlicht vergessen. Jetzt genießen wir unser Miteinander und ich danke ihm mit dem Lob für alles, was er für mich tut. Und das ist sehr viel. Ich sehe, wie er sich über diese „Aufmerksamkeiten“ freut und das erfüllt mein Herz mit Freude. Wie Ihr auch schreibt, sind da Leute, die sagen, „Was lobst du denn für diese Selbstverständlichkeiten. Das ist viel zu viel, das braucht er nicht, du nervst ihn damit.“ Nein, das empfinde ich überhaupt nicht so. Wenn diese Leute seine Blicke sehen könnten, die Freude ausstrahlen, wenn er gelobt wird, wie er Dinge von ganz alleine anbietet und dann erwartungsvoll zu mir schaut: „Na, hab ich das toll gemacht?“ Ja, da geht mir einfach nur das Herz auf und ich kann nicht anders, als ihn zu loben. Und wenn ich ihm Gutes tue, dankt er es mir auf seine Weise mit einem Lob. Er leckt mir dann die Hand oder stupst mich an. Und was soll ich sagen? Darüber freue ich mich sehr!!! Ich habe eher den Eindruck, dass es vielen Menschen schwer fällt zu loben, da sie es selber selten erlebt haben. Sehr schade. Nicht, das Ihr denkt, ich lobe überschwenglich, nein, es reichen wirklich ganz kleine Gesten und kurze leise Worte.

„Das Leben ist ein Bumerang, denn was du gibst, kehrt zu dir zurück.“ (Dale Carnegie)

Gebt euren Lieben (Mensch und Tier) Anerkennung und Lob. Es wird auch Euch glücklich machen.

Liebe Grüße
Monika

 

Von Birgit • 24. August 2015

Mir ist völlig Wurscht was andere von mir denken. Ich lobe auch für alles, was meine schon mit drei Jahren kann. In dem Alter ist noch nichts selbstverständlich und ich hoffe ich vergesse das auch in drei Jahren nicht. Letztlich war der Hufschmied da, so wie sie mitgearbeitet hat, hat das kein „alter Hase“ gemacht. Selbst das Bein auf den Bock stellen hat sie allein versucht. Zwar hat sie noch nicht getroffen aber schon der Versuch war aller Ehren wert. Mein Stolz allein scheint ihr als Anerkennung schon zu genügen und dafür bietet sie schon mehr an als ich in dem Alter zu träumen gewagt hätte. Mit und ohne Leckerlis.
Also loben was das Zeug hält! Haben wir so gern und motiviert uns, wie jedes andere Lebewesen auch!

 

Von Lisa Boneß • 24. August 2015

Bin absolut auf derselben Wellenlänge!!!
Alles, was gut gemacht wird, wird (und wurde schon immer) von mir gelobt, selbst wenn es simples Stehenbleiben am Tor ist oder schöner, raumgreifender Schritt….oder Stehenbleiben am Aufsteigeklotz, auch wenn das „Klar wie Kloßbrühe“ ist.
Für mich ist es einerseits selbstverständlich, daß ein Pferd -genau wie ich selbst- höfliche Umgangsformen zeigt, die es mal gelernt hat (so wie ich auch). Damit meine ich, so etwas sollte selbstverständlich geübt/gelernt/gekonnt werden. Trotzdem ist es für mich andererseits jedes einzelne Mal wieder ein Geschenk, daß es -was auch immer- für mich tut….sich für mich/für uns gerne an unsere gegenseitigen Respekts- und Höflichkeitsregeln hält oder sich jedesmal um einen guten Schritt oder, oder, oder ….bemüht.
Genauso bemühe ich mich, mich konsequent an unsere Abmachungen zu halten, genauso höflich und verläßlich zu sein.
Ein Pferd müßte im Prinzip freiwillig gar nichts für einen tun, wenn es für das Nicht-tun auch keine Konsequenzen zu befürchten hätte. Umso schöner und jedesmal wieder dankenswerter ist es, wenn es dies aus freien Stücken tut. Warum soll ich das nicht jedes Mal wieder loben?

Grüßchen
Lisa 🙂

 

Von Julia • 24. August 2015

Hallo Tania,toller Artikel, dem ich nur beipflichten kann. Ich habe eine 2,5 jährige Stute, die ich gerade selbst ausbilde. Nach der Fohlenkoppel habe ich ein zwei Wochen arge Differenzen gehabt mit eihr, warum? Weil ich nur korrigiert habe, viel zuviel erwartet habe und viel zu wenig gelobt. Nach 2 Wochen komplett ruhe und Zeit für sie, sich einzugewöhnen haben wir noch einmal von vorn angefangen. Jeden kleinen Schritt belobigt, jeden „Fehler“ in ruhe und mit Geduld korrigiert. Laut werden oder „stark“werden, muss ich nur noch selten.sie ist motiviert, lernt viel und macht mir Riesen Freude. Lob würde ich immer ergänzen mit Zeit geben. Beispiel: meine kleine hatte Probleme einen HinterHuf zu geben. Beim Schmied nicht mal mit Nasenbremse zu machen. Okay. Zwei Wochen nicht geübt, sie denken lassen. SIEHE DA?! Seit einer Woche gibt sie den Huf zumindest unterm Gewicht, nach hinten raus übe ich weiter mit Geduld und Stück für Stück. Sie wird hier auch für jede Sekunde länger aufhalten ausgiebig gelobt.

Also..meinerseits eine Ermutigung für alle, ebenso zu handeln 🙂
Grüße aus der Lausitz

 

Von Almut • 27. August 2015

Ich clickere nicht und ich bin auch mit Futterlob eher sparsam. Aber etwas, was mich immer wieder froh (und auch ein bisschen stolz) macht, ist, wenn meine Kinder etwas mit den Ponys oder den Hunden machen und dann das obligatorische „so ist fein!“ oder „braaaav!“ kommt. Erst bei dieser „Nachahmung“ ist mir aufgefallen, dass dieses Stimmlob bei mir schon so vollautomatisch ist. 🙂 Ich finde diese Bestätigung ungemein wichtig – und natürlich auch motivierend.
Auf der anderen Seite denke ich aber, dass man auch „falsches“ Verhalten durchaus bemerken und dem Tier melden darf. Denn wenn man Rückmeldung zu Positivem gibt, warum soll man nicht auch ansagen dürfen, wenn etwas wirklich so gar nicht geht? Damit meine ich ausdrücklich NICHT jeden kleinen Wackler oder Ausrutscher oder normales Pferdeverhalten in unbekannter Situation, da ist auch bei mir ganz klar Geduld angesagt. Aber wenn z.B. (altbekannte) Grenzen überschritten werden oder es gefährlich für Mensch und/oder Tier wird, ist eine stimmliche Ermahnung oder ein „festhalten“ für mich durchaus ok – warum darf das Pferd nicht auch erfahren, wenn es etwas gerade nicht gut gemacht hat? Woher soll es DAS denn sonst wissen? Aus Fehlern lernt man – nicht nur der Mensch, oder?
Ich bin ebenfalls gegen negative Verstärkung, ich präferiere positive, aber ich bin auch von der Notwendigkeit von Grenzen und Konsequenz überzeugt. Eine ketzerische Frage: Ist das Ignorieren von „falschem“ (unerwünschtem bis gefährlichem) Verhalten denn tatsächlich pferdegerecht?
Grüße, Almut

 

Von Kerstin • 27. August 2015

Zuerst mal möchte ich zu einem tollen Artikel gratulieren. Er bestärkt und unterstützt meine eigene Einstellung dazu sehr. Ja, auch ich bin eine Dauerloberin. Und jaaa, manchmal komme ich mir echt doof vor, wenn ich so vor mich hinlabere, mein Pferd „vollquassle“ und andere, die oft auf den Reitplatz kommen, um zu tratschen, vollkommen ignoriere, da ich in dieser meist ohnehin viel zu kurzen Zeit, die ich mit meinem Pferd alleine verbringen kann und möchte, damit beschäftigt bin, meinPferd andauernd mit „Guuut“, „Feeeiiin“ oder „Braaaver Bub“ zu loben. Bleibt das Lob dann mal aus, weiß Herr Pferd sofort, dass das jetzt eben nicht so war wie ich es mir gewünscht hätte. Man wird wirklich sehr häufig belächelt. Aber der Erfolg, den man in kürzester Zeit mit einem motivierten Pferd hat, entschädigt mich zu 200% dafür 🙂

 

Von Christina • 3. September 2015

Vielen Dank für diesen Artikel! Ich bekenne mich hiermit auch zur Dauerloberin! 🙂
Ich erinnere mich noch, wie ich mein Pferd für über 3 Jahren mal im Beritt hatte. Da habe ich ihn geputzt und fürs Stillstehen, für jeden Huf den er mir gab und für das brave Gesicht hinhalten damit ich das Zeug aus seinen Augen streichen konnte, gelobt. Da kam dann wirklich die Bereiterin zu mir her und sagte: „Lobe dein Pferd nicht ständig, sonst denkt er noch er ist der allertollste“ … Ehm… häää?… Wollen wir das denn nicht eigentlich erreichen?!
Wäre ich damals schlauer gewesen, hätte ich mein Pferd nach dieser Aussage wieder eingepackt…
LG!

 

 

Einen Kommentar schreiben

 

Die folgenden Tags sind erlaubt: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

  • Reitkurs

  • Herzlich Willkommen im Archiv-Blog von „Wege zum Pferd“

    "Wege zum Pferd" wurde 2008 von Tania Konnerth und Babette Teschen gegründet und wird seit 2021 von Tania allein auf der neuen Seite weitergeführt.

    Dies hier ist das Archiv, in dem sich die vielen, vielen Blogbeiträge, die über die Jahre entstanden sind, finden. Neue Artikel gibt es im neuen Blog von "Wege zum Pferd".

    "Wege zum Pferd" findet Ihr auch bei FacebookFacebook und Instagram.

    Abonniert am besten gleich den kostenlosen Newsletter damit Euch nichts entgeht

    Lesetipp: "Best of Wege zum Pferd" – das E-Book zur Webseite:

    Schon gesehen? Unsere Selbstlernkurse – alles für mehr Pferdefreundlichkeit – gibt es hier:

    Und hier geht es zu unserem gemeinsamen Buch bei Kosmos:

  • Kategorien

  • Archive