Sorgenkinder

Es dürfte wohl keinen Pferdemenschen geben, der das Thema „Sorgen“ nicht kennt. Man braucht nicht mal ein „Montagspferd“ zu haben, um sich um den geliebten Vierbeiner sorgen zu müssen, auch ganz normale Pferde bereiten einen hin und wieder kleine und große Sorgen.

Bei mir haben im letzten Jahr beide Pferde massiv gekränkelt und ich dachte mir: Schreib doch auch mal darüber! Ne, das kannst du nicht machen, sagte ich dann zu mir, schließlich hast du noch keine Lösung! Ja, eben genau deshalb sollst du ja darüber schreiben, antwortete ich mir dann, weil das anderen genauso geht! Und so schreibe ich diesen Blogbeitrag weniger aus dem Antrieb, Euch mit guten Tipps und Infos zu versorgen, als vielmehr aus der Position der Gleichgesinnten, denn ich weiß, es geht sehr vielen genauso wie mir.

Wenn unsere Pferde krank werden, haben wir verschiedene Möglichkeiten. Je nach Schwere der Symptome wird man zunächst abwarten oder gleich einen Tierarzt rufen. Der stellt dann eine Diagnose, spritzt etwas oder gibt Medikamente. Das Pferd soll entweder ruhig stehen oder kann in der Herde bleiben usw. Das, was der Tierarzt gibt und rät, hilft dann entweder oder es tut es nicht. Im zweiten Fall holt man ihn nochmal oder auch einen anderen und so kann das Spiel eine Weile weitergehen. Manchmal kommt man an einen Punkt, an dem schulmedizinisch vieles versucht wurde und nichts wirklich half. Also holt man vielleicht einen Heilpraktiker oder einen Akupunkteur oder andere alternativ arbeitende Behandler. Auch da bekommt man dann wieder Mittel und Ratschläge und auch hier gilt wieder, dass manches hilft und manches nicht.

Tja, und manchmal hat man dann schon etliches durch, aber das Pferd ist immer noch krank. Und man steht jeden Tag vor der Entscheidung, ob man nun nochmal jemanden holt oder doch wieder abwartet und was man überhaupt noch tun soll …

Interessant sind auch die Reaktionen anderer: Manch einer schlägt die Hände über dem Kopf zusammen und beschimpft einen schon fast als Tierquäler, weil man das Pferd noch nicht in eine Klinik gebracht hat, andere fragen sich, was man überhaupt hat, die Pferde seien doch okay. Und irgendwo zwischen diesen beiden Extremen liegt dann wohl die Wahrheit.

Das Problem, das wir alle haben, ist wohl das, dass KEINER sicher weiß, was richtig ist. Dass einem keiner sagen kann, welcher Tierarzt und/ oder welcher Behandlungsweg für unser Pferd gut ist. Natürlich sind wir bereit, alles für unser Pferd zu tun, aber wir wissen manchmal einfach nicht mehr, was wir noch machen sollen, weil wir schon vieles probiert haben und nichts zu helfen scheint. Natürlich gibt es immer wieder jemanden, der noch eine andere Person oder einen anderen Weg empfiehlt, aber die eigene Frustgrenze ist irgendwann überschritten und es fehlt einem das Vertrauen, noch etwas Neues zu probieren.

Tja, und da steht man dann regelrecht in einer Sackgasse und fragt sich: Was tun?

Ich bin manchmal schier erschlagen von der Vielfalt der Behandlungsmöglichkeiten und Fachleute, die ich holen könnte. Tue ich meinen Pferden wirklich einen Gefallen, wenn ich sie alle ausprobiere? Vielleicht brauchen sie manchmal auch einfach nur Zeit? Ein Körper ist keine Maschine und vielleicht muss man manchmal auch einfach Geduld haben, dass die Selbstheilungskräfte einsetzen, oder nicht? Auf der anderen Seite will man natürlich nichts versäumen und sich nicht später Vorwürfe machen, zu wenig unternommen zu haben.

Sorgenkinder zu haben, ist manchmal nicht so einfach, was? Wie eingangs beschrieben biete ich in diesem Beitrag keine Antwort, sondern vor allem offene Fragen und Mitgefühl. Denn ich kenne dieses Gefühl nur allzu gut. Und ich habe eines inzwischen verstanden: dass ich auch für mich selbst sorgen muss, da zu viele Sorgen einen selbst krank und kaputt machen können.

Wie geht Ihr mit solchen Phasen um? Holt Ihr so lange Fachleute, bis Eure Pferde wirklich gesund sind oder lasst Ihr auch manchmal der Zeit die Chance, Eure Pferde zu heilen? Wann muss man sich damit abfinden, dass ein Pferd bestimmte Symptome behalten wird (z.B. in zunehmenden Alter oder bei chronischen Erkrankungen)? Wie weiß man, dass man nicht doch noch etwas anderes versuchen sollte und wie, welchen Weg man dann einschlägt? Wo holt Ihr Euch Rat oder Trost? Wie geht Ihr damit um, wenn nichts wirklich zu helfen scheint?

3. September 2013 von Tania Konnerth • Kategorie: Gesundheit 35 Kommentare »

 

35 Reaktionen zu “Sorgenkinder”

 

Von Michelle • 3. September 2013

Deinen Beitrag kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich habe auch so ein „Montagspferd“, das als 5-Monate altes Schlachtfohlen zu mir kam und heute knapp 2,5 Jahre alt ist. Gefühlt kränkelt er ständig – ich will das hier gar nicht alles aufzählen. Der Kleine schreit immer ganz laut hier, wenn die Wehwehchen zu vergeben sind. Und ich habe natürlich ein schlechtes Gewissen, weil ich manches schon viel früher hätte testen und behandeln sollen – aber man achtet auch vieles, aber natürlich nicht auf alles. Frustrierend ist es auf jeden Fall, aber ich habe auch kein Patentrezept. Ich bespreche das mittlerweile nicht mehr so gerne mit meinen Freunden – wer selbst kein Pferd hat, kann das eher schwer nachvollziehen, und ich habe von meinen Pferdeleuten inklusive Tierärzten schon so viele verschiedene Meinungen gehört, dass mich das meist noch mehr verunsichert. Aber ich merke schon, dass ich da auch nicht mehr so unbelastet in den Stall fahre, wenn ich gerade meine Urlaubspläne für dieses Jahr gestrichen habe, weil die xte Tierarzt-Rechnung ins Haus flattert, oder ich mal wieder zwischen Stall, Zuhause und Arbeit hin- und herhetze, weil er wieder krank ist, und ich letztlich keinem gerecht werde. Aber gut, so ist das, ich hab ihn ja trotzdem lieb, ich hatte es mir nur einfacher vorgestellt bzw. mit ganz anderen Schwierigkeiten gerechnet. Aber dafür ist er halt ein ganz Lieber und ganz aufmerksam und neugierig, wir haben super viele andere schöne Erfolgserlebnisse und es war auch die richtige Entscheidung. Ich glaube, man muss sich da auch einfach bewusst machen, dass es Schlimmeres auf der Welt gibt als ein krankes Pferd – so hart das klingt (aber da bekomme ich in meinem Job einfach auch viel mit). Aber gut zu wissen, dass man da nicht alleine ist 🙂 Einen schönen, beschwerdefreien Tag euch!

 

Von Jessica Zelinski-Arms • 3. September 2013

Hallo =)

Dein Beitrag erinnert mich sehr an mich und mein Pferd. Er hatte vor kurzem eine Sehnenscheidenentzündung die einfach nicht heilen wollte. Der TA ging ein und aus und nichts, aber wirklich nichts half. Nachdem die letzte Möglichkeit die wir noch hatten auch nicht so recht half, mein Pferd aber wieder lahmfrei und offensichtlich Schmerzfrei war, hab ich wieder angefangen ihn wie gewohnt auf die Koppel zu stellen und ihn langsam wieder aufzubauen. Das brachte dann den Durchbruch! Der TA sagte ich solle den Lymphfluss durch Massagen anregen, allerdings sollte er noch nicht wieder raus. Aber was ist denn das beste für die Durchblutung und den Lymphfluss als Bewegung?! Seit dem er wieder täglich auf der Koppel steht bzw. geht 😉 sind alle Probleme mit der Sehne wie weg geblasen =)

 

Von Anni • 5. September 2013

Liebe Tania,
auch ich kenne das Problem des kränkelnden Pferdes. Im letzten Jahr hatte mein Pferd andauernd irgendwas. Seine Wehwehchen hielten sich im Rahmen, war alles nix tragisches, aber dennoch nervenaufreibend und mit einem hohen Pflegeaufwand verbunden. Dazu muss ich sagen, dass das letzte Jahr für mich persönlich auch wirklich kein leichtes war und ich vieles durchgemacht habe. Einmal war dann unsere Osteopathin bei uns und meinte zu mir, dass, auch wenn das vielleicht etwas esoterisch klingen möge, sie schon des öfteren beobachtet habe, dass wenn der Mensch eine starke emotionale Bindung zu seinem Tier hat, es diesem Menschen gerade nicht besonders gut geht und er deshalb den Kontakt zum Tier besonders braucht, sich die Tiere dann etwas „suchen“, entweder um „mitzuleiden“ oder aber um dem Menschen zu signalisieren „Hey, wir müssen zur Zeit nicht arbeiten, es ist doch auch super, wenn du einfach nur so kommst und dich um mich kümmerst“. Ich weiß, es klingt wirklich esoterisch, aber wenn ich mein Pferd manchmal beobachte, hab ich irgendwie das Gefühl, es könnte was dran sein. Pferde haben so feine Antennen, wieso sollte nicht auch ihr Körper auf ihre Umgebung reagieren. Auch wenn dieser Aspekt in der Medizin oft vernachlässigt wird – Körper und Geist hängen stärker zusammen als wir gemeinhin annehmen. Sicherlich ist dies keine Erklärung für Erkrankungen jeglicher Art, aber vielleicht hilft es bei manchen Pferdegesundheitsproblemen kurz zu reflektieren wie es einem selbst geht, sowohl körperlich, als auch psychisch, und dann zu überlegen, ob unser Pferd uns nicht vielleicht wie so oft in gewisser Weise spiegelt.

 

Von Kirsa • 6. September 2013

Hallo,
dem Beitrag von Anni kann ich nur zustimmen. Sowohl in meinem Hufpflegealltag, als auch mit meinem eigenen Pony, habe ich es schon häufig erlebt, das gerade wenn der Mensch eine enge Beziehung zu seinem Pferd hat, dieses sehr viel übernimmt. Dann lahmt das Pferd und keiner weiß warum, oder der Rücken ist verspannt, aber der Sattel passt doch eigentlich….Ich denke gerade weil das Pferd Freizeitpartner ist und nicht mehr nur Arbeitstier, kommt dies häufiger vor, als man so allgemein annehmen würde. Auf der anderen Seite gibt es bisher wenige Menschen, die dies auch so wahrnehmen und noch weniger, die die Menschen und Pferde in dieser Hinsicht unterstützen. Daher habe ich inzwischen angefangen , diesen Bereich in meine Arbeit mit aufzunehmen, das Pferd sowohl auf seelischer Ebene zu unterstützen, als auch dem Besitzer Hilfestellung zu geben. Das setzt die Bereitschaft voraus, sich auch selbst anzuschauen, aber für den Pferdepartner sollte es das einem doch Wert sein. Vielen Dank daher, das dieses Thema hier mal aufgegriffen wurde.

 

Von Erika • 9. September 2013

Hallo zusammen
Eine sehr gute Idee, über „Sorgenkinder“ zu schreiben. Und schön, wenn es viele Kommentare gibt, die einem Inputs geben, wie man damit umgehen kann. Unser Geronimo, Irländerscheckpony, hat uns gelehrt, mit Sorgenkindern umzugehen. Er reagierte vor einigen Jahren nach einer Impfunverträglichkeit mit Sarkoidschüben. Jede Stresssituation, auch Fellwechsel, liesen diese verschiedenen Geschwüre und Hautschuppungen wachsen. Wir haben alles probiert, was nach bestem Wissen und Gewissen möglich war und wussten nicht mehr weiter. In einem Gespräch mit ihm hat er uns aber deutlich mitgeteilt, dass es ihm damit gut gehe und wir auch lernen müssten, eine Situation anzunehmen, wie sie ist und sie auszuhalten. Wir haben es dann akzeptiert, dass er einfach in Ruhe gelassen werden möchte und die Welt so für ihn stimmt. Er wolle damit auch etwas auf Distanz bleiben. Mochte es nicht, wenn man ihn zu sehr umsorgte mit putzen und Aufmerksamkeit. Er durfte noch mitmachen, wo er wollte und wenn er nicht mochte, durfte er zu Hause bleiben. So ging das über zwei, drei Jahre, bis er eines Morgens sehr anhänglich war und uns immer wieder sein Nase zeigte. Ein grosses Sarkoid war unter der Oberlippe gewachsen, praktisch über Nacht und er konnte nicht mehr fressen. Die ganz Mundschleimhaut war voller kleiner Sarkoide. Da war der Zeitpunkt, an dem wir uns von ihm verabschiedeten. Für ihn war auch diese Situation völlig gut und er ist gerne von uns gegangen. Wir sind ihm dankbar, dass wir von ihm lernen durften, anzunehmen, zu akzeptieren und auch zu übergeben. Er war ein grossartiger Kämpfer.

 

Von Isabel • 9. September 2013

Hey ihr lieben,

ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es euch geht. Ich muss gestehen, dass ich auch solch ein Sorgenkind hatte. Nun zum Glück nicht mehr. Vor ca. 2Jahren wurde chronisch obstruktive Bronchitis (COB) diagnostiziert und der Husten schaukelte sich ins unermessliche hoch (Atmung 70!!!/Minute). Es war zeitweilig sogar so schlimm, dass andere Pferdebesitzer zu mir kamen, mir auf die Schulter klopften und meinten ich solle glücklich sein, wenn mein kleiner Schatz noch ein paar Wochen lebt.
Ich war verzweifelt – Cortison hat geholfen, aber die Abstände in denen er es brauchte verkürzten sich dramatisch und die Dosis stieg an. … bis dahin hatte ich auch wirklich sehr sehr viel ausprobiert.
Zum Schluss habe ich auf mein Gefühl gehört, Cortison abgesetzt und ihn zuerst nur mit Biomeditation nach Viktor Philippi behandeln lassen. Nach ca. 6 weiteren Monaten habe ich die Akupunktur hinzu genommen … und heute ist mein kleiner wieder Gesund!
Es war ein harter Weg aber es hat sich gelohnt auf das EIGENE Gefühl zu hören, auch wenn es zwischendurch wirklich schwer war durchzuhalten. Heute ist er Gesund, ohne Husten, ohne Lungengeräusche und hat eine Atmung von ca. 23-25/Minute.

Macht nicht das, was andere sagen.
Macht das, was euer Herz euch sagt!

Liebste Grüße
Isabel

 

Von Katja Maria Günder • 9. September 2013

Hallo Tania, kenn ich, diese Hilflosigkeit. Ich selber bin Pferdeosteopathin und als solche habe ich gelernt, dass sich der Organismus meist selber helfen kann, wenn er in einem artgerechten Umfeld lebt und vielleicht einen kleinen Anstubs von außen bekommt (Behandlung). Dabei kann man Heilung nicht einfordern. Heilung kommt aus einer anderen Spähre. Manchmal übernehmen Pferde auch die Krankheiten für ihre Besitzer. Oder die Besitzer wollen, natürlich uneingestanden, gar kein ganz gesundes Pferd, sondern ein Tier um das sie sich kümmern können. Dieses Thema hat viele Aspekte. Ich habe die besten Erfahrungen damit gemacht, ein krankes Pferd dem Tierarzt meines Vertrauens vorzustellen (Diagnose ist das Wichtigste überhaupt) und dann das Pferd artgerecht zu halten. In dieser Zeit sollte sich der Besitzer viel Zeit für sein Pferd nehmen, um es so wie eine Person kennen zulernen. Es gibt unendlich viel über ein Pferd zu wissen. Es gibt so viele Möglichkeiten etwas mit seinem Pferd zu erleben, ohne es irgendwie zu reiten oder rumzuscheuchen. Gerade das kranke Pferd kann uns sehr viel lehren. Wir müssen nur hinhören. Es ist ein wichtiger Lebensabschnitt, das Kranksein. Es sollte nicht als ein Durchgang empfunden werden, der schnell wieder vorbei sein sollte. Die Krankheit lehrt uns. Wir lernen sie auf der körperlichen Ebene kennen, auf der geistigen und der seelischen. Die Krankheit macht etwas mit uns. Danach sind wir nicht mehr die selben. Wir werden an ihr wachsen. Ganz egal wie sie endet. Wenn wir sie annehmen.

 

Von Gabriela • 9. September 2013

Wie wahr!! Wir halten es in der zwischenzeit so dass der TA für krisen und verletzungen zum einsatz kommt, ansonsten homöo, hausmittel etc. Inzwischen gibt es für unsere robustrassen aber auch nur noch heu, etwas weniges gras und ein organisch gebundenes mineralfutter. Vorsehen scheint mir besser (einfacher!) als heilen! (Chronisch) kranke pferde werden erst mal richtig entgiftet und dann wird klassisch homöopathisch gesucht. …… Schlaflose Nächte…..habe ich aber wegen meiner pferde öfter als wegen meiner kinder !!!!! Grrrrrr !

 

Von Birgit • 9. September 2013

Unser Shettlandpony hat seit Jahren ein großes Durchfallproblem und Magenschmerzen. Natürlich haben sich 4 Tierärzte, 2 heilpraktiker und die gesamte Zusatzfuttermittelindustrie an ihm austoben dürfen – erfolglos. Wieviel Geld ich in diese Behandlung gesteckt habe, habe ich nie ausgerechnet. Bis mir ein sehr netter Zusatzfuttermittelverkäufer auf meine Anfrage nach Hilfe eine lange mail schrieb, über Annehmen und Akzeptieren, über Kontrollverlust und Erwartungshaltung. In der mail stand viel von dem, was in den oberen Posts schon geschrieben steht: Man kann das Leben nicht immer kontrollieren, auch wenn man sich noch so viel Mühe gibt.Man muss das Leben und den Lebenskreislauf akzeptieren lernen. Solange man das nicht kann, lehrt das Leben es einen. Unsere Pferde sind unsere Lehrer – auch in der Beziehung. Das hören wir nur nicht gerne.

Der Mann empfahl mir in der mail, mein Pony und seine Gesundheitssituation anzunehmen – auch wenn sie mir nicht gefällt und auch wenn es heiß, Abschied nehmen zu müssen und das zu lernen.

Auch empfahl er mir, meine Erwartungshaltung an die Gesundheit des Ponys nicht so hoch zu schrauben und mich zu beobachten, mit welcher innerer Haltung ich in den Stall gehe.

Ich bin diesem Mann, der wahrscheinlich gar nicht mehr weiss, was er damals gemacht hat, für seine Gedanken sehr dankbar. Sie haben mich aus meinem ständigen Gedankenstrudel „der muss doch gesund werden !!!!!!!“ herausgerissen.

Dem Pony geht´s übrigens gut….

 

Von Tina • 9. September 2013

Auch wenn man immer wieder von vielen Seiten belächelt wird, so habe ich doch die Erfahrung gemacht, dass es helfen kann, über die Tierkommunikation das Pferd einfach selbst zu fragen, was ihm fehlt, wo es Schmerzen hat und was es braucht. Ich selber beherrsche die Tierkommunikation nicht, habe aber in schwierigen Fällen (wenn die Schulmedizin nicht weiter kommt) tolle Leute an die ich mich wenden kann und die mir dann weiter helfen. Ich kann tatsächlich auch die Skepsis vieler Leute nachvollziehen, da ich anfangs auch zu den Zweiflern gehörte. Man muss solche Dinge einfach selber erleben um das glauben zu können. Für mich ist es seit vielen Jahren eine Methode, die mein Leben und das der Vierbeiner bereichert hat, besonders in schwierigen Zeiten!

 

Von Shieldmaiden • 9. September 2013

Ach liebe Tania, du sprichst mir so aus der Seele. Ich kann dem nicht viel hinzufuegen, ausser das ich mit dir fuehle.

 

Von Nicole Fischer • 9. September 2013

Normalerweise bin ich hier nur stille Mitleserin, aber dieses Thema ist für mich (immernoch) so aktuell, das ich das Bedürfnis habe mich mitzuteilen. Meinem Pferd wurde letztes Jahr im Juni nach langer Arzt-, Therapeuten- und Klinikodysee hinten links eine Fesselträgerverletzung am Ursprung diagnostiziert. Aufgrund der starken Lahmheit war strikte Boxenruhe nötig und so musste ich mein Pferd einsperren. Als die Lahmheit besserte, hatte die Matschkoppelsaison begonnen… Somit stand mein Pferd ein ganzes Jahr lang in der Box! Das tägliche Spazierenführen (zum Schluss gute 2 Stunden) war für uns beide schon lang kein Vergnügen mehr, jeden Tag dasselbe und immer die gleichen Runden. Ich sehnte mir monatelang nur noch den Frühling herbei, da ich beschloss, mein Pferd wieder in die Gruppe zu geben, komme was wolle. Diese Zeit war eine sehr schwere Zeit und tatsächlich verändert Pferd und Mensch eine lange Krankheit. Noch heute, nachdem ich wieder sehr vorsichtig zu Reiten begonnen habe, begleitet mich die Sorge um mein Pferd tagtäglich. Jeder krumme Schritt bringt mich schier zur Verzweiflung und der nächste Winter steht für mich gefühlt schon wieder vor der Türe. Mein Pferd scheint sich gut arrangiert zu haben, ich hingegen merke, dass ich für mich noch nicht den optimalen Weg gefunden habe, damit umzugehen. Die „Alten“ werden wir wohl nicht mehr werden aber ich gebe die Hoffnung nicht auf und lasse ihr Zeit…viel Zeit.

Bleibt gesund!

 

Von wencke • 9. September 2013

Hallo Tanja,

Das ist so ein Thema bei dem ich mich auch ganz oft frage, ob ich eigentlich sonst keine Probleme habe und ob das nicht alles Luxus-Probleme sind. Da ich berufstätig bin, einen Mann, ein Kind, einen Hund und ein Pferd habe, sollte ich doch eigentlich nicht so viel mit Gedanken um Pferdekrankheiten, Pferdetraining, etc. beschäftigt sein.

Ich habe zum Glück kein Montagspferd, aber natürlich ist immer mal wieder etwas – Bindehautentzündung, mal ein angelaufenes Bein, auch mal Husten … Aber immer mache ich mir nen Haufen Gedanken und Sorgen. Ganz oft schaue ich mein Pferd an und frage mich, ob da nicht etwas komisch aussieht. Hat sie da immer so einen Wulst an der Ganasche oder ist das nur heute so? Dann wieder frage ich mich, ob ich Probleme und Krankheiten suche? Ob ich geradezu darauf geeicht bin? Warum haben andere Leute im Stall nicht mal ein Fieberthermometer, während meine Stallapotheke inklusive Verbandsmaterial nicht mal in zwei Putzboxen passt. Würden andere Leute auch die Jodsalbe sofort nach Ablauf des Verfallsdatums austauschen? Ich schaue jeden Tag mindestens morgens und abends nach meinem Pferd, egal wie abseits die Weide auch ist, ich schleppe auch mein Kleinkind mit hin. Aber wehe, ich schaffe es einmal nicht – garantiert hat sie sich an diesem Tag eine Schramme am Bein zugezogen, so dass am nächsten Tag schon das ganze Bein angelaufen ist. Andere Leute fahren unbesorgt 3 Wochen in Urlaub und gehen auch sonst nur zum Pferd, wenn sie auch reiten wollen. Deren Pferde sind nicht kränker als meines. Wieso also ist das so? Liegt es daran, dass die anderen sich darauf verlassen, dass ich auch nach ihren Pferden schaue? Oder haben sie einfach mehr Glück und der Schrammentag fällt auf einen Reittag?

Und dazu kommt, dass man sich manchmal auch vom Tierarzt schlecht beraten fühlt. Mein jüngstes Beispiel: zwei Tierärzte aus der selben Praxis kommen im Abstand von 4 Wochen vorbei. Die erste soll die Zähne raspeln. Sie kommt, schaut das Pferd an und fragt: „Wie oft machst Du denn was mit Deinem Pferd? Einmal pro Woche?“ Ich noch ganz ruhig, aber irgendwie ärgere ich mich schon, mache ich doch minimum 5, eher 6mal pro Woche etwas mit meinem Pferd und spare sogar am Nachtschlaf, um das alles in mein Tagespensum integriert zu bekommen. Ich bemühe mich auch um viel Gymnastik und abwechslungsreiches Training, aber die Rückenmuskeln wollen einfach nicht wachsen, aber wenigstens sind die Bauchmuskeln sehr gut, sagt die Osteopathin. Nächste Frage: „Was kriegt Dein Pferd denn so zu fressen?“ Ich: „Tja, also Gras, Heu und Stroh. Hafer nur, wenn sie mal richtig ran muss, z. B. mehrere Tage nacheinander Kutsche oder Pferdeschlitten ziehen. Ansonsten hat sie noch nen Salzleckstein und nen Mineralstein.“ Sie: „Also 50Kg weniger könnte sie schon haben. Das ist die absolute Obergrenze. Füttere ihr keinesfalls Kraftfutter.“ Ist gebont, denke ich und so läuft es die nächsten 4 Wochen. Dann hat meine Stute eine recht heftige Bindehautentzündung, die ich aus meiner Stallapotheke zwar behandelt habe, die auch schon besser ist, aber wenn der Tierarzt eh einmal auf dem Hof ist, kann man ja mal drauf gucken lassen. Die zweite Tierärztin schaut auf mein Pferd und sagt: „Oh endlich mal ein Freiberger, der nicht zu dick ist. Super.“ Ich denke nur so: häh? Dann: „Aber Rückenmuskeln hat sie echt wenig. Fütterst Du genug Kraftfutter?“ Ich: „Ähm, nein, nur wenn sie wirklich dolle arbeiten muss, aber eigentlich wollte ich das jetzt garnicht mehr machen, weil sie etwas dick ist.“ Die Tierärztin: „Also sie braucht energiereichere Nahrung. Gib ihr jeden Tag ordentlich was und wie sieht es mit Mineralfutter und Müsli aus?“ Ich: „Müsli? Das ist doch nur so eine Modeerscheinung. Das hatte der Freiberger früher doch auch nicht und trotzdem hat er den ganzen Tag gearbeitet. Warum sollte sie das jetzt brauchen? Hafer sollte da doch wirklich reichen. Vielleicht noch Gerste, aber mehr mache ich nicht. Und Mineralfutter hab ich pellettiert, brikettiert, pulverisiert und sogar als Leckschale ausprobiert, meist sogar jeweils zwei Sorten, aber gefressen hat sie davon nie was. Sie sucht die Pellets sogar aus dem Hafer raus und des Pulvers entledigt sie sich mittels reinpusten. Also gehe ich davon aus, dass sie weiß, was sie tut. Ändern kann ich es eh nicht“ Die Tierärztin: „Ja, dann mach das eben mit dem Hafer und wir machen mal ein Blutbild. Die Muskeln sehen nach Selenmangel aus. Selen gibt es auch als Sirup, den man direkt ins Maul spritzen kann“. Kurz und gut, mein Pferd hatte natürlich Selenmangel. Ich das entsprechende Selenfutter von der Tierärztin gekauft und fleißig losgefüttert bzw. dem Pferd direkt ins Maul verabreicht, weil freiwillig nimmt sie es ja nicht. Und dann stolpere ich doch tatsächlich 2 Wochen später im Internet über einen Artikel: „Unser täglich Selen gib uns heute“ – Irrtümer über Mineralfutterzufütterung heutzutage (so ähnlich war der Titel). Ich das gelesen und nun weiß ich garnichts mehr. Ich habe also sauteures Zeug gekauft und weiß nicht, ob ich es meinem Pferd geben soll. Das Ende vom Lied: ich gebe meinem Pferd Hafer, wenn es mehr tun muss als normal, ansonsten nur Heu, Stroh und Gras und alle 2-3 Tage drücke ich ihr den Selensirup rein.

Wenn sie mal eine Zeit matt ist, gebe ich ihr eine Woche frei und danach fahren wir Kutsche und machen Bodenarbeit, wenn ich vorher mehr geritten bin oder eben andersherum. Wenn sie hustet, lasse ich sie ruhig aber mehr arbeiten, damit der ganze Dreck raus kommt. Wenn sie Gallen hat oder eine leichte lahmheit, lasse ich sie auf leichtem Boden (nicht zu hart aber auch nicht rutschig) aber stetig arbeiten. Überhaupt versuche ich sie ähnlich wie ein Arbeitspferd zu behandeln und viel laufen zu lassen. Ich glaube tatsächlich: Bewegung ist die beste Medizin – neben Zeiten mit ausnahmslos Weidegang. Meine Stute hat auch noch schwache Kniebänder/Kniegelenke. Ich glaube ich höre das Knacken im Knie viel lauter als alle anderen Menschen, weil ich auch da drauf geeicht bin. Immer wieder frage ich mich, ob es gut ist, sie Seitwärtsgänge gehen zu lassen oder nicht. Verschleißen die Knie schneller? Longieren oder nicht? Meist sage ich mir: Okay, wir machen das wie bisher. Ordentlich Gymnastizierung, damit wenigstens die Vorhand nicht überlastet wird. Auf der einen Hand weniger Galopp an der Longe als auf der anderen Hand, dafür im Gelände andersherum und alles, wo ich das Gefühl habe, es schadet ihr nicht, mache ich weiter. Sie braucht Muskeln zur Stabilisierung, also muss ich sie arbeiten lassen. Solange sie läuft, läuft sie und wenn sie es irgendwann nicht mehr tut, muss sie eingeschläfert werden. Es ist am Ende ein Pferd und sie will wie ein Pferd behandelt werden, auch wenn es mir das Herz zerreißen wird, wenn ich sie irgendwann hergeben muss. Und ich habe kein empfindliches Sportpferd und auch kein filigranes Kätzchen, sondern einen Freiberger mit ordentlich stabilen Stampferchen und wenn die so empfindlich wären, würde man sie als Arbeitspferde garnicht mehr züchten. Außerdem, wer sagt denn, dass man durch ständige Schonung irgendwas verbessern würde? Und wieso hole ich eigentlich den Osteo zweimal jährlich für mein Pferd, aber keinen für mich, obwohl ich doch auch Rückenschmerzen und mit Sicherheit Blockaden habe?

Am Ende komme ich immer zu diesem Schluss, bis meine Gedanken von neuem Kreisen und je mehr ich über Pferdekrankheiten, Training etc. lerne, desto mehr Gedanken mache ich mir und desto unbeschwerter genieße ich fetzige Ausritte oder Beobachtungen auf der Weide. Deshalb versuche ich bewusst das Kreisen im Kopf abzuschalten und die wenige Zeit, die ich mit meinem Pferd habe, zu genießen, selbst wenn es gerade aus irgendeinem Grund bedeutet, dass es nur Schritt reiten/fahren oder Spazierengehen ist. Und wenn ich einen Schluss aus dieser Gedanken-/Hysterie-Geschichte gezogen habe, dann den, dass ich mein Kind intuitiv erziehe und keine Elternratgeber lesen will, weil ich nicht noch so eine Baustelle gebrauchen kann, aus der man nie heraus kommt. Und wenn mich jemand in der Kita fragt, ob ich das Berliner Modell in der Kindergarteneinrichtung nicht auch besser fände und ob meine Tochter bei der neuen Erzieherin nicht auch große Fortschritte in der Selbsterfahrung gemacht hätte, dann sage ich: „Ja klar, sie ist mopsfidel, lacht viel und wir freuen uns sehr über ihre Entwicklung“ und denke mir: „lass mich bloß in Ruhe mit Deinem Fachchinesisch – das hier sind lebende Kinder und denen ist die Wissenschaft egal, Hauptsache sie haben Spaß, lernen Grenzen respektieren und sind unter ihresgleichen.“ So ähnlich ist das doch auch mit Pferden, oder?

 

Von Ulrike Steigerwald • 9. September 2013

Neben all den Möglichkeiten, die diverse Heiler haben,
können wir etwas entscheidendes selbst tun: den Pferden eine individuell artgerechte Haltung gönnen und ihnen viel Zeit zur Genesung geben.
Ein alter Pferdemensch sagte mir mal: Früher haben wir Pferde die lahmten bis zu einem halben Jahr auf die Weide gestellt – danach waren sie wieder gesund.
Auch wenn es nicht immer so einfach ist – dieser Satz hat meine Haltung zum erkrankten Pferd deutlich geändert.
Im Zweifel will ich noch immer eine gute tierärztliche Diagnose und im Anfangsstadium einer Erkrankung Schmerzlinderung bzw. Heilmittel. Vor allem wird mein Pferd nicht in die Box gestellt. Bei viel Platz im Offenstall und immer offener großer Koppel, separiert sich mein Pferd wenn nötig selbst. Sein Verhalten in der Herde ist für mich der Gradmesser, wie gut oder schlecht es sich fühlt. Dann wird hauptsächlich gepflegt, evt. massiert und ich leiste ihm ein wenig Gesellschaft z.B. an der Heuraufe. Sobald es ohne große Symptome wieder in der Herde mitläuft,wird Hand- u. Longenarbeit gemacht und dann die Reitlehrerin eingeladen, mit uns Reitgymnastik zu machen, damit die steifen Glieder wieder Spaß am Reiten bekommen. Das ist übrigens mein zweiter Geheimtipp: eine Reitlehrerin, die viel von Pferdegymnastizierung versteht. Seit meine Reitlehrerin Schülerin von Anja Behran ist u. ihr bei der Reitheilung kranker ausrangierter Pferde zusieht, brauche ich keinen Osteopathen, Chiropraktiker u.ä. mehr.Reiten ist dann bei uns die beste Medizin.
Auch wenn Umstände nicht ideal sind – die geduldige Zeit zur Heilung sollten wir unseren Pferden auf jeden Fall gönnen.

 

Von Axel • 9. September 2013

Hi zusammen,

zwei Punkte möchte ich zu deisem Thema schreiben.
1. Das Pferd ist ein Spiegel des Menschen. Das wurde schon bereits in verschiedenen Kommentaren genannt. Pferde sind sensible Tiere und manche Pferde „übernehmen“ die Probleme, Streß und Anspannung vom Menschen. Und dadurch wird das Tier krank. Genauso können zu hohe Erwartunghaltungen und Ansprüche das Pferd krank machen. Interessant, oder? Das gibt es auch beim Menschen.

2. Ein Lösungsansatz: „Systemische Familienaufstellung“. Vielleicht kennt der eine oder andere sowas bereits. Mit dieser Methode arbeiten Persönlichkeitsentwickler bei Teamtrainings. Sowas funktioniert auch beim Pferd. Ich selbst war bei so einer Aufstellung dabei und habe erlebt, wie ein „Tick“ des Pferdes sichtbar geworden ist. Das Problem lag in der Pferde-Menschbeziehung, aber durch so eine Aufstellung kann man auch körperliche Probleme identifizieren.

Tschüs
Axel

 

Von maexchen • 9. September 2013

ich leide nat. auch immer ein wenig mit, wenn ein Pferd krank ist, habe aber das Glück einen sehr kompetenten u. fast immer erreichbaren Tierarzt zu haben. Er hat mein vollstes Vertrauen u. ich habe mir abgewöhnt, im Internet zu stöbern und andere Pferdemenschen zu fragen. Das schont die Nerven…. und Zeit muss man den Pferden eben auch lassen.. und manchmal einsehen, dass man nicht alles heilen kann, sondern manche Dinge nur „verbessern“….. und leider gibt es auch die Fälle, in denen man nichts mehr machen kann… dann brauche ich einen ehrlichen Tierarzt, der mir sagt, dass es hier keinen Sinn mehr hat, weiter zu machen – zum Wohle des Pferdes u. des Menschen.

 

Von Nina • 9. September 2013

Liebe Tanja,

ich kann Dir Deine Sorgen gut nachempfinden. Auch ich habe im Moment zwei kranke Pferde. Das eine hat COPD, das andere läuft seit Monaten nicht taktrein. Inbesondere die Tatsache, dass meine junge Stute eine chronische Lungenerkrankung hat und das bei der Ankaufsuntersuchung übersehen wurde, hat mich sehr viele Nerven gekostet. Statt eines leistungsfähigen jungen Pferdes jetzt einen „Pflegefall“ im Stall zu haben, ist hart. Aber ganz allmählich merke ich, wie ich aus der Not eine Tugend machen kann. Meine junge Stute hat mir den letzten Kick gegeben, alternative Reitweisen und Umgangsformen mit dem Pferd zu intensivieren und mich endgültig (wie ich meine) von der FN-Reitweise abzuwenden. Gerade die Tatsache, dass die Süße nicht nur gegen Heustaub usw., sondern auch noch gegen Metall allergisch ist und somit „normales“ Reiten eh nicht mehr möglich ist, zwingt mich zu neuen Wegen – und die sind wunderbar! In diesem Zusammenhang nochmals ein herzliches „Dankeschön“ an Euch beiden und Eure tolle Arbeit und die inspirierende und nährende Internetpräsenz! Bezugnehmend auf Euer anderes Thema würde ich mir in diesem Zusammenhang noch mehr Beiträge über gebissloses Reiten wünschen – insbesondere Deine Arbeit mit dem Glücksrad!

Herzliche Grüße

Nina

 

Von Pernica • 9. September 2013

Ein gutes und wichtiges Thema! Auch ich habe so ein „Sorgenkind“ – wir stehen kurz vor dem nächsten Klinikbesuch, dann wird sich entscheiden, ob ich ihn noch reiten darf, ob er ein reines Koppelpferd werden kann oder ob wir uns sogar endgültig trennen müssen… Nein, das ist nicht schön – allerdings habe ich in dieser Zeit viel, viel über mich und meine Einstellung bzw. meine Haltung gelernt. Ich vertraue auf mein Gefühl und darauf, dass ich zu dem gegebenen Zeitpunkt die richtige Entscheidung für uns treffen werde.

..und ich lerne die vielen ungefragten „gut gemeinten Ratschläge“ anderer an mir vorbeiziehen zu lassen (-;

Liebe Grüße

 

Von Manuela • 9. September 2013

Hallo!
also dieses Thema berührt mich besonders, da ich auch so ein kleines Sorgenkind habe. Meine Stute hat Sommerekzem. das hat sich relativ rasch herausgestellt als sie auf die Wiese kam, im ersten Jahr als ich sie hatte, war die Mähne ca 2 cm kurz abgeraspelt, der Mähnenkamm entzunden und stellenweise offen. Als erstes TA holen und Decke rauf. In diesem Jahr hat sie sich unter der Decke auch gewetzt :(. Dann fängt man an zu recherchieren, Freunde und Bekannte fragen. Manche machen sich wirklich Sorgen, andere belächeln einen. „Fort mit dem Pferd“ heisst es hier und dor, das ist den Aufwand nicht wert (jeden tag einschmieren, Decke rauf, Decke runter, da sie in der Box steht). Zweites Jahr war schon etwas besser und jetzt im dritten Jahr nach vielen Ausprobieren welches Mittel könnte helfen welches nicht, hab ich meinen Weg mit ihr gefunden, dank Hilfe von Freunden, Bekannten die in der selben Lage sind, TA usw… sie bekommt jetzt zu ihrem eiweissarmen Futter zusätzlich Bierhefe, Kristallkraft und Flymax Fliegenmittel und zum einschmieren (ich hoffe ihr seht das nicht als Werbung an).
Meine Stute geht Deckenfrei!!!! man macht sich aber jeden Tag Sorgen ob es nicht vl doch wieder schlechter wird und wie es im Jahr darauf sein wird… Heilung gibts ja bekanntlich keine
Mein Pferd ist so brav, fleissig, mutig, jeder der gemeint hat man sollte sie wegtun sollte nachdenken anfangen. Ich liebe sie, und deswegen mache ich mich gerne Gedanken wie ich ihr helfen kann!!! Ich denke sie wird noch sehr lange mein Sorgenkind bleiben 🙂
Manuela

 

Von Ute • 9. September 2013

Hallo Tania,
Ich finde deine Gedanken zu diesem Thema sehr interessant. Einen ‚Schlüssel‘ scheint es tatsächlich nicht zu geben.
Wobei ich glaube das die Überlegung, für sich selbst zu sorgen, eine ganz wichtige Rolle spielt.
Durch mein Sorgenkind habe ich gemerkt, je weiter ich von mir und meinem Bauchgefühl sowie auch von dem was mir mein Herz sagt, weg komme, umso mehr Fragezeichen sind in meinem Kopf.
Verwirrung und Unsicherheit sind ja bekanntlich keine guten Begleiter.
Vielleicht gibt es keinen ‚Schlüssel‘ was genau hilft und was genau muss ich machen, damit….

Vielleicht hilft es ja wirklich viel besser zu tun, was du überlegt hast. Denn dadurch meine ich, kann man mit der ungeklärten Situation besser umgehen und Entscheidungen auch entspannter treffen.

Generell danke an euch für die interessanten Beiträge und die effektive Hilfestellung durch u.a. den Anti-Angst Kurs ;-).
Viele Grüße

 

Von Cassandra • 9. September 2013

Hallo,
auch ich kann die Hilflosigkeit gut nachvollziehen,stehen bei mir doch gleich zwei Sorgenkinder im Offenstall. Lange habe ich mich selber verrückt gemacht und alles erdenkliche unternommen, bis meine Stuten genervt waren. Nun bin ich an einem Punkt angelangt, an dem ich mir sage es geht ihnen momentan ganz gut. Ich freue mich wenn sie toben und dabei zufrieden aussehen. Mal geht es ihnen richtig gut und dann mal wieder weniger. Der Gesichtsausdruck und das Verhalten verraten viel. Auch die Tierkommunikation hat dazu beigetragen und eine weitere Chance sehe ich im Rahmen einer Familienaustellung – denn unsere Tiere spiegeln uns und dies wird mir immer mehr bewusst.

 

Von Tania Konnerth • 9. September 2013

Wow, so viele Antworten! Ich bedanke mich ganz, ganz herzlich für all Eure Kommentare. Ich denke, es tut uns allen gut, zu wissen, nicht allein mit unseren Sorgen zu sein und all Eure Erfahrungen und Gedanken sind sehr wertvoll.

Alles Gute für Euch und Eure Pferde,
Tania

 

Von Sarah • 10. September 2013

Hallo,

ich denke, das Thema berührt fast jeden Pferdemenschen, ganz einfach, weil es fast in jedem Pferdeleben mal zu solch einer Phase kommt. Ich selbst habe oft an der Tiermedizin gezweifelt und kam mir vor, als würden wir uns noch im Steinzeitalter befinden, was den Fortschritt betrifft. Wir stehen so hilflos vor unseren Tieren und können ihnen einfach nicht helfen. Aktuell hustet eins meiner Pferde seit einigen Wochen, obwohl er nie in seine Leben gehustet hat und sich nichts an den äußeren Gegebenheiten geändert hat, und niemand kann uns helfen. Es waren bereits mehrere Tierärzte am Pferd und die Haltungsbedingungen sind so gut es geht optimiert, aber er hustet einfach weiter. Auch habe ich den Eindruck, dass, je mehr man anfängt, verschiedene Personen an das Pferd zu holen und alle möglichen Methoden auszuprobieren, das Problem nur schlimmer wird. Sämtliche Eingriffe und Manipulationen am Körper verursachen Reaktionen und sei es nur durch den Stress, dem man das Pferd aussetzt. Wenn es mal wieder zu so einem Fall kommt, scheint meist der beste Weg zu sein, dem Tier einfach Zeit zu lassen und einfach mal abzuwarten. Natürlich fällt die Entscheidung immer schwer, ob man nicht doch noch etwas tun könnte. Das gilt nicht nur für Pferde, denn ich denke, viele kennen das von Hunden, Kindern oder auch sich selbst genauso. Letztlich muss man diesen Weg gehen und die Sorgen aushalten, wenn man sich dafür entscheidet, Verantwortung für ein Tier oder Kind zu übernehmen und sein Bestes geben, dass es eine Lösung gibt, die es für alle Beteiligten möglichst angenehm macht.

Viele Grüße
Sarah

 

Von Sabine • 10. September 2013

Hallo ihr Lieben,
wie schön, das es Leidensgenossen gibt!
Ich denke immer, ich bin mit meinen Sorgen allein.
Meine Lakritze(Oldenburger Stute) habe ich seit 11 Jahren, wenn es hoch kommt, habe ich sie vielleicht insgesamt 2 Monate geritten, die andere Zeit ist sie unreitbar.
11 Jahre habe ich mein Mädchen nun schon und wir haben einiges durchgemacht. Als ich sie bekam, durfte ich sie auf die Wiese stellen, um Muskeln abzubauen, die durch zu kurze Ausbinder verursacht wurden. Dann fing sie an, beim Traben ab und zu einen Ausgleichschritt zu machen.
Meine Reitlehrerin meinte das sei ein Taktfehler! Der Tierarzt stellte Hufrollenentzündung fest. Heute bin ich davon überzeugt, dass sie gespritzt wurde, als ich sie kaufte. Der Taktfehler wurde nicht besser und so stand erneut ein Tierarztbesuch an. Gelenkschale…unheilbar!
Ich war am Boden. Ich war nicht im Stande Lakritze wieder zurück zu geben. Das wäre ihr Todesurteil oder lange Qualen gewesen.
Unzählige Hufgeschwüre kamen, dazu hatte sie Mauke an einem Huf, den ich bis heute nicht im Griff habe. (wir arbeiten dran). Tierärzte, Therapeuten, Penzel,Hufschmiede, Heilpraktiker folgten.Alle mit einem neuen Rat und teueres Geld.
In all den Jahren habe ich gelernt Lakritze zuzuhören und auf mein Bauchgefühl zu achten.
Ich habe mit meinen Händen lesen gelernt und weiß mittlerweile wo was weh tut und wie ich ihr Linderung verschaffe. Warum ich sie nicht wegegben habe?
Sie ist meine Schwester.
Höre, was dein Pferd dir zu sagen hat, manchmal sind es unsere Gedanken, die Fehlerhaft sind.
Liebe Grüße Sabine

 

Von silke • 11. September 2013

Hallo Tania und Babette,

ich wünsche niemandem ein Sorgenkind, weil ich weiß, wie diese Berg- und Talbahn ist. Immer wieder neue Hoffnung und dann …..
Aber ich wünsche allen, die ein Sorgekind haben Kraft und Hoffnung und vor allem Unterstützung.
Ich bin jetzt seit 2 Jahren auf der Suche nach der Ursache des Problems meiner kleien Maus – mit verschiedenen Tierärzten und Klinikbesuchen. Nun habe ich zwei Menschen (Tierärztin und Osteopatin) gefunden, denen ich vertraue und die mich unterstützen. Das hat einen Teil der „Last“ von meinen Schultern genommen. Nun überlasse ich das fachliche den Fachleuten und kann ich mich mehr um meine Fee kümmern. Das tut uns Beiden gut und stärkt das Vertrauen!

Viele Grüße Silke

 

Von Nine • 12. September 2013

Wow, das war so interessant, alle diese Berichte zu lesen.
Natürlich mache ich mir auch sehr viele Gedanken um meine drei Pferdchen, aber insgesamt komme ich immer wieder zu dem Ergebnis: denen geht’s doch gut. Sie haben ihre Kumpels, morgens auf den Paddock, dort Heu fressen und an Büschen knabbern, nachmittags dann ein bisschen auf die Graskoppel, aber nicht zu viel wg der Wohlstandskrankheiten..
Wenn mal irgend ne Kleinigkeit auftaucht, Auge entzündet, oder etwas angelaufenes Bein, dann mach ich da selbst etwas mit Energieheilen (Prana Heilung). Das dauert dann auch ein bisschen, aber bisher vertraue ich da auf die Selbstheilungskräfte des Körpers..
Und sehr viele Gedanken mache ich mir auch um die Fütterung. Einerseits, das sind doch reine Araber, die sind doch karge Nahrung gewohnt, andererseits Kauf ich dann doch gerne Müslifutter und Zusatzfutter, usw. Seit ich pelletiertes Mineralfutter noch dazu gebe, ist der jüngste nervlich viel ruhiger geworden. Aber wahrscheinlich bin ich auch nervlich ruhiger geworden, da ich mich einfach intensiv mit ihm beschäftigt habe und nun seine tollen Seiten sehe, während er vorher in meinen Augen nur das Problemkind war, was die Ausbildung betrifft. Er war übernervös, überempfindlich und superschreckhaft…jetzt finden wir grade den Weg zum gemütlich Reiten. Ganz wichtiger Schlüssel: Akademische Reitkunst..er will alles immer ganz genau wissen und Wehe da passt was nicht mit der Gewichtsverteilung des Reiters…
Auch interessant, die Tips zum Ekzem, er scheuert sich auch den ganzen Sommer, zum Glück schwinden nur die Haare und es sieht unschön aus, aber er wird nicht wund…
Ganz perplex bin ich oft auch von den ganzen Methoden und Zusatzfuttermitteln usw was es heute gibt.. Werden wir uns damit die robusten Pferderassen auf Dauer nicht wegzüchten?
Was mir auch total die Augen geöffnet hat, war die Bilder vom Prince Fluffy Kareem Projekt zu sehen. Da hab ich einen Abend lang mit Tränen in den Augen vorm Bildschirm gesessen..die berichten regelmäßig in Facebook über ihre Arbeit. Die Pferde sehen aus wie Knochengerippe und haben oft handtellergroße offene Wunden am Widerrist von unpassenden Sätteln. Diese Pferde müssen ohne Wasser und ausreichendes Futter Touristen zu den Pyramiden schleppen. Dann sehe ich wieder meine Jungs auf der Weide mit ihren „Wohlstandsbäuchen“ und sag mir: Hey, euch geht’s gut..
Und dann noch ein Wort zum Gesundreiten: ja, das glaub ich inzwischen auch, Pferde brauchen immer Bewegung (Freilauf) und profitieren auch immer von wirklich durchdachtem Training. Seit ich eine Trainerin habe, deren Pferd so viel mehr körperliche Schwierigkeiten hat, als meine, mach ich mir nicht mehr so viele unnötigen Gedanken..Dass man auf sein Gefühl hören muss, war für mich schon lange sehr selbstverständlich, aber dass man einem richtigen Kerl auch mal ein bisschen was zutrauen/zumuten kann, das hab ich erst lernen müssen..
Danke für eure tolle Seite und macht weiter so!

 

Von Rebecca • 15. September 2013

Da sprichst du wieder mal ein für mich hochaktuelles Thema an *seufz*
Ich habe zwei Pferde, beide kann ich zur Zeit nicht reiten, wegen Beinproblemen. Eine ist schon ca. 21 und wird nicht mehr wieder geritten werden, deshalb hab ich die andere bekommen, die dann aber nach einem Jahr angefangen hat zu lahmen, und immer noch lahmt. Seit jetzt fast einem Jahr. Wir probieren Stück für Stück alles aus… Zur Zeit sind wir nach Tierarzt und einfach warten (beides umsonst) bei Tierheilpraktikerin angelangt. Chiropraktik kommt als nächstes, dann wenn garnichtsmehr hilft noch ein anderer Tierarzt…
Es wäre ja für mich nicht soo tragisch, nichts machen zu können außer spazierenzugehen und Tricks zu üben (was natürlich trotzdem extrem schade ist…) aber das größte Problem ist dass wir nicht wissen wie wir dieses Pferd dünn halten, bzw. erst mal dünn bekommen sollten, ohne stärkere Bewegung :/ Sie ist nämlich viel zu fett… Sie steht entweder auf einer abgefressenen Weide, oder auf einer mit viel gras mit Fressbremse. Ansonsten bekommt sie Heu, abgewogen, und Mineralfutter und ein paar Karotten. Jetzt gehe ich eh schon jeden Tag 15-30 Minuten im Schritt spazieren, was ihr auch gefällt und die Kondition ein bisschen verbessert, aber groß abnehmen tut sie dadurch natürlich nicht, geh ich mal davon aus. Da weiß man echt nicht was man noch machen soll 🙁

 

Von Silke • 17. September 2013

Hallo allesamt,

Normalerweise bin auch ich hier nur stiller Mitleser, aber hierzu wollte ich mich dann doch gerne aeussern. Mein Pferd ist mittlerweile 22 Jahre alt. Seit ich sie vor 17 Jahren gekauft und selbst eingeritten und ausgebildet habe, haben wir natuerlich wie jeder andere Pferdebesitzer auch verschiedentliche Verletzungsepisoden gehabt, darunter auch eine langwierige Sache, die jetzt im fortgeschrittenen Alter wieder fuer Probleme sorgt. Das war allerdings schon damals abzusehen, also nicht wirklich ueberraschend. Ich haenge wirklich sehr an meinem Pferd, aber ich finde, es ist keinem gedient, wenn man sein Pferd so dermassen betueddelt und verhaetschelt, dass man bei jeder kleinsten Kleinigkeit in eine mittlere Panik verfaellt, Tieraerzte und eine ganze Armada an sonstigen Therapeuten auffahren laesst, und das Pferd mit diversesten Mittelchen und Behandlungsmethoden traktiert. Ein bisschen Abstand, Gelassenheit und Optimismus sind da meiner Meinung nach hilfreicher. Das faellt dem einen Menschen leichter als dem anderen, ich bin von Natur aus immer optimistisch und gelassen, und weiss, dass ich damit sicher dem ein oder anderen auf den Geist gehe. Meinem Pferd allerdings ist das immer zu Gute gekommen. Als sie sich mit 13 Jahren die Vorderbeine auf der Weide verletzt hatte und es ihr wirklich nicht gut ging, hat mir jeder geraten, sie einschlaefern zu lassen. Ich war mir sicher, dass ich das wieder hinkriege, hab sie auf die Wiese gestellt, mich natuerlich weiter drum gekuemmert, und siehe da, es ging. In der Zeit habe ich mir einen neuen Tierarzt gesucht, der mich zum Glueck nie bedraengt hat, ihr irgendwelche Mittelchen zu geben, die, mal ehrlich, alle nur kurzfristige Wirkung, dafuer aber auch viele, nicht so schoene Nebeneffekte haben. Als sie dann mit fast 20 Jahren, als es ihr gerade nicht so gut ging, weil derjenige, der sich in meiner Abwesenheit um sie kuemmern sollte, das leider nicht so gut gemacht hat, mit mir nach England umziehen sollte, habe ich mir schon Sorgen gemacht, ob ich unglaublich egoistisch bin, sie in dem Alter und wenn es ihr nicht gut geht, so einer Reise auszusetzen. Und wieder einmal haben mich alle fuer bekloppt erklaert und meinten, mein Pferd koennte nur noch eingeschlaefert werden. Bis auf meinen Tierarzt: der sagte nur zu mir, ich solle sie mitnehmen, er wuesste, ich wuerde sie wieder hinbekommen. Als sie in England ankam, haben auch hier alle geglaubt, ich waere nicht mehr ganz richtig, aber nach ein paar Monaten auf der Wiese, wurde ich dann immer oefter gefragt, wann ich denn wieder anfangen wuerde, sie zu reiten. Fazit der Geschichte: wenn man sein Pferd gut kennt, sollte man in der Lage sein, aus dem Bauch heraus zu erkennen, was gut fuer sein Pferd ist. Es gibt sicher keine Pauschalloesung fuer jedes Pferd, genauso wenig wie es das fuer Menschen gibt. Aber Ruhe, Zeit und Optimismus schaden niemals. Meine Curly Sue jedenfalls bedankt sich fuer diese Vorgehensweise, indem sie immer noch genauso durchgeknallt und frech ist, wie sie es mit 5 Jahren war. Das freut mich, und Freude ist allemal besser als in Sorgen zu vergehen.

Silke

 

Von Christa • 21. September 2013

Hallöchen,
da habt ihr bei mir einen wunden Punkt erwischt.
Ich habe diesen Jahr die reinste Tierarzt- u. Pferdeklinik-Odyssee hinter mir:-(
Bin mittlerweile mind. 2000€ ärmer u. das Ergebnis ist niederschmetternd. Diagnose: unreitbar…
Jetzt hab ich zwei Rentner (21 und 28), die mich viel Geld kosten, aber eins zum Reiten hab ich nicht!!
Ich trau mich gar nicht, mir ein neues Pferd anzuschaffen, weil ich nicht weiß, was mich damit wieder erwartet… Wer kann sich schon den Unterhalt von 3 Pferden leisten?? Aber wie ich mich kenne, siegt am Ende die Unvernunft:-))
Das können auch nur „Pferdemenschen“ verstehen. Meine Familie u. der Freundeskreis hat dafür kein Verständnis.
Kennt ihr das????
LG, Christa

 

Von Katharina • 27. September 2013

Hallo
Mein Sorgenkind hat mich manchmal fast in die Verzweiflung getrieben und mir schlaflose Nächte bereitet (habe meinen Isländer vor 8 Jahren lahm und mit „1000“ grossen Handycaps übernommen). Was das heisst wusste ich (glücklicherweise)nicht. Doch ohne ihn wäre ich heute nicht da wo ich bin. Er hat mich auf einen ganz wunderbaren Weg gebracht.
Unser Geheimnis war: loszulassen, sich weniger zu sorgen (sie verschlechtern den Zustand von Pferd und Mensch), jeden Tag positiv beginnen und gemeinsam geniessen (ich habe mein Pferd lahm übernommen und war nicht davon ausgegangen ihn nie reiten zu können), jeden Tag als Geschenk zu betrachten und sich darüber zu freuen. Es hat einige Jahre gedauert, bis ich das konnte. Natürlich hat mein Pferdchen immer mal wieder sehr schlechte Tage an denen ich ihm aber nicht sage was für ein armer Kerl er ist, sondern ihm sage wie stolz ich auf ihn bin dass er so kämpft und es morgen schon besser aussieht. Und so ist es dann in der Regel auch.Durch gutes Beobachten (halte meine Pferde am Haus)kenne ich meine beiden Jungs natürlich sehr gut, kenne ihr Verhalten, ihre Vorlieben, Abneigungen, Tagesrhythmus etc. Ich verlasse mich heute komplett auf mein Bauchgefühl, handle auch danach und bin immer gut gefahren damit. Behandlungen machen wir in erster Linie mit alternativen Heilmethoden wo immr es geht. Wir Menschen haben verlernt auf „unsere Instinkte“ zu hören. Ich wünsche jedem der ein Sorgenkind hat viel Kraft,Zuversicht und einen langen Atem – es lohnt sich immer! Vor allen Dingen wünsche ich Euch Zeit, Zeit für die gemeinsame Entwicklung und den Weg zum „Zueinander“, es ist so wunderbar.

 

Von Steff Hondruch • 27. Mai 2014

Ja es ist schon verrückt. Auch wenn der Vergleich wenig emotional ist, es kommt mir vor wie mit den Autos. Manche haben die letzten Hobel und fahren ewig. Andere haben weniger Glück. Meine Freundin hat so ein „Sonntagspferd“ sie liebt es, aber sie ist so unglücklich. Ständig hat es Probleme mit der Verdauung, Kotwasser,… Der Tierarzt empfahl eine Darmsanierung mit verschiedenen Mitteln, aber nichts hat so richtig geholfen. Schän zu hören, dass es mehreren Leuten so geht, aber dass es dann eben so ist. Ein schönes Tier ist es ja trotzdem und solange es nur ein Hobby ist und kein Sportpferd kann man es wohl verkraften…

Viele Grüße!

 

Von Anna • 19. September 2014

Hallo an alle.

Es ist schon eine Weile her, aber dieses Thema ist ja immer aktuell.
Ich kann mir ein Leben ohne mein Sorgenkind nicht vorstellen.
Als ich ihn vor 5 Jahren kostenfrei übernommen habe war er nicht reitbar. Headshaking bis zum Umfallen. Wortwörtlich!
Es war ein Drama. Das ganze Pferd war ein Wrack. Tagelang habe ich geweint, war völlig überfordert, wollte ihn weg geben, doch wohin? Ich habe ihn ja genau deswegen genommen…damit es ihm besser geht irgendwann. Damit er endlich jemanden hat, dem er vertrauen kann.
Dann gaben sich die Fachleute die Klinke in die Hand. In den nächsten Jahren wurde das Headshaking geringfügig besser. Phasenweise wieder extrem. Ich lernte damit umzugehen, auch wenn es Tage gab, an denen es mit die vollste Überwindung gekostet hat, mich mit diesen schüttelnden, schief laufenden Zappelphillip zu beschäftigen. Aber er kann ja nichts dafür!
Er ist ein Traumapferd, wurde wohl zu früh und brutal eingeritten (TA sagte Rollkur, sie hatte den Verdacht auf spinale Ataxie, aber der hat sich zum Glück nicht bestätigt). Die Konstanten, die ich in sein und mein Leben eingebaut habe, haben dazu beigetragen, dass er auch in seiner Psyche deutlich ruhiger und reifer geworden ist. War er vor einigen Jahren noch ein seelisch gehetztes Tier mit einem panischen Blick in bestimmten Momenten, so ist es heute so, dass ich in seine ruhigen und großen Augen schaue und keinen einzigen Tag bereue, egal, wieviel Kopfzerbrechen und Sorgen ich mir um ihn mache.

Dieses Jahr nun sind wir einen großen SChritt weiter gekommen. Blutbild, Allergietest…und rumms! Er hat das All-inklusive-Paket gebucht.
Hieß: Komplettumstellung. Kein Stroh, nasses Heu, Ekzemerdecke, Serum spritzen usw. Wenn dann richtig.

Und ja: ich musste mir sagen lassen, dass ich das alles schon viel früher hätte machen sollen, doch mal im Ernst: wenn ich 4 Jahre lang mti Tierärzten, Osteos, Chiros usw zusammen Ursachenforschung betreibe und keiner mir diesen entscheidenen Tipp gibt…wie soll ich das denn als Laie wissen?
Im Nachhinein habe ich mir natürlich Vorwürfe gemacht, dass es viel früher hätte passieren sollen, aber das Kind war nun in den Brunnen gefallen,der Drops gelutscht.

Nun sind wir auf einem weiteren guten Weg. Die Menschen, die weiterhin auf gute Ratschläge nicht verzichten können und mir sagen, was ich füttern oder machen sollte, gibt es weiterhin.
Ich nehme so manchen Ratschlag nicht an, auch wenn es dann heißt:“Du tust damit deinem Pferd aber keinen Gefallen.“
Ganz ehrlich: ich lasse mich nicht mehr von anderen beeinflussen. Ich höre mir alles an, mache mir in Ruhe meine Gedanken dazu, aber entscheiden tun mein Herz und mein Bauch und das mit einem für mich gutem Gewissen.
Ich allein kenne unsere letzten Jahre. Kein anderer hat mein Herzstück und mich die ganze Zeit begleitet.
Mein Pferd ist meine linke Herzklappe, ich werde also immer alles tun, damit es ihm gut geht, egal wie andere es sehen mögen.

 

Von Jule • 20. April 2015

Ohhhh das kenne ich auch…seit 2 Jahren läuft meiner Stute in unregelmäßigen Abständen eitriger Schnodder aus der Nase…mal rechts, mal links, mal beidseitig, dann wieder wochenlang garnix…nach mehreren unterschiedlichen Tierärzten und zig unterschiedlichen Medikamenten, von Antibiotika bis Spinnengift…nach einer kompletten, 3 Monate langen, homöopathischen Körpersanierung, Akupunktur, Bronchoskopie (Diagnose: ziemlich enge Nebenhöhlen, nur durch eine OP zu korrigieren) und sogar nach 11 Wöchiger Therapie mit einem Medikament, das aus dem Nasensekret hergestellt wurde, hat sich bis heute nichts geändert…ich bin mittlerweile mit meinem Latein am Ende….dann kommt auch alle paar Monate immer gern noch ein böser Husten dazu (Offenstallhaltung…Madame kanns anscheinend nicht so ab wenns tagsüber richtig warm ist und nachts dann unter null…dann holt sie sich sofort ein weg X( wie grad auch schon wieder)
Mittlerweile bin ich auf dem Standpunkt…dann läuft der Schnodder halt…egal was ich dagegen versucht habe, es hat sich nichts verändert…
Vielleicht hat ja hier noch Jemand eine Idee was ich noch versuchen könnte….ansonsten hab ich aufgegeben…

Sie scheint das nicht groß zu beeinträchtigen und eine OP kommt für mich nicht in Frage, solange es ihr sonst gut geht…

 

Von Celestine • 7. November 2015

Hallo Ihr Lieben, aufgrund von jahrzehntelangen Erfahrungen mit geimpften und ungeimpften Pferden, kann ich Euch nur raten, die Impfungen kritisch zu hinterfragen! Seit dem ich meine Pferde nicht mehr impfen lasse, sind die meisten Krankheiten abgeklungen, oder werden zumindest nicht jedes Jahr schlimmer, wie es zu Zeiten des Impfens noch zugegen war. Entgiften, nicht vergiften, heißt die Devise!

 

Von Olivia • 20. November 2015

Hallo, ich gebe es nicht gerne zu, aber zusätzlich zu den ganzen Sorgen kommt ja noch die um die Kosten dazu. Die meisten von uns werden ihr Geld zusammenhalten müssen. Zumindest ich überlege zweimal, ob ein TA wirklich nötig ist. Klar hole ich ihn, wenn ich selbst keine Lösung weiß, schließlich möchte ich mein Pferd gesund halten und ihm Leiden ersparen, nichts verschelppen. Gleichzeitig kann ich es mir aber auch nicht leisten, unnötig Geld auzugeben. Und ich möchte nicht wie ein Hypochonder dastehen. Das ich mit der Zeit zu der Weisheit kommen werde, wann ich Hilfe auf Rechnung holen muss, wann ich etwas selbst machen kann und wann ich es der Zeit überlassen kann, wünsche ich mir sehr.

 

 

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