Eine positive Alternative zum Strafen

Neulich hatte ich mir hier im Blog bereits der Frage gewidmet, ob Pferdeerziehung eigentlich ohne Strafen und Gewalteinsatz möglich ist. Dort ging es mir vor allem darum, dafür zu sensibilisieren, dass ganz oft wir selbst die Ursache sind, wenn unser Pferd etwas tut, das wir dann abstrafen müssen und dass es immer erst einmal darum gehen muss, sich zu überlegen, wie sich unschönes Verhalten beim Pferd im Vorfeld vermeiden lässt.

Was aber kann man ganz konkret als Alternative zum Strafen tun, wenn das Pferd etwas tut, das wir so nicht wollen? Ich denke an Situationen wie:

  • Das Pferd hampelt am Putzplatz.
  • Es beißt, wenn wir es satteln wollen.
  • Es steigt, wenn es Stress hat.
  • U.ä.

Wie gesagt, zunächst geht es um Ursachenforschung und -behebung. Bleiben wir einfach bei den genannten drei Beispielen, bei denen sich möglicherweise folgende Ursachen finden lassen:

  • Ein noch sehr junges Pferd kann z.B. schlicht und einfach nicht lange stillstehen, damit ist es überfordert.
  • Ein unpassender Sattel wird das Pferd immer wieder zum Beißen provozieren.
  • Und wenn ein Pferd z.B. zu wenig Auslauf hat, wird es in Stressreaktionen immer wieder zum Explodieren neigen.
  • Usw.

Der erste Schritt ist also immer der, zu überlegen, warum ein Pferd das unerwünschte Verhalten zeigt und die Ursachen dafür abzustellen. Oft aber lässt ein unschönes Verhalten nicht einfach nach, nur weil wir die Ursachen gefunden und abgestellt haben oder wir möchten etwas von einem Pferd, das eigentlich nicht in seiner Natur liegt.

  • Ein junges Pferd soll eben schließlich auch nach und nach lernen, ruhig zu stehen.
  • Ein Pferd, das früher mal Satteldruck hatte, reagierte vielleicht auch auf einen passenden Sattel mit Beißen.
  • Und manch‘ ein temperamentvolles Pferd findet es einfach „spaßig“, auch mal auf zwei Beinen zu stehen.

In den meisten Fällen werden die Pferde bei Verhalten dieser Art vom Menschen getadelt und gestraft. Meine Erfahrung aber ist, dass Strafe und Tadel in den seltensten Fällen das Verhalten des Pferdes langfristig auflöst. Im Gegenteil: Oft führt ein Strafen zu Gegenreaktionen des Pferdes oder auch zu Angst.

Wie aber kann man stattdessen damit umgehen, wenn unser Pferd etwas tut, das wir so nicht wollen?

Eine Alternative: Trainieren Sie ein unvereinbares Verhalten

Eine echte und in sehr vielen Fällen sinnvolle Alternative zum Strafen ist, dem Pferd ein „unvereinbares Verhalten“ anzutrainieren. Sie lassen es also etwas tun, durch das das Pferd das unerwünschte Verhalten schlicht und einfach nicht mehr tun kann.

Schauen wir uns einmal an, welches Alternativverhalten bei den genannten Beispielen sinnvoll sein könnte:

  • Einem Pferd das am Putzplatz nicht still stehen mag, kann man sehr gut zunächst beibringen, auf einer Bodenmatte zu stehen und das richtig positiv aufwerten, indem das Stehen auf der Bodenmatte mit etwas Positivem verbunden wird (Leckerlis, Futtergabe, Kraulen). Die Bodenmatte kann man dann später auf den Putzplatz legen und das Signal zum Stehen geben.
  • Bei einem Pferd, das beim Satteln beißt, bietet es sich an, es darauf zu trainieren, einen Gegenstand an der Wand zu berühren (im Clickertraining nennt man das Target). Kommt man nun mit dem Sattel, gibt man das Signal zum Berühren des Gegenstands und das Pferd ist erstens abgelenkt und zweitens kann man es dann für die Ausführung der Übung loben.
  • Einem Pferd, das bei Stress zum Steigen neigt, kann man die Übung Kopf tief beibringen und diese möglichst rechtzeitig abfragen (also nicht erst, wenn das Pferd bereits auf zwei Beinen steht!).

Darum geht’s

Es geht hier um zwei Sachen:

  • Zum einen darum, dass wir uns überlegen, wie wir auf eine konstruktive Weise das unerwünschte Verhalten verhindern können. Ein Pferd, das gelernt hat, auf einem Boden-Target (Bodenmatte) ruhig zu stehen, wird am Putzplatz viel entspannter sein, denn es erlebt dort etwas Vertrautes. Ein Wand-Target lenkt den Sattel-Beißer von seiner Annahme, dass der Sattel wehtun wird, ab und es kann das Satteln lockerer ertragen. Und die Übung „Kopf tief“ hat etwas Beruhigendes und wird den Hibbelkopf sanft etwas entspannter machen. Wir machen also eine vorher unangenehme Situation angenehm für das Pferd.
  •  Zum anderen vermeiden wir durch dieses Vorgehen, ein Pferd zu strafen, sondern ganz im Gegenteil, wir schaffen Situationen, in denen wir das Pferd loben können – nämlich für das Alternativ-Verhalten. Damit nehmen wir ganz viel Aggressivität aus schwierigen Situationen und sorgen für ein entspanntes und schönes Miteinander.

Entscheidend ist dabei nach meiner Erfahrung, dass das Alternativ-Verhalten wirklich positiv aufgeladen sein muss. Es muss entweder eine Übung sein, die dem Pferd richtig Spaß macht oder es ist mit Futtergabe positiv aufgeladen (s. Clickertraining). Eine für das Pferd uninteressante Übung ohne Bonus wird in den meisten Fällen nicht von dem unerwünschten Verhalten ablenken.

 Achtung – Tücke!

Wichtig ist natürlich auch, dass Sie sich etwas überlegen, was nicht auch zu einer nervenden Geschichte werden kann, denn dann haben Sie wenig gewonnen 😉 Wenn Sie einem Pferd, das am Putzplatz hampelt z.B. beibringen, als Alternativverhalten Sachen aufzuheben, müssen Sie sich nicht wundern, wenn es dann hektisch nach Sachen zu suchen beginnt, die es aufheben kann (und eben nicht ruhig steht). Oder wenn Sie einem Sattel-Beißer als Alternativverhalten so etwas wie „Nicken“ oder „Kopfschütteln“ (also Ja- oder Nein-Sagen) beibringen, könnten Sie beim Trensen danach auf die nächsten Schwierigkeiten stoßen.

Das Alternativ-Verhalten muss eine sinnvolle Alternative sein, also ein Verhalten, das in Ihrem Sinne ist. Hier ist ein bisschen vorausschauendes Denken gefragt, damit Sie nicht nachher doch wieder ins Strafen kommen.

 

18. September 2012 von Babette Teschen • Kategorie: Umgang 8 Kommentare »

 

8 Reaktionen zu “Eine positive Alternative zum Strafen”

 

Von Christa • 18. September 2012

Liebe Babette
Egal, was ich auf eurer Seite lese – ich merke immer, dass nicht nur meine Augen über die Texte gleiten, sondern auch mein Kopf in ein stetes „Ja-ja-genau“-Nicken“ verfällt“ 🙂 Mit deinem Blog über das Strafen respektive eben der Alternative dazu, sprichst du mir aus dem Herzen. Ich denke, das ist ein Thema, über das viele Pferdemenschen (und nicht nur die: Ich finde, auch in der Kindererziehung gibt es bessere Methoden als Strafen) einfach nicht richtig nachdenken. Mir ist bewusst, dass es oft nicht einfach ist, aus alten Mustern auszubrechen oder früher als selbstverständlich Erachtetes oder Gelerntes kritisch zu hinterfragen. Auch ich falle ab und zu noch in diese alten Muster zurück. Aber je mehr ich mir Mühe gebe und mir überlege, weshalb mein Pferd ein Verhalten zeigt, ob ich oder etwas in unserem Umfeld dafür verantwortlich ist, wird mir klar, dass das Pferd eigentlich überhaupt nie etwas „Böses“ tut, sondern einfach reagiert. Was ja auch in seiner Natur liegt. Bei uns im Stall fällt mir auch immer wieder auf, dass Pferdebesitzer der Meinung sind, ihr Pferd ärgere sie absichtlich. Auch hier ist es schwierig, ihnen verständlich zu machen, dass Pferde nicht im menschlichen Sinne Denken und Planen können.
Die Idee mit dem unvereinbaren Verhalten finde ich super und bringt mich auf neue Ideen. Bisher habe ich „Fehlverhalten“ einfach ignoriert respektive lenke meine 3-jährige Stute durch Arbeit ab, in dem ich einfache Übungen abrufe, die sie gut beherrscht, so kann ich sie wieder für ihr tolles Mitmachen belohnen. Damit fahre ich bei meiner Stute sehr gut. Und eines scheint mir besonders wichtig: Mein Verhalten bringt nicht nur das Pferd, sondern auch mich selbst in eine positive Stimmung. Übrigens ist für mich auch Humor bei der Arbeit mit Pferden eine tolle Sache. Wenn mal was nicht gelingt, kann ich schon auch mal herzhaft darüber lachen (manche Sachen sehen ja manchmal auch wirklich ulkig aus) – auch hier ist auf beiden Seiten die positive Stimmung garantiert.
Herzliche Grüsse aus der Schweiz. Christa

 

Von Christina • 24. September 2012

Liebe Babette,
das ist mal wieder ein sehr schöner Text über das Strafen. Was du versuchst, versuche ich auch schon länger umzusetzen und immer wieder merke ich, wie schwer es ist aus alten Mustern auszubrechen. Auch wenn einem bewusst ist, dass Strafen nicht den gewünschten Erfolg bringt, ertappt man sich hin und wieder bei Ansätzen dazu (manchmal nur im Kopf).
Ich möchte zu dem Thema eine Geschichte zu dem Thema beisteuern, die viele Jahre zurück liegt und von der ich immer noch nicht weiß, wie ich sie einordnen soll.
Meine Freundin und ich hatten uns in einen 7jährigen Vollblutaraberhengst verliebt und ihn zu uns geholt (Box im Reitstall). Für uns war er das tollste Pferd der Welt, mit der Eigenschaft hochaggressiv zu sein: Beißattacken, Angriff auf zwei Hufen mit den Vorderbeinen tretend und steiles Steigen beim Reiten, wenn er irgendwo nicht hin wollte. Das Steigen habe ich erst mit ruhigem beharrlichem Vorwärtstreiben ohne Erfolg bekämpft. Es würde immer gefährlicher, weil das Steigen immer steiler wurde und man Angst haben musste, dass man mit Pferd umkippt. Eines Tages im Gelände war ich in so einer Situation so wütend, ängstlich und hilflos, dass ich abgestiegen bin und das Pferd am Zügel festhaltend mit der Gerte regelrecht verdroschen habe. Sekunden später wäre vor Scham fast im Boden versunken, aber es war passiert. Das Hengstchen schaute mich an mit erstaunten Augen an und wich vor der Gerte. Ich stieg wieder auf und unser er schnaubte, ich trabte an und konnte den Ausritt das erste Mal auf vier Beinen beenden, statt auf zwei.
Ich schäme mich noch heute dafür, aber wir hatten nie wieder große Meinungsverschiedenheiten und er wurde die nächsten 18 Jahre mein lebensmittelpunkt und ein absolutes Verlasspferd. Leider lebt er seit 9 Jahren nicht mehr und es vergeht kein Tag, an dem er mir nicht fehlt.
Habe ich, obwohl es eigentlich falsch sein müsste, trotzdem das Richtige gemacht? Vorher war er ja für sich und alle Menschen, die mit ihm umgingen, eine Lebensgefahr. Sicherlich ist dieses Pferd nicht so auf die Welt gekommen, sondern vom Menschen so gemacht worden. Darf man in Extremsituationen extrem reagieren?
Ich weiß auch nach 27 Jahren noch nicht, was ich von diesem Erlebnis halten soll.
Liebe Grüße Christina

 

Von Susanne • 24. September 2012

@Christina: ich denke, dass Du Dir da keine Vorwürfe mehr machen musst. Durch das Verhalten dieses Pferdes war ja eine echte Gefahr für Dich und andere Menschen gegeben.
Das Pferd hat zwar sicher mit seinem Verhalten auf irgend ein Fehlverhalten von Menschen in der Vergangenheit reagiert – ich bin aber der Meinung, dass in so einem Fall Deine Sicherheit einfach im Fordergrund stehen musste!!
Ich bin der Meinung, dass man sich in einem solchen Fall zuerst mal „wehren“ darf. Das darf nat. nicht dauerhaft in Gewalt und Prügelorgien ausarten. Ich würde mir da auch immer auf jeden Fall Hilfe dazu holen. Das ist in so einem Fall für Pferd und Reiter sicher das Beste.

 

Von Goldfasan • 24. September 2012

Hallo.
Danke für den tollen Bericht. Mir standen mal wieder die Tränen in den Augen. Eine wichtige Information an alle finde ich auch, sie hat es im gutem versucht, aber sie gerieht in Gefahr. Deshalb finde ich den Satz so tols aus dem Buch: Mit Pferden tanzen,( sinngemäß wieder gegeben)
“ So jetzt haben sie viele neue Information erhalten, aber soltte sie mal in ein Situation geraten, wo das Pferd Kopflos wird, z.B. das Pferd panisch ist, dürfen sie alles tun um die Gefahr abzuwähren. Kreischen sie,schlagen sie um sich oder schmeißen mit Gegenständen, egal, nur machen sie was!!!
Für mich war das eine sehr wichtige Information. Dann habe ich noch dieses meine beiden Pferde beobachtet. Die beißen sich auch mal oder schlagen aus. Aber sie schlagen oder beißen nie nach!!!!! Ich habe daraus gelernt, dass wenn ein Pferd meinen Raum missachtet, ich auch „beißen“ darf. Das bedeutet: wenn z.B. mein Pferd nach mir schnappt, bekommt einen leichten Schlag auf die Nüstern. Wichtig ist nur, das es bei dem 1mal bleibt und man NICHT nachschlägt. Mein Pferd hat mir gezeigt, dass das so in Ordnung ist, denn ich kann Ihn sofort wieder an den Nüstern streicheln. Er weiß nämlich, dass er das nicht darf.
Wichtig ist aber auch, dass man lernen muss, wann man strafen darf. Erst muss man erst einmal hinterfragen, warum verhält sich mein Pferd so. Wenn dann mein Pferd nicht auf meine leichten Warnungen reagiert, muss ich halt deutlicher werden. Aber immer sofort und nicht erst nach 5 min. Bitte niemals nachstrafen, sondern nur einmal!!!!! Sollte man danach das Gefühl haben, es war falsch, bitte diese Erfahrung annehmen und es beim nächsten mal besser machen.
Ich hoffe Ihr konntet mir folgen!
LG Goldfasan

 

Von Henriette • 24. September 2012

Hallo Babette,

ich lese mir wachsender Begeisterung deinen Newsletter jeden Montag. Heute (18.09.12) hast du genau mein Thema getroffen. Ich überlege gerade wie ich meiner 6 jährigen Stute (Henriette) beibringen kann sich zu entspannen wenn ihr etwas (z.B. Fliege) gegen die Nase kommt. Ich reite sie im Sommer grudsätzlich mit Nasennetz da sie sehr empfindlich reagiert. Wenn Fliegen auf der Koppel auf Ihrer Nase sitzen ist es kein Problem aber kurze „Flugatacken“ bereiten ihr Stress. Sei zeigt dann heftiges Kopfschnicken bis hin zu einer Zuckbewegung mit den Vorderbeinen. Diese Anzeichen hat sie ebenfalls wenn ich gestresst bin oder zu viel von Ihr verlange, deswegen gehe ich davon aus, dass es kein klassisches „Headshaking“ ist sondern eher Stressbedingt geschieht.
Ich würde mich freuen wenn du eine Idee zu einer Übung hättest die ihr und mir dabei hilft, sie sowohl am Boden als auch vom Sattel aus in den Entspannungsmodus zu bringen. (Atemübungen für mich vor dem Reiten bringen schon ein bischen!)Sie reagiert sehr auf meine Stimmung und dreht auf der Koppel auch schon mal ab wenn sie sieht das ich einen schlechten Tag habe, manchmal erkennt sie das sogar noch vor mir! ;o)

Allgemeines: Sie lebt tagsüber im Herdenverband mit 5 anderen Pferde und kommt in der Hierachie direkt nach der Leitstute. Nachts stehen alle zusammen im Stall aber jedes Pferd in seiner eigenen Box.

Ich freue mich sehr auf eine Antwort.

Viele Grüße
Sabrina Knoll

 

Von Eva • 24. September 2012

Hallo!
Ich finde Euren Beitrag zum Thema unvereinbares Verhalten auch ganz toll! Vor allem den Hinweis, dass man etwas unternehmen soll, bevor es zu dem unerwünschten Verhalten kommt. Dazu habe ich auch eine passende Erfolgsgeschichte auf Lager…
Mein Isländerwallach ist manchmal ein bisschen ein Hünchen und reagiert ganz heftig auf unsichtbare Drachen oder ähnliches. Ich habe mindenstens 2 Jahre lang damit zu tun gehabt, dass er die hintere Seite vom Viereck zwischendurch so furchtbar angsteinflößend fand, dass er ganz plötzlich einen Haken schlug um mit mir in vollem Galopp auf die andere Seite des Vierecks zu flüchten. Manchmal war es auch „nur“ ein mächtiger Satz, oder auch ein mit hoch erhobenen Kopf, geblähten Nüstern und weit aufgerissenen Augen abkürzen. Er hat mich damit nie aus dem Sattel geworfen, aber es war immer sehr unangenehm und vor allem konnte ich nicht vernünftig mit ihm arbeiten, da er dann ja wieder ne Weile gebraucht hat um sich zu beruhigen und immer, wenn es in Richtung hintere Bahnseite ging gedrängelt hat, selbst wenn ich von mir aus vorher abgewendet habe. Es hätte ja sein können, dass ich mit ihm da hin will – wie furchtbar…
Ich hab alles mögliche probiert – Gerüche ausschalten (Misttonne mit Deckel versehen), öfter mal dort hinten rein und raus aus dem Viereck… nichts hat funktioniert. Grant hat es natürlich nur schlimmer gemacht, aber manchmal hab ich trotzdem lauthals geflucht. Und dann kam mir die Idee, immer, wenn ich ins Viereck gehe direkt zu der „bösen“ Stelle zu gehen und dort erst mal eine Weile rumzustehen. Also dort meine Jacke ausziehen, die Gerte ablegen, nachgurten oder sonst etwas tun. Manchmal eine viertel Stunde dort herum sitzen und nichts tun und die Sonne genießen. Dadurch, dass ich in dem Moment ja nichts von ihm wollte, war ich total entspannt und das hat sich auf mein Hünchen übertragen. Nach kurzer Zeit hat er angefangen neben mir zu dösen. In den ersten Wochen musste ich das jedes Mal machen, wenn ich ins Viereck ging, um danach in Ruhe mit ihm arbeiten zu können. Inzwischen reicht es, das meistens und manchmal auch nur kurz zu tun. Der Platz ist jetzt unser „chillout“ Platz geworden und mein kleiner Kerl musste sich schon seit vielen Wochen nicht mehr auf die andere Seite flüchten!
Glg, Eva

 

Von Christa • 25. September 2012

@sabrina: Wenn ich mit meiner jungen Stute in eine Situation gerate, in der sie gestresst/genervt ist oder Angst hat, lasse ich sie den Kopf senken. Heute funktioniert das problemlos und rasch auf ein Stimmkommando. Früher habe ich für die Übung mit der Gerte erst den ganzen Körper, danach die Vorderbeine abgestrichen und sie mit der eigenen Körpersprache und einem ganz sanften Zupfen am Strick dazu aufgefordert den Kopf zu senken. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sie durch das Absreichen des Körpers ein besseres Körpergefühl hat und das Absenken des Kopfes führt zu Entspannung. D.h. ich gehe nicht auf ihre Angst ein, sondern bleibe selbst ganz ruhig und zeige ihr einen Weg auf, wie sie diese überwinden kann. Vielleicht auch eine „Strategie“ für dein Pferd?
Was für mich übrigens auch noch gegen das Strafen spricht ist die Tatsache, dass Pferde den Zusammenhang zwischen ihrem Fehlverhalten und der Strafe nur innerhalb von 2 bis 3 Sekunden erkennen respektive verknüpfen können. Straft man zu spät, „weiss“ das Pferd also gar nicht mehr, weshalb es Schelte kriegt. Und weil wir meist nicht die reaktionsschnellsten sind, lässt man das Strafen besser grad bleiben. Wenn ich mit meinem Pferd arbeite, spreche ich sehr viel mit ihm, so dass es an meiner Stimmlage erkennt, ob es auf dem richtigen oder „falschen“ Weg ist.
LG, Christa

 

Von Gabriela • 25. September 2012

Hallo alle zusammen, hier eine lustige und persönliche erfahrung: ich habe mir angewöhnt zur belohnung meiner islandpferden ihre ohren nach TTouch auszustreichen. erst habe ich ihnen beigebracht dass das sehr angenehm ist und heute machen wir das sobald die pferde stress bekommen oder zum bsp ihre sache sehr gut machen (auch bei bodenarbeit die ihnenschwerfällt) Funktionniert sehr gut….. Die pferde werden ruhig, sammeln vertrauen in das momentane tun….und machen mit jedem ausstreichen ruhiger und vertrauter mit….lg

 

 

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