Mit dieser Übung bleibt beim Reiten der Absatz tief

Kämpfen Sie beim Reiten auch immer wieder mit hochgezogenen Absätzen? Wenn ja, kann es dafür unterschiedliche Gründe geben:

  • Sie haben Ihre Steigbügel zu lang eingestellt.
  • Sie klammern mit den Beinen.
  • Sie leiden unter einer verkürzten Wadenmuskulatur.
  • Sie tragen in Ihrem Leben außerhalb des Pferdestalles zu oft High Heels.

Je nach Ursache, ist die Lösung für Ihr Problem unterschiedlich:

  • Verkürzen Sie Ihre Steigbügel.
  • Lassen Sie die Beine locker und lang unter Ihnen hängen.
  • Dehnen Sie Ihre Wadenmuskulatur.
  • Wählen Sie öfter die Gesundheitstreter ohne Absatz 😉

Und falls in Ihrem Fall die verkürzte Wadenmuskulatur der Auslöser für Ihre hochgezogenen Absätze beim Reiten sind, habe ich im Folgenden noch eine gute Übung für Sie.

Und so geht´s

Stellen Sie sich nur mit den Fußballen auf eine Treppenstufe. Halten Sie sich am besten an einem  Geländer fest, damit Sie Ihr Gleichgewicht nicht verlieren.

Nun lassen Sie langsam Ihre Absätze tief sinken, so dass es deutlich in Ihren Waden zieht.

Halten Sie diese Dehnung für ca. 20 Sekunden und lösen Sie sie langsam wieder auf. Wiederholen Sie dieses Dehnen ca. 3x. Wenn Sie diese Übung regelmäßig durchführen, sollte zumindest Ihre Wadenmuskulatur nicht mehr Auslöser für hochgezogene Absätze sein 🙂

12. Juli 2011 von Babette Teschen • Kategorie: Aus dem Reitunterricht und Coaching 14 Kommentare »

 

14 Reaktionen zu “Mit dieser Übung bleibt beim Reiten der Absatz tief”

 

Von Corinna • 12. Juli 2011

Guten Morgen Babette,

super Hinweis! Ich bin der HighHeels-Träger 😀 . Hab aber noch nie drüber nachgedacht, dass das einer der Gründe sein könnte 🙂 Nun dann, auf gehts die Übung zu machen.
Danke für den Tipp.

Schönen Tag
Corinna

 

Von Beate • 12. Juli 2011

Oooh Lisa-Füsse!?

Gute Übung das, macht aber Muskelkater 😉
Hilft aber regelmäßig angewendet ungemein.
LG Beate

 

Von Lisa • 18. Juli 2011

Hallo Babette,

toll, dass du das Thema ansprichst. Ich leide nicht unter einer verkürzten Wadenmuskulatur, sondern an einer verkürzten Achillessehne.
Dadurch stellen sich immer meine Fußgelenke fest und ich kann nicht richtig federn.
Manchmal merke ich, dass meine Fußgelenke dadurch komplett blockieren. Wenn ich dann in den leichten Sitz gehe und mal verstärkt mitfedere, dann knackt es und ich merke deutliche Besserung.
Bisher konnte mir kein Reitlehrer einen Tipp geben, wie ich das Problem dauerhaft lösen kann. Vielleicht hast du ja auch dafür einen kleinen Trick?

 

Von thekla • 18. Juli 2011

Wichtiges Thema!
Mein rechtes Bein ist teilweise gelähmt, was mich nicht am reiten hindert, aber TÄGLICHE Dehnübungen unerläßlich machen; deshalb kann ich aus Erfahrung bestätigen, daß die Treppenübung wirklich hilft!!!

Meist ist direkt nach dem Aufsteigen ja auch noch das Becken steif. Sehr hilfreich ist dafür die „Treppenabsatz-Dehnübung“ auf dem Pferd in 2 Varianten. Aufrecht in den Sattel setzen, dann sich vorstellen, mit einem Absatz den Boden erreichen zu können („Hackenbremse“), indem man das Becken entsprechend nach rechts/links unten kippt. Danach mit dem anderen Bein. Vorteil: alle Bänder von Becken bis Knöchel werden gedehnt, ohne falsche Muskelspannung! Aber Achtung: bei dieser Übung geht es um Millimeter, Deine eventuellen Mitreiter dürften davon eigentlich nichts sehen (beliebter Fehler dabei ist das Einknicken der Hüfte in entgegengesetzte Richtung ) – weniger ist mehr! Dehnung kurz halten und abrupt locker lassen, 2-3x hintereinander, dann das andere Bein. Erst NACH dieser „Vordehnung“ nutze ich (bei BEDARF)das nach-unten-Federn, wie es Lisa so schön beschrieben hat.
Ich zog früher dauernd die Absätze hoch und verkrampfte mich entsprechend falsch, wenn die Korrektur „Zehenspitzen hoch!“ kam. Heute passsiert es mir nur noch selten (manchmal im Galopp). Geholfen hat mir dabei ein herrliches Bild, das nebenbei nicht nur die hintere Bein-Muskulatur dehnt und den Absatz „tiefer legt“, sondern auch Tendenzen zum Stuhlsitz korrigieren bzw. entgegenwirken kann: Ich stelle mir vor, an meinen Absätzen wären per Seil je ein Backstein befestigt, [macht es euch nicht zu „schwer“: einer pro Fuß reicht völlig 🙂 )Diesen schleife ich nun beim Reiten hinter mir her. Dadurch entsteht ein leichter (!) Zug nach unten hinten. Probiert es aus! Mir hat diese innere Bild hervorragend geholfen!
Aber bitte auch hier aufpassen: Wenn ihr diese Übung übertreibt (der Stein zu schwer ist, euch zu sehr nach hinten zieht…), könnte es im Bauch ziepen und ihr fallt ins Hohlkreuz.

a propos: Muskelkater bekommt man bei der Treppenübung eigentlich nur, wenn mans übertrieben hat – auch hier ist weniger mehr! In euern Alltag integriert, werdet ihr schnell merken, daß man bald viel tiefer kommt und mit weniger Ziepen in den Waden wippen / dehnen kann…

Hallo Lisa, In meiner Nachbarschaft wohnte mal eine Reiterin, die extrem verkürzte Sehnen hatte (als Kind lief sie fast auf Zehenspitzen, wurde x-mal operiert), so konnte sie die korrekte „Absatz-tief“-Fußhaltung nie einnehmen. Stattdessen achtete sie auf einen korrekten geraden Sitz bei bestmöglicher Beinhaltung, so war sie auf ihre Art prima gedehnt und übrigens ne gute Reiterin. So blieb es nur ein „optischer“ Fehler. Also laß Dich nicht unterkriegen!

 

Von Steffi • 18. Juli 2011

Hallo Babette!

Habe da vielleicht auch noch einen weiteren hilfreichen Tipp, der ursächlich für Hochrutschen der Absätze sein kann: Wenn man mit der falschen Oberschenkelmuskulatur treibt. Wenn man mit dem inneren/vorderen Muskel treibt, bewegt sich automatisch die Wade/der Absatz und die Hüfte wird fest. Wenn Reiter mit der äußeren/hinteren Muskeln treiben, bleiben sie beweglich in der Hüfte und die Wade sowie der Absatz bleiben locker hängen 🙂 Leider wird m.E. viel zu wenig das „richtige“ Treiben im Reitunterricht gelehrt, so dass Absatz-Hochziehen und damit Nicht-Mitschwingen-Können und instabiler Reitersitz leider sehr häufige Probleme sind, mit denen sich Reiter rumärgern müssen, was eigentlich gar nicht sein müsste 🙂

Viele liebe Grüße aus Steinfeld
Steffi

 

Von Lisa • 18. Juli 2011

Thekla, danke für deine Aufmunterung. Die meisten Reitlehrer sagen immer nur, ich soll den Absatz tief machen, wenn ich dann erkläre, dass es einfach nicht geht, dann meinen sie nur, das muss gehen. Tolle Hilfe…
Ich war früher übrigens auch eine Zehenspitzenläuferin 😉

 

Von Lisa • 19. Juli 2011

Hi,
Ich bin der Öko-Latschen-Typ, und erwische mich trotzdem oft mit hochgezogenen Absätzen. Allerdings passiert mir das nur bei „faulen“ Pferden. Von daher muss ich mir leider Gottes eingestehen, dass es an mir liegt. Ich bin der typische Fersen-Klopfer, der, obwohl er es eigentlich besser weiß, trotzdem versucht, so sein Pferd besser vorwärts zu bekommen…
Ohne steigbügel zu reiten hilft meiner Erfahrung nach ungemein, weil man sich nicht im Steigbügel abstützen kann. Dann den Absatz hochzuziehen ist ziemlich anstrengend und man gibt es bald freiwillig auf 😀

 

Von Susanne • 28. Juli 2011

Hallo ! Mir fällt zu dem Thema was ein – muss der Absatz tatsächlich immer so „extrem“ nach unten schauen? Ich habe in einer Sitzschulung mal das Pferd gespielt und dabei feststellen müssen, dass dann sofort das ganze Bein viel verkrampfter ist. Also reite ich nun mit „normalem“ Absatz – sprich er ist nicht wirklich tief unten, aber mein Bein ist dafür entspannt am Pferd – und das ist eine Wohltat für uns BEIDE !

 

Von kristlp • 28. Juli 2011

Den Absatz beim Reiten natürlich nicht runterdrücken, das ist nur für die Übung wichtig (zum Dehnen)!

Bei mir hat das Hochkommen des Absatzes eher was damit zu tun, dass ich nicht auf dem Gleichgewichtspunkt im Steigbügel stehe.
Oder beim treiben versuche, mit den Fersen zu treiben und nicht mit dem Unterschenkel.
Mir hat geholfen, mir vorzustelln, dass beim Treiben der kleine Zeh nach oben und außen zieht, dadurch wandert der Absatz automatisch ein bisschen runter und die obere hälfte des Unterschenkels ans Pferd, um dort in stärkeren Kontakt mit dem Pferdebauch zu kommen.

 

Von michelle • 16. September 2011

huhu 🙂
also hab da auch mal ne frage zum thema absätze hochziehen , meißt ist dies bei mir immer nur beim galopp oder wenn ich angaloppieren muss . Hab auch shcon versucht mal die steigbügel länger zu machen oder kürzer aber es klappt einfach nicht 🙁 . wisst ihr wie man das ändern kann?
lg michelle

 

Von Maria • 18. November 2013

Hallo Susanne und Michelle,

Auch hier: weniger ist mehr! Nicht den Absatz runter dücken, sondern nur mit jedem Tritt locker fallen und wieder hochfedern lassen.
Bei richtig eingestelltem Bügel und lockerer Hüfte wird der Absatz dann nicht höher als waagrecht kommen, und beim fallenlassen nicht so tief, dass es spannt.
Dazu ist es wichtig, dass der ganze Körper locker ist. Der Schwung muss vom Becken runter in den Fuß( der Fuß hat unzählige Gelenke, die man mit weitern Übungen auch lockern kann) und hoch bis zum Genick gehen – wo bei viele ebenfalls verspannt sind.

Für den Galopp auch mal mit dem Thema “ Drehsitz “ befassen, das würde hier zu weit führen.

Ich möchte Babettes und Tatjana nicht vorgreifen, hoffe aber, ich konnte ein wenig weiterhelfen… 🙂

 

Von Andrea • 18. November 2013

Hallo,

ich reite seit Jahren und habe auch immer „Absatz tief!“ gehört. Erst als ich Anfang des Jahres bei einer neuen Reitlehrerin „Fußspitze hoch!“ gehört habe, ist meine Fußstellung besser geworden.

 

Von Barbara • 18. November 2013

Hallo!
Die Treppenstufen-Übung ist super! Die hilft auch bei Achillessehnen-Problemen beim Joggen.
Wenn die Sehne nicht verkürzt ist, sondern einfach eine Angewohnheit die Ferse oben lässt, hilft eine Aufforderung, die mir eine Reitlehrerin vor vielen Jahren mal gegeben hat weiter:
Stell dir vor, ein kaltes Glacé läuft hinten an deiner Wade runter…
Die Ferse rutscht ganz schnell tiefer 🙂

 

Von Natalia • 13. Februar 2018

Ich Klammer mich immer so fest,aber auch nur im GaloppIch ziehe meine Hacken so weit nach oben. Und wenn ich sie versuche runter zu drücken,verliere ich die Steigbügel(reite jetzt schon seit 5 Jahren)

 

 

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