Unerwünschtes Verhalten auslöschen durch Signalkontrolle

In meinem letzten Blog habe ich darüber geschrieben, wie wichtig es ist, die Kommandos des täglichen Umgangs mit Ihrem Pferd zuverlässig zu etablieren. Heute möchte ich Ihnen zeigen, wie Sie ein unerwünschtes Verhalten abtrainieren können, indem Sie das „Fehlverhalten“ unter Signalkontrolle stellen.

Die Ausgangssituation

Stellen Sie sich als Beispiel ein Pferd vor, welches es nicht schafft, ruhig neben Ihnen zu stehen, sondern ständig bettelt oder mit einem Bein über den Boden scharrt, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Die häufigste Reaktion, die der Mensch an der Seite eines solchen „Nervpferdes“ zeigt, ist ein lautes „Nein!“, oftmals begleitet mit einem Ruck am Strick oder auch mit einem Klaps auf das nervende Bein. Diese Reaktion bringt nur leider in den seltensten Fällen langfristigen Erfolg. Vielleicht hört das Pferd kurz mit seinem Verhalten auf, aber meistens fängt es auch ganz schnell wieder damit an. Wirklich abgewöhnt bekommt man diese lästige Unart auf diesem Weg aber meistens nicht.

Der Weg zum Auslöschen des Verhaltens über die Signalkontrolle

Gehen Sie, statt zu strafen oder Ihrem Pferd negative Aufmerksamkeit zu schenken, besser so vor:

Immer wenn Ihr Pferd in der nächsten Zeit mit dem Bein scharrt, geben Sie ein Kommando. Sagen Sie z.B. „Tipp“ oder kratzen Sie als optisches Signal selbst mit Ihrem Fuß über den Boden. Geben Sie sofort, nachdem Sie das Kommando gegeben haben, eine Belohnung. Üben Sie das solange, bis Ihr Pferd zuverlässig mit Scharren reagiert, wenn Sie „Tipp“ sagen bzw. das optische Signal geben. Jetzt steht das Verhalten also unter Signalkontrolle – d.h., Sie können es über ein Kommando auslösen.

Etablieren Sie das Kommando zur Beendigung des „Fehlverhaltens“

Nun kommt der entscheidende nächste Schritt: Sie etablieren nun ein neues Kommando, welches die Beendigung des Scharrens herbeiführen soll.

Dazu sagen Sie ein neues Kommando, z.B. „Stopp“, immer dann, wenn Ihr Pferd nicht scharrt. Nun richten Sie also Ihren Fokus im Zusammensein mit Ihrem Pferd auf die Momente, in denen das Pferd ruhig mit beiden Vorderbeinen auf dem Boden neben Ihnen steht, und sagen genau dann „Stopp“ und geben die Belohnung. (Tipp: Achten Sie dabei auch auf Ihre Körperhaltung! Sie sollten in diesem Moment selber auch mit beiden Beinen fest und ruhig auf der Erde stehen.)

Wenn Sie beide Kommandos getrennt voneinander geübt haben, kommt der nächste Schritt, beide Kommandos miteinander zu verknüpfen. Wenn Ihr Pferd nun also ohne Aufforderung das Scharren beginnt, wird dieses Verhalten ignoriert, Sie dürfen es jetzt also auf keinen Fall mehr belohnen (auch nicht mit negativer Aufmerksamkeit). Warten Sie ab, bis das Pferd mit dem Scharren aufhört, sagen Sie „Stop“ und belohnen Sie Ihr Pferd.

Nun wird das „Fehlverhalten“ ausgeschlichen

Um das Scharren nun ganz abzugewöhnen, wird dieses Kommando nicht mehr abgefragt und das „Stop“, also das „Nicht-Scharren“, wird das hochbelobte Verhalten. Sollte das Scharren doch noch mal gezeigt werden, können Sie es nun mit dem Kommando „Stop“ beenden. Das Ziel sollte aber sein, dass Ihr Pferd gelernt hat, dass sich das „Nicht-Scharren“ mehr lohnt, als zu scharren.

So vorzugehen ist in meinen Augen viel sinnvoller, schöner und intelligenter, als den Weg zu gehen, ein Verhalten über Strafe und negative Aufmerksamkeit ausmerzen zu wollen.  Und dieser Weg ist wesentlich erfolgsversprechender (und so kompliziert und lang, wie er Ihnen jetzt vielleicht erscheint, ist er gar nicht).

Egal, wie das Fehlverhalten Ihres Pferdes aussieht, überlegen Sie sich, wie Sie das Fehlverhalten, welches Ihr Pferd zeigt, unter Signalkontrolle stellen könnten und welches Gegenkommando Sie Ihrem Pferd beibringen können.

Vorsicht, Falle!

Allerdings muss ich hier noch auf eine Falle hinweisen, in die man schnell tappen kann (ich spreche da aus Erfahrung). Achten Sie darauf, dass Sie Ihrem Pferd keine negativen Verhaltensketten beibringen. Was darunter zu verstehen ist und wie schnell einem das passiert, beschreibe ich hier.

8. März 2011 von Babette Teschen • Kategorie: Clickertraining 16 Kommentare »

 

16 Reaktionen zu “Unerwünschtes Verhalten auslöschen durch Signalkontrolle”

 

Von Piet • 8. März 2011

Vielen Dank für den Artikel.

Müsste auch so einen kleinen Frechdachs „umerziehen“, damit er nicht ständig mit den Füssen scharrt.

Gibt es Erfahrungswerte, wie lange es dauert bis das Pferd die Kommandos versteht?
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Ich fürchte, das ist meistens nicht so sehr vom Pferd abhängig, sondern eher davon, wie gut der Zweibeiner neben ihm sich verständlich mache kann 😉 …
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Michaela • 8. März 2011

das hört sich sehr gut an.
ob ich meinen pferd damit auch das koppen abgewöhnen kann beim putzen?
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Hui, das kann ich Dir nicht sagen… Koppen ist ja ein selbstbelohnendes Verhalten, vergleichbar mit einer Suchtbefriedigung für uns Menschen (die Zigarette für Raucher). Ich glaube, da würde ich eher versuchen Deinem Pferd eine Ersatzhandlung anzubieten, z.B. Dein Pferd auf ein Wandtarget zu clickern. Dazu hängst Du eine Zielobjekt in nasenerreichbarer Nähe an den Putzplatz (Frisbeescheibe oder eine Plastikflasche) und clickst zunächst jede Berührung des Targets. Dann kannst Du die Zeit, die Dein Pferd das Target mit der Nase berühren soll, langsam verlängern. Ich werde dazu bald noch einen ausführlichen Blog schreiben 🙂 ,
liebe Grüße,
Babette

 

Von Corinna • 9. März 2011

Hi Babette,

sowas ist echt ne super Möglichkeit. Beim Scharren, bzw vom Boden kann ich mir es gut vorstellen, es hinzubekommen :-). Aber wenn ich beim Reiten bin… also z. B. großes Problem, mein Pferd möchte beim Ausreiten ständig fressen. Jetzt überleg ich schon seit heute früh, wie man dies einbaun könnte, aber ich weiß nicht wie.
Hast du nen Denkanstoß in die richtige Richtung für mich?
Grad üben wir noch an deinem letzen Blogbeitrag mitn stehen. Funktioniert echt schon gut, und macht echt Spaß, weils auch für mich eine positive Verstärkung hat. Schimpfen macht uns beide traurig und unzufreiden.

Dank.
Lg
Corinna
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Hallo Corinna,
Du kannst auch beim Reiten Clickertraining anwenden. Dann könntest Du als Beispiel ein Alternativverhalten vom Sattel aus einüben, was Du dann wenn es gut sitzt, auf Wegen mit Gras abfragen kannst. Z.B. kannst Du Dein Pferd drei Schritte gehen lassen, anhalten und dann den Gertenknauf dem Pferd zum berühren mit der Nase anbieten. Jedes Mal, wenn Dein Pferd den Gertenknauf berührt, gibt es C+B. Wenn Dein Pferd so konzentriert auf dieses Spiel ist das es nicht daran denkt seine Nase ins Gras stecken zu wollen, clickerst Du dieses positive Verhalten, also jeden Ansatz von „nicht fressen wollen“. Nach und nach verlängerst Du die Phase, wo Du dieses positive Verhalten von Deinem Pferd erwartest. Auch hier gilt es: Du musst positiver/lohnender sein als das Gras ;-).
Viel Erfolg!
Babette

 

Von Sanni • 9. März 2011

Hallo, Babette!

DANKE für diesen Tipp! Ist eine geniale Art, mit diesem Verhalten umzugehen. Das werde ich direkt umsetzen, zumal ich überhaupt keine Lust habe, mit meinem Pferd zu schimpfen!

Aber manchmal will Chief mir auch wiklich etwas mit dem Scharren sagen: Neulich hatte ich ihn bei bestem Wetter nach der Arbeit auf den Paddock zu seinen Kumpels gebracht, aber er blieb scharrend am Tor stehen. Als ich weggehen wollte, bleib er immer noch stehen und sah mir nach. Ich wieder hin und er scharrte weiter. Menschen haben ja manchmal echt eine lange Leitung!!! Aber irgendwann wurde selbst mir klar, dass der Bursche ein echtes Anliegen hatte. Ich habe ihn dann hereingeholt. Und was war? Er musste mal ganz dringend und mochte das nicht auf dem Paddock tun….

LG!
Susann

 

Von Chris • 14. März 2011

Ja, super! Das mit dem Scharren hatte ich inzwischen aufgegeben. Jetzt bin ich hochmotiviert, dieses Thema nochmal anzugehen. Und dazu habe ich eine Frage:
Gebe ich das Stop-Kommando direkt NACHDEM mein Pferd aufgehört hat zu scharren oder auch dann wenn es einfach nur so dasteht? Kann mir gar nicht vorstellen, dass es so aus dem Zusammenhang heraus begreift, was gemeint ist.
Mein Pferd hat die seltsame Angewohnheit, nur dann zu scharren, wenn ich grade seinen Hals, bzw. Schulter putze. Sobald ich am Bauch oder an der Kruppe angelangt bin, hört es damit auf.
Ich beeile mich inzwischen schon total, aber es nervt natürlich trotzdem.
Liebe Grüße
Chris
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Hallo Chris,
Du gibst das „Stop-Kommando“ zunächst immer, wenn Dein Pferd mit dem Scharren von sich aus aufhört.
Hast Du mal die Stresspunkte im Bereich der Vorhand überprüft? Vielleicht findest Du dabei die Ursache dafür, das Dein Pferd so empfindlich auf das Putzen in dem Bereich reagiert?
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Bea. • 14. März 2011

Hallo Babette,
genial!!!!!! Bei solchen „Vorkommnissen“ ungefragten Verhaltens habe ich bisher die Version „Ignorieren bis es aufhört“ gewählt und auch mal „eine andere Aufgabe abfragen“ genutzt.
Da ich ganz nette Ponys habe und daher sehr, sehr selten damit zu tun habe und keine hartnäckigen Fälle bisher dabei waren, ging das prima.
Aber auf diese Idee, die Du hier vorstellst, wäre ich wohl nie gekommen. Bin da wohl ein wenig bequem, so um die Ecke zu kombinieren.
Dabei muss unsereiner natürlich wieder einmal sehr konzentriert vorgehen, sonst bringt uns unser Vierbeiner dabei eines seiner neuen Spiele bei…
Solch eine Flitznase habe ich nämlich. Das macht zwar sehr viel Spaß, wenn man solch ein Pony hat. Sie bekommt dann auch noch so einen speziellen Blick dabei, dass ich unter dickem Grinsen manchmal meine, die Süße liest meine Gedanken. Man muss aber schon aufpassen, dass bei so viel KG Lebendgewicht nicht mal ein unbedachtes Spiel dazwischen gerät, denn wer braucht schon blaue Flecken und Co.

Hallo an Chris,
was mir so gerade in den Kopf kam, als ich das las mit dem Scharren beim Schulter und Hals putzen: Mein Wallach hatte eine Reizung an den Schulternerven, der fand die Berührung in dem Bereich nicht so toll. Ich hatte das dann mit Thermografie auch bestätigt bekommen, dass da eine Entzündung war. Kann natürlich auch einfach eine Angewohnheit sein, wenn ein Pferd dabei scharrt.
Liebe Grüße
Bea

 

Von Lisa • 15. März 2011

Theoratisch könnte man damit sicherlich auch ein festes Verhaltensmuster aufbrechen oder?
Bei meiner Reitbeteiligung habe ich das Problem, dass sie immer, sobald ich den Sattel aufgelegt habe und den Gurt runterlasse, da reinbeißt. Es ist immer genau der Moment wo ich den Gurt runterlass und dannauf die andere Seite gehe. Wenn ich den Sattel erst 5 Minuten liegen lasse und dann den gurt hole, macht sie es erst nach diesen 5 Minuten. Die Besitzerin hat das nie gestört ( wieso auch immer??). Das Problem war dass die Besi halt dann immer erst recht den gurt angezogen hat, was ja nicht unbedingt sehr angenehm fürs Pferd war. Denke sie hatte auch Probleme mit dem Sattel ( baumlos, wackelig, rutschig usw…) Mit ihrem neuen Sattel läuft sie wesentlich entspannter, allerdings nach wie vor das Problem beim gurten.
Ich gurte schon so dass das Ding den Bauch nichtmal berührt, also eigentlich düfte sie gar keine Schmerzen dabei haben. Aber der Bewegungsablauf ist wohl schon so in ihrem Gehirn eingespielt dass sie es automatisch macht.
Da das mit dem vorsichtigen gurten nicht klappt habe ich es immer mit Ablenkung versucht, ihr die schulter gekrault und vor allem auch den Bauch, wo der Gurt liegt, damit sie merkt dass das ja ned wehtut, und wollte dann ganz nebenbei den Gurt rüberholen, aber sie hat dann trotzdem geschnappt. Ablenkung hat also überhaupt nichts gebracht. Werde es jetzt mal mit deiner Methode versuchen.
Muss ich irgendwas beachten wenn ich das Fehlverhalten lobe? Also irgendwie weniger loben damit sie keinen „Freischein“ dafür kriegt? Oder soll ich ihr Schnappen positiv sehen?^^ Hab bei sowas noch gar keine Übung und daher Angst dass ich es noch verschlimmere.
LG Lisa
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Hallo Lisa,
ich denke, bei Deinem Pferd würde ich eher versuchen ein Alternativverhalten abzufragen, z.B. das Du Deinem Pferd beibringst ein Wandtarget zu berühren und das zu clickern, während Du nach dem Gurt greifst und diesen anlegst. Ausserdem würde ich die Gurtlage viel mit Tellington Touches bearbeiten.
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Jutta • 16. März 2011

Hallo,
kann man z.B. den ersten Schritt, also das unerwünschte Verhalten unter Abrufkontrolle zu stellen auch weglassen ? Nicht das man dieses Verhalten verstärkt und später das Stopp nicht hinkriegt ?
Ansonsten ist die Idee ja echt gut. So simpel, das man nicht selber drauf kommt 🙂
Und wie gewöhne ich z.B. mein Fohlen um, er scharrt beim fressen 🙂
LG Jutta

 

Von Peggy • 16. März 2011

Hi Babette,
ich habe mit meiner Stute hin u wieder Verständigungsprobleme.
Sie ist sehr selbstbewußt,verspielt,sensiebel,schlau,testet gern immer mal wieder aufs neue ihre Grenzen,fragt nach ob ich es wirkl.ernst meine u kann zieml.zickig sein.
Was mich total nervt ist ihr ständiges gekasper beim putzen.
Sie kann beim putzen total ruhig stehen wenn sie abgelenkt ist,zB durch knabbern am Tannenzweig, doch wenn sie nix zu knabbern hat u einfach nur ruhig stehen u sich in aller Ruhe putzen lassen soll,findet sie das voll blöd.
Wie bekomme ich das in ihrem Kopf geordnet?
Da wird vor lauter Frust in den Strick oder Anbindepfosten gebissen u immer mal wieder mit den Vorder-Hinterbeinen rumgehampelt.
Sie scheint „krabbelig“ zu sein, bzw. reagiert zB. bei der Bodenarbeit schon auf minnimale Berührungen.
Nur muss ich sie ja putzen bevor ich das Zaumzeug u co. anlege,da kommen wir nicht drum herum.
Hast du ne Idee wie ich dort mehr Ruhe rein bringen kann?
Hab versucht ihr Verhalten zu ignorieren, doch das hat leider nix gebracht.
Wenn sie den Bogen zu sehr überspannt gibts mal ne laute Ansage, wo ich dann das Gefühl habe jetzt hat sie begriffen das sie zu weit gegangen ist.
Das hällt dann schon erstmal ne Weile aber eben nicht für ewig.
Manchmal hab ich das Gefühl das sie mich austrixt bzw.Sachen mitbekommt die mir nicht so bewußt sind, bzw.auch wenn ich Tage habe an denen ich innerlich zu unruhig bin brauche ich mit ihr nix anspruchsvolles machen, das geht eh in die Hose.
Aus Erfahrung verspannt sie sich meist daraufhin,wird nicht locker u den Kopf ni frei,es fehlt an Konzentration.
Hab schon viel von ihr gelernt,sie wird echt zu meinem Spiegelbild.
Gestern habe ich auf der Koppel beobachtet das sie von nem anderen ranghöheren Pferd vertrieben wurde u ihren Frust darüber musste sie gleich an einem rangniedrigeren Pferd auslassen in dem sie diesem in den Hintern zwickte.

Bin für hilfreiche Ratschläge dankbar u offen.

Liebe Grüße Peggy

 

Von Conny Blauschmidt • 17. März 2011

Guten Tag,

… in der Tat ist es eine Kunst für sich, mit der positiven Verstärkung( Leckerei ) zu arbeiten. Ich treffe auf dieses Problem sehr häufig.
Das Problem liegt, wie immer, beim Menschen selbst.
Wer seinem Pferd ohne Grund eine Leckerei verfüttert und später in den Übungen damit als Verstärker arbeitet hat den Grundstein für lästiges Betteln und Scharren gelegt.
Pferde die ich arbeite erhalten Grundsätzlich nur nach guter Arbeit in den jeweiligen Teilschritten dieses extrem große Lob. Das motiviert.

Ich kann nur jeden, der dieses Problem hat, raten, seine Gewohnheiten im Bezug der Leckereien zu reflektieren. Sehr schnell wird klar und Bewusst, … wie oft gebe ich meinem Pferd eine Möhre einfach mal so, weil ich es mag… Grundlos. Habe ich auf das Verhalten des Tieres vorher geachtet? Sicherlich nicht …

Man kann von einem Pferd nicht verlangen das widersprüchliche Verhalten des Menschen zu differenzieren. Aus der Sicht der Pferdes ist alles richtig.

Die nötige Konsequenz muss jeder Mensch an sich selber erarbeiten und diese dann auf das Pferd übertragen…

 

Von Chris • 17. März 2011

tja, bei dieser Übung habe ich leider einen kleinen Teil völlig außer acht gelassen: mein Umfeld.
Das muss man sich mal vorstellen: da kratzt ein Pferd Löcher in den Boden und die Besitzerin LOBT das auch noch!!! Sie haben mich in diesem Stall ja schon immer alle für etwas seltsam gehalten, aber jetzt??????
Liebe Grüße
Chris und ihr kratzender Momo (dem das offensichtlich großen Spaß macht, Teil eins jedenfalls hätten wir schon mal, ob Teil zwei auch gelingt????
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Zu Risiken und Nebenwirkungen….
😉
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Mirja Kasper • 1. Juli 2013

der Blog is zwar schon älter, aber meiner war genause unruhig und hamplig beim putzen, er wollte mich sogar als zwicken und war einfach remplig, büfflig, mußte ständig an mir rumknabbern, das hat mich echt sehr genervt, doch ich bekams auch einfach nicht wirklich hin.
Jetzt habe ich jemanden kennen gelernt die Pferdeverhaltenstherapeuthin gelernt hat und darüber hinaus viele Jahre Erfahrung mit Pferden, auch schwierigen Pferden, mitbringt.
Mein Pferd hatte am Anbindeplatz die Möglichkeit, den Reiz am Strick bzw. Holz zu kauen oder andren Unfug zu machen, wir haben dann mit dem frei stehen angefangen,STrick über Hals, jeden Schritt den er vor geht wird sofort korrigiert, oftmals reicht schon Körpersprache aus, indem ich einen Schritt auf ihn zu gehe mit dem Bein zwischen seine Vorderbeine, mit Energie, manchmal muß ich noch das Kommando zurück oder back geben, und wenn er gar nich hört mit dem Finger an der Brust antippen. Damit er aber das rückwärts nich als Strafkommando versteht übe ich das auch oft mal so ganz unvermittelt, beim führen etc., macht er was ich will kurzes Lob mit fein.
Mittlerweile lobe ich gar nimmer zuviel, da es einfach selbstverständl. sein soll. Meiner steht fast immer wie ne eins, erst recht wenn ich sogar ein STück von ihm weggehe um etwas zu holen, da geb ich das Kommand blein stehn und hebe den Finger- macht er so schön.
Steht er dann so brav dann gibts auch so zwischendurch mal Lob und Leckerli ( allerdings klicker ich nicht, das is nix für mich und wir haben so auch echt tolle Erfolge erreicht), bettelt er weiß er es gibt nix und das hat er schnell kapiert.
Zwischndurch binde ich ihn auch als mal wieder an oder stelle ihn mal an eine andre Stelle-
wo er noch unruhig wird und vor läuft is halt wenn ich mit dem Futterbelohnungseimer komme, aber daran arbeiten wir :-).

Ich war damals echt so gefrustet und jetzt ist der Umgang mit meinem Pferd soviel feiner geworden.

Scharren macht er sehr selten, ich habe bemerkt ignoriere ich es hört er innerhalb von sec. au.

LG, Mirja

 

Von tara • 11. Februar 2014

ich stöbere mal wieder durch die Artikel und stoße auf diesen hier.
Und ich stelle begeistert fest, daß ich vor 20 Jahren, als noch niemand mit Pferden geclickert hat, nach dem gleichen Prinzip gearbeitet hatte. Heute heißt das „Unerwünschtes Verhalten auslöschen durch Signalkontrolle“. Ich hatte damals gesagt, wenn ich meinem Pferd etwas beibringe, kann ich ihm auch sagen -jetzt nicht-.
LG

 

Von Valerie • 14. Mai 2014

Hallo! Dieser Ansatz gefällt mir wirklich sehr, vorallem weil ich auch ein schlaues Stütchen daheim habe, die die schlechten Sachen genauso schnell lernt wie die guten!
Und ein riesen Problem das wir haben ist das Führen auf die Weide, bzw. der Weg in die Weide hinein und das anschließende auslassen. Sie hat leider in einem früheren Stall gelernt dass sie die Stärkere ist und sich losreißen kann wenn sie will.. und somit wird das auf die Weide führen jedes Mal wieder eine gefährliche Angelegenheit für uns „schwache Menschen“ die am Ende des Strickes hängen 🙂
kann man dieses Verhalten anders konditionieren? Also nicht losschießen wenn sie den offenen Koppeleingang sieht sondern brav reingehen, und abhängen? Würde sich hier eine Art Signalkontrolle anbieten? Wäre um eine Antwort dankbar 😉

 

Von Tanja D. • 2. August 2014

Hallo…
Ich habe ein riesen Problem. Mein Hannoveraner, er kommt aus dem Tressursport und ist eigentlich mit 9 Jahren in Rente gegangen durch eine Meniskus verlätzung. Alles war eigentlich gut. Man konnte ihn Striegeln, Trensen, Satteln. Ich habe natürlich den druck komplett raus genommen und alles getan damit er vertrauen bekommt. Als ich ihn das erste mal Longieren wollte und die Longenpeitsche in die Hand nahm brach er fast zusammen er schloss die Augen und zitterte am ganzen Körper, mir liefen nur noch die Tränen. Das alles ist jetzt fast ein Jahr vorbei und ich habe einen Stolzen von selbstachtung strotzenden 1,78 m großen Hannoveraner! Nun hat er an beiden Hinterbeinen Mauke bekommen. Er lässt sich nicht mehr an die hinterbeine fassen. Ich komme nicht mehr an ihn dran. Was kann ich tun.

 

Von Christina • 19. August 2016

Hallo!

Ich verstehe den Begriff „Signalkontrolle“ etwas anders: Signalkontrolle bedeutet dass ein Verhalten zuverlässig gezeigt wird wenn ich zuvor das Kommando gegeben habe UND dass es nicht gezeigt wird wenn ich zuvor kein Kommando gegeben habe. Somit ist ein Verhalten noch nicht automatisch unter Signalkontrolle, nur weil ich es auf Kommando abrufen kann. Das bezeichne ich mit „funktioniert auf Kommando“ aber das ist noch keine Signalkontrolle!

Meines Wissens nach erfolgt das hinzufügen eines Kommandos/Signals immer VOR dem gezeigten/erwünschten Verhalten und nicht danach. Somit ist es für ein Pferd sehr schwer bis gar nicht verständlich wenn es zuerst aufhört mit dem scharren und dann erst das Kommando dazu kommt. Das Pferd lernt in diesem Fall eher dass „Stop“ das Kommando für stehen ist, aber nicht für nicht-scharren. Um dem Pferd ein Kommando beizubringen sagt/macht man das Kommando immer dann wenn man sich sicher ist dass das Pferd innerhalb der nächsten 3 Sekunden das erwünschte Verhalten zeigt und lobt es anschließend dafür. Die Vernüpfung ist immer Kommando-Verhalten-Lob. Wenn ich ein neues Kommando statt einem alten Kommando erlernen will muss man auch zuerst das neue Kommando, dann das alte Kommando geben, dann erfolgt das Verhalten und dann das Lob.

Lg.

 

 

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