Das Anheben des Rückens

Nachdem wir uns letzte Woche mit dem hinteren Ende der Wirbelsäule befasst haben, kümmern wir uns dieses Mal um die Körpermitte Ihres Pferdes. Mit der folgenden Übung möchten wir erreichen, dass unser Pferd erst den Widerrist anhebt und dann seine Brust -und Lendenwirbelsäule aufwölbt. Diese Übung können Sie sowohl vor als auch nach der Arbeit durchführen.

Und so geht es

Zunächst möchten wir den Widerrist des Pferdes anheben. Hebt das Pferd den Widerrist an, öffnen sich die Dornfortsätze des Widerristes, d.h., sie gehen weiter auseinander. Nur ein Pferd, welches den Widerrist anheben kann, ist in der Lage, ein korrektes Vorwärts-Abwärts zu gehen und später, eine ehrliche Aufrichtung zu gelangen.Durch diese Übung können Sie also gut überprüfen, ob Ihr Pferd diesen Bereich überhaupt aufwölben kann und Sie können damit die Beweglichkeit der Wirbelsäule fördern.

Stellen Sie sich auf Schulterhöhe Ihres Pferdes auf. Gehen Sie leicht in die Knie. Legen Sie beide Hände unter den Bauch des Pferdes. Eine Hand befindet sich vor den Vorderbeinen, die andere direkt dahinter.

anheben1.jpg

anheben2.jpg

Streichen Sie Ihr Pferd diesen Bereich mit den Händen ab. Beobachten Sie dabei die Reaktion Ihres Pferdes. Genießt es die Berührung oder zeigt es „Kitzeligkeit“? Droht es vielleicht sogar?

Vorsicht! Viele Pferde sind in der Sattelgurtlage sehr empfindlich. Dieses oft als „Kitzeligkeit“ interpretierte Verhalten kann in Wahrheit eine starke Verspannung der Muskulatur in diesem Bereich sein. Eine solche Verspannung entsteht oft durch zu straffes Angurten oder auch durch einen schlechten Bauchgurt, der das Gewebe quetscht.

Halten Sie Ihre Hände mit den Handinnenflächen nach oben.

anheben3.jpg

In dieser Handhaltung gehen Sie nun mit Ihren Fingerkuppen auf die Bauchlinie Ihres Pferdes.

Beginnen Sie damit, Ihr Pferd mit den Fingerkuppen beider Hände „hochzukitzeln“. Mit sehr langen Fingernägeln ist diese Übung nicht wirklich durchführbar, aber etwas Fingernägel sind hierzu oftmals sehr hilfreich.

Behalten Sie, während Sie mit Ihren Fingern spielen, die Reaktion Ihres Pferdes, den Widerrist und die Muskulatur neben dem Widerrist im Auge. Es gibt in der Regel keine große Bewegung. Erwarten Sie also nicht zuviel.

Halten Sie den Widerrist des Pferdes mindestens für eine Minute angehoben, bevor Sie Ihre Hände langsam von ihren Plätzen entfernen.

Nach dem Anheben des Widerristes geht es weiter mit der Aufwölbung der Brustwirbelsäule. Nun nehmen Sie auch die zweite Hand mit hinter das Vorderbein.
Wiederholen Sie nun das Hochkitzeln des Rückens etwas weiter hinten. Dabei behalten Sie den Bereich hinter dem Widerrist im Auge. Können Sie erkennen, dass sich der Rücken des Pferdes anhebt?

Hier einmal ein Beispiel:

Auf dem folgenden Foto ist der Rücken „unten“:

anheben4.jpg

Und auf diesem Bild ist der Rücken angehoben:

anheben51.jpg

Auch hier halten Sie die Aufwölbung des Rückens mindestens eine Minute lang bei.

Gehen Sie mit Ihren Händen nun noch ein kleines Stück weiter Richtung Hinterhand und wiederholen Sie auch hier das Anheben des Rückens. Hier erreichen Sie das Aufwölben der Lendenwirbelsäule.

Aber Vorsicht: Hier beginnen viele Pferde mit Abwehrreaktionen wie das Drohen mit dem Hinterbein. Unterlassen Sie in diesem Fall die Übung so weit hinten.

Wiederholen Sie die gesamte Übung von vorne bis hinten drei- bis fünfmal.

25. August 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Übungen 26 Kommentare »

 

26 Reaktionen zu “Das Anheben des Rückens”

 

Von Ines • 31. August 2009

Oh, das ist eine gute Übung, die ich auch mit meinem hufbeingeprellten Pferd machen kann. So kann er wenigstens bissel was sinnvolles tun. Er wird sich freuen! Danke, die Übung kommt genau zur rechten Zeit für uns!
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Das freut mich 🙂 !
Und gute Besserung an Dein Pferd,
liebe Grüße,
Babette

 

Von Sigrun • 31. August 2009

Wieder mal ein toller Tipp genau zum richtigen Zeitpunkt! 😀 Vielen Dank! (und das von letzter Woche lese ich mir auch gleich noch einmal durch ;-))
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Das freut mich!
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Jenny • 31. August 2009

Huhu,
die Übung hat mir schon mal meine Pferdepyhsio gezeigt,
meiner Stute ist es lang schwer gefallen den Rücken zu wölben.Und auch ich habe einige Zeit gebraucht das richtige Fingerspitzengefühl dafür zu bekommen.
Finde die Übung aber echt gut.
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🙂
Ich auch!
Liebe Grüße,
Babette

 

Von alfamops • 1. September 2009

Hallo Babette,
eine kleine Frage hab ich da noch, das mit dem Hochkitzeln, wie genau meinst du das, meine Hände bleiben an ein und dem selben Fleck und kitzeln dort oder gehen die Hände auch mit hoch Richtung Wirbelsäule???? MMMMMhhhhh ich steh da glaub ich ein bißchen auf der Leitung;-(((
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Hallo!
Die Hände bleiben da, wo Du sie auf dem Fotos sehen kannst.
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Christiane • 3. September 2009

Und was mach ich falsch, wenn sich der Rücken nicht hochwölbt? Bei unserer Physio hat das immer so super geklappt…

Liebe Grüße

christiane
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Liebe Christiane,
das kann ich Dir leider aus der Ferne nicht sagen. Manche Pferde brauchen schon etwas mehr Stimulation, z.B. indem man mit chinesischen Essstäbchen etwas nachhilft.
Lass mal jemand anderes die Rückenlinie Deines Pferdes beobachten, ob sich wirklich nichts tut wenn Du an der Bauchnaht kitzelst. Manchmal sieht man es einfach selber aus seiner Position heraus nicht.
Wenn sich der Rücken gar nicht aufwölben lässt, kann das ein Zeichen für einen blockierten Rücken sein. Laß Dir die Übung vielleicht nochmal von Deiner Physio zeigen.
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Chris • 4. September 2009

Hallo Babette,
nachdem die Schweifübung super geklappt hat und er das ganz offensichtlich geniesst – hab ich diese Übung natürlich auch gleich ausprobiert. Er steht zwar ganz ganz still, und es scheint ihm zu gefallen, aber heben tut sich da gar nichts!
Wie stark sollte denn der Druck mit den Fingerkuppen sein? Streicheln oder eher etwas stärkeren Druck ausüben?
Die Übungen sind ansonsten klasse und wir lassen fast nichts aus! :-)))
Liebe Grüße
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Liebe Chris,
lies Dir auch bitte meine Antwort, die ich Christiane gegeben habe durch. Meistens klappt es mit Kitzeln wirklich am besten,
liebe Grüße,
Babette

 

Von Rike • 4. September 2009

bei meinem tut sich auch nix. ich hatte das schon früher probiert, aber den bauch hab ich noch nie hochgekitzelt bekommen.

er fängt dann erst das kreiseln an (von mir weg), dann werd ich mir der nase drauf hingewiesen, dass ich das doch bitte lassen soll, und weiter hinten kommt dann das hinterbein hoch. klare ansage ?!

allerdings: ich hab nach dieser anleitung das erste mal versucht, den widerrist anzuheben. und das hat beim ersten mal (nur beim ersten mal) funktioniert. und zwar erstaunlich deutlich. pferd war plötzlich 10 cm größer.

naja, ich werd mal weiter pieksen und kitzeln…
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Liebe Rike,
auch an Dich die Bitte, Dir die Antwort die ich Christiane gegeben habe, durchzulesen.
Aber das mit dem Anheben des Widerristes ist schon mal toll!!!
Viel Erfolg und liebe Grüße,
Babette

 

Von Sonja • 30. November 2009

Hallo Babette,
ich würde diese Übung gerne mal versuchen, traue mich aber nicht so ganz, da mein Pony beißt wenn ich es an der Gurtlage putze oder auch streichle. Sie ist dort sehr empflindlich. Ob es auch daran liegen könnte dass sie einen dicken Bauch hat und der Gurt einfach drückt?

LG
Sonja
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Liebe Sonja,
so eine Empfindlichkeit in der Gurtlage deutet meistens auf eine verspannte Bauchmuskulatur hin. Oftmals wird so eine Verspannung tatsächlich durch falsches Angurten oder einen schlechten Gurt ausgelöst (Stichwort Sattelzwang).
Du kannst viel gegen diese Verspannungen tun wenn Du Dein Pferd z.B. mit Tellington Touches behandelst und später auch mit Massagen. Und natürlich solltest Du sehr vorsichtig beim Angurten sein,
liebe Grüße,
Babette

 

Von Silke H. • 29. Januar 2010

Hallo Babette,die Übung find ich klasse,führe sie auch des öfteren durch,muss aber mit dem Hufkratzer leicht nachhelfen.Nur will meiner mich auch schnappen,wenn ich die Gurtlage hochkitzeln möchte,geht auch einige Schritte von mir weg und hebt auch das Vorderbein.Woran liegt das wohl?Wenn er merkt das mich sein Verhalten nicht an der Durchführung hindert,bleibt er still ganze 20sek.Da ich keine Halle habe bin ich schon bestimmt 1 1/2 monate nicht mehr geritten und er hat den Gurt also so lang nicht umgehabt.Hast du ne Vermutung?
Liebe Grüsse Silke
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Liebe Silke,
mit dem Hufkratzer ist es natürlich für die Pferde unangenehm und wenn sie erwarten das gleich der Hufkratzer eingesetzt wird, ist es verständlich wenn Dein Pferd Abwehrreaktionen macht. Ich würde also nicht mehr mit dem Hufkratzer nachhelfen. Und es ist möglich, dass Dein Pferd unter verspannter Bauchmuskulatur leidet. Auch das führt zu den Abwehrreaktionen, auch wenn Du lange keinen Gurt mehr verwendet hast. Die Verspannungen sind ja deswegen nicht weg. Lies mal meinen Bericht über Stresspunkte. Vielleicht findest Du da einen Ansatz,
liebe Grüße,
Babette

 

Von Nadine • 7. März 2010

Hy,das ist noch was für mein Pony,ich finde das total hilfreich.Ein Teil hatte mir eine alte Freundin gesagt.Aber nach dem ich so Probleme mit den Longieren meines Pony`s hatte und mir niemand wirklich helfen konnte,habe ich nicht mehr daran Gedacht.Hab ich mich von allen Seiten bequatschen lassen.Arbeite seit einer Woche nach dem Longenkurs und auf einmal klappt wieder alles(fast alles) wunderbar mit mein Schatzy.
Super Seite und das Buch ist total hilfreich,echt klasse.

LG Nadine
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Das freut mich riesig!!!
😀
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Claudia • 26. Mai 2010

Danke für die tolle Übung!
Mein Pflegepferd liebt es sowieso total wenn man sie am Bauch krault/putzt/etc. 😉
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Wie schön!
Dann viel Spaß beim Verwöhnen 🙂 ,
liebe Grüße,
Babette

 

Von Dani • 28. November 2011

Hallo,
ich finde deine Tipps super! Ich mach auch das „Rücken aufwölben“ bei meiner Stute. Mir hat jemand gesagt, ich soll es mit chinesische Stäbchen und mit ziehmlich festem Druck machen. Geht das, ohne dem Pferd dabei weh zu tun? Wenn ich nur mit leichtem Druck mache, wölbt sich der Rücken kein bisschen auf. Glg. Dani

 

Von Simone • 15. Juli 2012

Liebe Babette
Gut erklärt, vielen Dank! Habe die Übung auch schon länger angewendet (von einer Freundin gezeigt bekommen) und staune, wie sich da was tut. Bei meinem Pferd zeigt sich bereits Tendenz zum Senkrücken. Bei dieser Uebung hebt sich der Rücken praktisch in die Gerade von Widerrist zu Kruppe. Das bewegt mich jedesmal total und es wird immer besser! Soviel zum Thema „weniger ist mehr“! Vielen Dank nochmals und liebe Grüsse, Simone

 

Von Esther • 16. Juli 2012

Da man mit dieser Übung Reflexe auslöst, die das Pferd nicht selbst steuern kann (ähnlich wie wenn wir den Unterschenkelim Sitzen baumeln lassen und uns jemand den „Unterschenkel-Hochklapp-Reflex“ auslöst, ist diese Übung für das Pferd nicht so prickelnd (O-Ton Sandra Hüther)

 

Von Heike • 16. Juli 2012

Zu Esthers Kommentar: Das kann dann zutreffen, wenn man es abrupt und plötzlich macht. Über das hier beschriebene sanfte Vorgehen werden aber die Muskeln eher bewusst zum Anspannen angeregt und nicht über den Reflex. Insbesondere dass die Pferde die Muskelanspannung einiges Sekunden und länger halten können zeigt sehr deutlich dass es sich dabei nicht um den Reflex handelt, denn der macht nur wenige Zuckungen aus.
Heike Uthmann, Pferdephysiotherapeutin
__________________________________________________
🙂
Danke liebe Heike :-*
Babette

 

Von markus • 20. Mai 2013

hallo bei meinen pferd geht das nicht der bleibt steif
wie kann ich das andern ?
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Hallo Markus,
das ist häufig ein Zeichen dafür, dass Dein Pferd eine Blockade in der Wirbelsäule hat. Ich würde das von einem Physiotherapeuten/Osteopathen abklären lassen.
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Sandra • 12. September 2013

Hallo Babette,

super Idee mit der Übung..und so hat sie mir auch meine Physiotherapeutin gezeigt.
Leider habe ich bei meinem Pony ein kleines Problem:
Wenn ich Ihn an der Bauchnaht „Kitzel“ …oder gar „anstupsel“.. ist das einzige, dass ich erreiche eine lange Schnute, verdrehte Augen und ein angehobenes Hinterbein, damit ich doller Kratze und ja nicht aufhöre 🙂
Ich finde es zwar echt zum schießen, das Bild. Jedoch schaff ich es nicht, egal wo und wie ich ihn bekrabbel, dass er mir den Rücken anhebt.
Hast Du mir vielleicht ein Tipp dafür?

Was ich noch sagen wollte:
Das ist mein erster Kommentar auf der Seite…Deshalb ein großes DANKE und einen wahnsinns Respekt an Dich und auch Tania.
Es ist genial hier mitzulesen, zu lernen und zu sehen, dass es noch Menschen wie euch gibt. Danke dafür und macht weiter so!!

Liebe Grüße wünschen Sandra und ihr knuddeliges Pony Artax
_____________________________________________________________
Liebe Sandra,
bei manchen Pferden muss man etwas kräftiger stimulieren um eine Reaktion zu erreichen. Du kannst mal vorsichtig versuchen, mit z.B. einem Hufauskratzer o.ä. etwas zu „kitzeln“. Sollte Dein Pferd trotzdem nicht reagieren würde ich mal einen Physiotherapeuten Dein Pferd anschauen lassen, ob evtl. eine „Blockade“ vorliegt.
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Sarah • 8. Dezember 2013

Hallo,
meine Frage weicht leicht vom Thema ab aber ich hoffe du kannst mir trotzdem weiter helfen.
ich habe mir vor 2 Wochen eine junge Stute gekauft die gerade mal das Reitergewicht kennt, die Züchterin meinte sie geht leider noch nicht gut vorwerts und meinte wohl evtl. das Gleichgewicht.
Ich hab angefangen sie zu massieren und festgestellt das sie an der Sattelgurtlage sehr verspannt ist und íhr tut selbst eine ganz vorsichtige Massage weh 🙁
Nun wollte ich fragen was ich da tun kann.
Ich werde auch jeden Fall einen anderen Sattelgurt kaufen.
Ich muss dazu sagen das weder ich noch die Züchterin arg gegurtet haben (immer ins erste loch und dann Stück für Stück nachgegurtet und auch nicht zu eng).
Vielen danke und liebe Grüße Sarah
____________________________________________________________
Liebe Sarah,
bitte lass diese Empfindlichkeit zunächst von einem Tierarzt und dann von einem Physiotherapeuten abklären und behandeln. Diese Empfindlichkeit kann unterschiedliche Ursachen haben, von einem Magengeschwür, über eine Blockade der Rippen oder auch „nur“ eine starke Verspannung. Nimm dieses Symptom bitte ernst und ignoriere es nicht.
Der/die Physiotherapeut/in kann Dir dann auch spezielle Massagen oder Übungen zeigen, die Du machen kannst, um Deinem Pferd zu helfen.
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Mira • 10. Dezember 2013

Leider ist meine Stute derzeit mit einer Knochenhautreizung am Gleichbein zum „herumstehen“ auf dem Paddock verdonnert; etwa diese Übung wurde uns allerdings auch beim letzten Besuch von der Pferdeosteo geraten, als „Krankengymnastik“ für den Rücken 🙂 Am liebsten täglich…
Ich muss mich zu Anfang immer mit einem alten Hufkratzer etwas deutlicher durch den dicken Isipelz bemerkbar machen, wenn Pony dann aber wieder weiß was ich möchte, klappt das Aufwölben am besten mit zartem „Kneifen“. Sie lässt dann mit jedem Mal Kopf und Hals deutlich nach vorwärts abwärts fallen und bekommt einen sehr entspannten Gesichtsausdruck…ist das in Ordnung oder sollte der Kopf weiter oben bleiben?
______________________________________________________
Liebe Mira,
das ist sogar sehr in Ordnung!
🙂
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Vivian • 17. Dezember 2013

Hallo,
ich habe gestern diesen Bericht gelesen und es abends direkt bei meiner Stute probiert. Als sie den Widerrist heben sollte und ich keine Veränderung gesehen habe, war ich ein wenig enttäuscht. Aber als ich sie weiter hinten gekitzelt habe hat sie den Rücken gehoben und ich war irre stolz 😀
Vielen Dank für diese tolle Übung
Gruß
Vivian

 

Von Tina • 25. Juli 2014

Hallo,

ich führe die Übung mit meinem 12-jährigen Warmblutwallach schon einige Jahre regelmäßig mal mit mehr mal weniger Erfolg durch ;-). Jedoch habe ich ihn immer nur kurz aufwölben lassen und das ein paar mal wiederholt. Wie stelle ich es denn an, dass er den Rücken 1 Min. aufgewölbt lässt? Behalte ich den Druck solange bei? Sobald ich die Hand Richtung Gurtlage bewege senkt er ziemlich ruckartig den Kopf. Ich weiß nicht wie ich das Deuten soll? Ist das eher ein Ausweichen oder ist das ein gutes Zeichen.

Vielen Dank LG
_______________________________________________________________________

Liebe Tina,
ich würde versuchen, weicher in die Übung zu gehen. Dein Pferd sollte den Kopf nicht ruckartig runternehmen, dass würde ich nicht als positiv sehen. Lass die Hände an der Stelle, lass dabei aber immer mehr mit der Berührung nach. Wenn Dein Pferd den Rücken sinken lässt, kitzelst Du wieder etwas mehr, hörst aber gleich wieder auf. Übertreibe es nicht! Dein Pferd soll keine extreme Haltung einnehmen, wenn der Rücken eine schöne grade Linie zeigt, reicht das aus.
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Olivia • 8. Mai 2016

Hallo Babette,

Du schreibst, Kitzligkeit sei oft eine starke Verspannung der Muskulatur. Mein Wallach zeigt genau das, wenn man ihn an der Gurtlage (und anderen Stellen wie Sattellage, zwischen den Vorderbeinen) berührt und reagiert sehr aggressiv. Die TÄ kann keine körperliche Ursache finden. Klickern hilft bescheiden.
Er hat früher Schläge und später als Schulpferd unpassende Sättel erlebt. Seit 1,5 Jahren hatte er allerdings weder einen Sattel auf noch sonst irgendwelche Gurte am Bauch.
Weißt Du zufällig eine Massageübung, die ich mal ausprobieren könnte?

_____________________________________________________
Ich würde es mit dem Tellington Touch probieren.
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Olivia • 11. Juni 2016

Hallo Babette,
das war eine sehr gute Idee!
Wider Erwarten lässt er den T-Touch zu. Er hört sogar manchmal auf zu grasen, obwohl mein Fressmonster eigentlich keinem Grashalm widerstehen kann…
Anfängliches Misstrauen und automatisierte Abwehrreaktionen, dann aber gespanntes Zuhören. Wenn er genug hat, geht er einfach.
Bin gespannt, ob ich die Berührungsempfindlichkeit damit dauerhaft abmildern kann.
Danke dafür, Olivia

 

Von Lena • 15. November 2016

Hallo Babette,
ich dachte auch am Anfang, dass mein Pferd den Rücken bei der Übung gar nicht anhebt. Aber es hebt ihn doch einige wenige Millimeter, die man kaum sieht, da man ja sehr nah dran steht. Darum habe ich eine Trick, um die Bewegung deutlicher zu erkennen: Einfach eine Gerte auf den Rücken legen, damit man eine gerade Linie zu Orientierung hat. Bei uns hält sie ganz gut, wenn der Knauf auf der Kruppe liegt und die Spitze auf dem Widerrist „balanciert“. Wenn ich dann die Übung mache, sehe ich deutlich dass die Lücke zwischen Rückenlinie und Gerte kleiner wird.
LG Lena

 

Von Claudi • 25. März 2017

Hallo!

Ich hätte da mal eine Frage zu dieser Übung. Mein Reitbeteiligungspferd hat einen ziemlichenicht Senkrücken, der vom Wachstum her bedingt sein soll. Diese Rückenübung versuche ich schon seit Ewigkeiten, ich hatte es immer mit Daumendruck versucht, so wie es mir anderen Reiter bei ihren Pferden gezeigt hatten. Null Erfolg. Jetzt hab ich es mit dieser „Kitzeltechnik“ ausprobiert und es hat bei mir beim ersten Mal sofort funktioniert. Aber nur 1x. Jetzt steht er immer nur das und dreht irgendwann den Kopf zu mir, so nach dem Motto „suchst du da was bestimmtes“. Ich versuche es kitzeln, mit kneifen, mit dem Griff der Gerte… nix! Ich weiß also dass er es kann, aber nicht tut.
Ach ja, habe ich schon erwähnt, dass es sich um einen Trinker handelt?

 

Von Gaby • 21. März 2019

Liebes Team, ich brauche einen Rat.
Ich habe ein ziemlich kompliziertes Pferd – meine Dauerbaustelle (Angst !, negativ-Konditionierung, Gurtzwang, kissing spines, Unfallbedingte Blockaden im Rücken, ziemlich sicher Subluxation Halswirbelsäule, atypische Rehe etc etc). Eines der Probleme war/ist ein brettharter Rücken. Mit unendlicher Mühe, Liebe und Geduld und viel Sucherei nach den Ursachen, habe ich dann vor einem Jahr sogar einen passenden Sattel gefunden und im November 18 angefangen mehr mit dem Pferd zu arbeiten. Langsam lässt er auch den Rücken los. Nun musste ich feststellen, dass der Sattel auf dem Widerrist aufliegt. Der Sattel ist ein neuer Massimo (3 Jahre alt, 6 Monate in Gebrauch) – da sollte das Kopfeisen noch intakt sein, das hat auch mal gepasst. Beim Kauf war enorm viel Platz am Widerrist. Der Kissenschnitt und die Polsterung passen eigentlich (mit Carola-Pad-Knetmasse vor einigen Wochen ausprobiert). Nun frage ich mich, ob es nicht sein kann, dass durch gute Arbeit und bessere Bemuskelung der Widerrist nicht dauerhaft „hochkommt“ und so die geänderte Rückenlinie erklärlich ist. Oder ob der Kerl noch wächst (ist 11 Jahre, ist aber zwischen dem 8. und 9. Lebensjahr 20 cm länger geworden (kein Witz – s. Winterdecke)?
Ich habe durch gute Muskelarbeit eigentlich nur mit einer Verbreiterung der Brust und einer Zunahme des Trapezius gerechnet. Er hat im übrigen keine Löcher hinter der Schulter. Er ist insgesamt nicht gut bemuskelt (3 x Landgraf), hat aber keine Trapeziusatrophie. Das Kopfeisen ist nicht zu eng, sondern relativ zu weit.
Hättet Ihr mir einen Tip aus eurer Erfahrung.
Hebt sich bei mehr Muskelarbeit der Widerrist auch im Stand in Ruhe an ? Mir ist das vor einigen Jahren schon mal passiert. Damals war er ca 5 Jahre und binnen weniger Monate hatte er plötzlich scheinbar einen viel höheren Widerrist und es war kaum noch ein Sattel zu finden. Der Rücken hatte sich von der Silhouette her komplett verändert und die gut passenden Kiefersättel passten garnicht mehr. Damals dachte ich allerdings es wäre das Wachstum.
Danke für Eure Mühe !
Und danke für die vielen guten Ideen und Ratschläge, die Ihr anbietet.

Lieben Gruß
Eure Gaby
______________________________________________________________________
Hallo Gaby,
ja, es ist tatsächlich so, dass bei gutem Training der Widerrist „mehr rauskommt“ und das Pferd somit „wächst“. Um das zu Beurteilen schaut man sich den Abstand zwischen Schulterknorpel und Widerrist an. Wenn der Abstand größer wird, hebt sich der Brustkorb durch die Kräftigung der Rumpfmuskulatur. Ein Knochenwachstum ist meines Kenntnisstandes mit 11 Jahren nicht mehr möglich, das sollte mit dem 7. Lebensjahr abgeschlossen sein.
Liebe Grüße,
Babette

 

 

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