Und noch eine Übung für eine mitschwingende Mittelpositur beim Aussitzen

Auch für diese Übung lassen Sie sich bitte wieder an die Longe nehmen. Die Steigbügel schnallen Sie ein bis zwei Löcher kürzer als normal. Nachdem Sie sich wieder schön aufgewärmt und gelockert haben, soll Ihr Pferd in einem ruhigen Tempo traben.

Gehen Sie nun in einen leichten Entlastungssitz, den Oberkörper etwas vorgeneigt. Passen Sie dabei bitte auf, dass Sie mit dem Po nicht zu hoch kommen. Das Schambein behält leichten Kontakt zum Sattel.

Versuchen Sie, Ihren Körper in dieser Haltung ins Mitschwingen zu bringen und spüren Sie bewusst in Ihren Körper:

  • Lassen Ihre Fußgelenke die Bewegungen durch, d.h., merken Sie, dass Ihre Ferse bei jedem Trabtritt runterfedert?
  • Lassen Ihre Kniegelenke die Bewegung ebenfalls durch, d.h., öffnet und schließt sich Ihr Knie jeden Tritt ein wenig?
  • Versuchen Sie Ihren Muskeln am Oberschenkel, Gesäß und Bauch ganz locker zu lassen. Alles darf „wackeln“ – tut es das?
  • Achten Sie darauf ruhig und gleichmäßig zu atmen.
  • Lassen Sie die Schultern bewusst locker.
  • Schauen Sie mit weichen, freien Blick nach vorne.

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie im Entlastungssitz gut mitschwingen, lassen Sie sich langsam in den Belastungssitz runterrollen, in dem Sie das Becken abkippen – aber ohne dass dabei einer der oben genannten Punkte verloren gehen darf.

Wiederholen Sie den Wechsel zwischen Ent- und Belastungssitz einige Male.

Entscheidend ist, dass Sie sich das Mitschwingen der Mittelpositur im Entlastungssitz erarbeiten und dieses Mitschwingen dann in den Belastungssitz mit hinübernehmen.

Ich freu mich auf Ihre Erfahrungsberichte mit dieser Übung.

5. Februar 2009 von Babette Teschen • Kategorie: Aus dem Reitunterricht und Coaching 7 Kommentare »

 

7 Reaktionen zu “Und noch eine Übung für eine mitschwingende Mittelpositur beim Aussitzen”

 

Von christina • 5. Februar 2009

Hallo Babette,

bei meiner Reitlehrerin machen wir das in jeder Stunde, bevor wir anfangen auszusitzen.
Wir gehen dafür aber in den leichten Sitz, meinst du das mit dem leichten Entlastungssitz? Oder ist das das mittelding zwischen Aussitzen und leichter sitz?
Mir hilft dabei das Bild gut bei dem ein Luftpolster zwischen dem Sattel und meinen Knien ist, damit ich mich nicht in den Knien fest mache, das auch verwendete Seifenschmiere-Bild funktioniert bei mir nicht wirklich.
Wir greifen dann auch oft noch mit den Händen auf die Schultern des Pferdes und laufen mit unseren Schultern mit den Schultern des Pferdes mit.
Mir hilfts auch gut, mir vorzustellen, dass ich neben dem Pferd im Gleichschritt einherlaufe, während ich im leichten Sitz bin.
Dann schieben wir uns ganz langsam in den Sattel, indem wir die Knie nach vorne abwärts sinken lassen und so automatisch in den sattel kommen und dann nach hinten hineinrollen.
Kann dir nur Recht geben: Das hilft total gut als Vorbereitung fürs Aussitzen und mann wird super locker und geschmeidig.
vor allem fürs Pferd ist es auch angenehmer als ein steifer Reiter am Rücken, der erst locker geschüttelt werden muss 😉

Liebe Grüße
christina
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Hallo Christina,
ja, ich meine den leichten Sitz. Und vielen Dank für die guten Anregungen, auch an Deine Reitlehrerin unbekannterweise 🙂 ,
liebe Grüße,
Babette

 

Von Manuela • 9. Februar 2009

Hallo Babette!

Ich wünschte, ich hätte so eine Reitlehrerin wie Dich in meiner Nähe. Du erklärst alles so anschaulich, und ich schaffe es tatsächlich, Deine Erklärungen umzusetzen. Mein Pferd wird locker und weich unter mir, schnaubt ab und konzentriert sich – es gefällt ihm wenn ich „mit `ner kleinen Babette im Ohr“ in den Sattel steige. 🙂
Ich habe seit 30 Jahren Probleme mit dem Aussitzen – ich bin jetzt 38 Jahre alt. Kaum vorstellbar, oder?!? Ist aber traurige Wahrheit. Als Kind ist kein Reitlehrer auf uns eingegangen, runtergefallen bin ich meistens beim Aussitzen, weil ich mich einfach festgeklammert habe. Und auch heute sind meine letzten 3 Reitlehrer der Meinung gewesen – Aussitzen lernt man nur durch Aussitzen – von Lockerungsübungen und Visualisierung hatten die noch nix gehört, und dass man das evtl. Schritt für Schritt angehen sollte…
Das Resultat ist, dass ich schon Magendrücken und Angst bekomme, wenn ich nur von meiner Reitlehrerin höre: „So, und dann mal die Bügel überschlagen.“ Ich klammere, das Pferd rennt unter mir weg, gebremst wird dann mit den Zügeln. Ein Trauerspiel…
Seit 3 Monaten bin ich nun ohne Reitlehrer – reite „nur“ mit Deinen unbezahlbaren Tipps und den beiden Büchern von Sally Swift. Ich kann mittlerweile schon eine ganze Bahn locker aussitzen – mit einem Lächeln im Gesicht. Wenn ich verkrampfe, trabe ich einfach leicht (natürlich schlage ich dann auch die Bügel nicht über…). Ich habe keine Turnier-Ambitionen, und mir ist das auch nicht peinlich mich hier zu outen. Ich denke, viele Reiter – gerade in meinem Alter – haben genau dieses Problem, und wenn man sich auf den Turnierplätzen so umschaut, ist es bei den Kindern oft auch nicht besser. Ein einziger Krampf…
Ich gebe mich jedenfalls jetzt nicht mehr mit Mittelmaß zufrieden, sondern suche so lange, bis ich endlich einen Reitlehrer gefunden habe, der meinen Sitz und die Harmonie zwischen Mensch und Pferd in den Vordergrund stellt. Ich denke, ihr wisst gar nicht, WIE wichtig eure Seite für viele Reiter ist – noch wichtiger aber für ihre Pferde, die endlich den Rücken frei bekommen.
So – das musste mal raus, weil ich einfach so dankbar bin. Ja, es geht auch anders! 🙂

Ganz, ganz lieben Gruß,
Manuela.
______________________________________________________________
Liebe Manuela,

oje, das hört sich nach einem echten, reiterlichen Leidensweg an…
Und ich freue mich sehr, wenn meine Blogs Dir etwas helfen und ich bin sehr gerne Deine „Frau im Ohr“ 🙂 ,

alles Liebe und vielen Dank für diesen Kommentar,
Babette

 

Von no815girl • 29. Mai 2009

Hallo Babette
Nachdem ich jetzt einige deiner Beiträge gelesen habe, werde ich mir wohl deinen Longenkurs zulegen, gleich nach dem Kauf meines Pferdes 🙂
Du beschreibst das alles super gut und ich erkenne ganz viel, was meine Reitlehrerin mit mir und den Pferden macht, darin. Ich habe eine tolle Reitlehrerin, was? 😀
Leider hat die arme meist nicht sehr viel Zeit (3 Pferde, Familie, Job, Reitstunden geben…), sonst würde ich wohl jeden Tag Reitstunden nehmen. Wenn ich dann aber endlich ein Pferd mein Eigen nennen darf, werde ich mich wohl mehr mit ihm beschäftigen, als einmal pro Woche und weil ich dann nicht immer auf meine RL zurückgreifen kann, muss dann wohl dein Buch herhalten 😀
Ich würde es zwar jetzt schon kaufen wollen, aber ich glaube, ich wäre wohl frustriert, wenn ich so tolle Tipps lese und sie wegen mangelndem Pferd dann nicht gleich umsetzten kann.
Aber in deinem Blog (und dem von Tania) stehen auch schon ganz viele interessante Sachen, damit werde ich mich wohl die nächste Zeit beschäftigen 🙂
Schöne Grüsse aus der Schweiz von Tanja
___________________________________________________________________
Hallo Tanja,
vielen Dank für Dein liebes Lob!
😀
Und viel Erfolg bei der Suche nach „Deinem“ Pferd!
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Juliane • 5. August 2010

Hallo …
ich bin begeistert, dass ich diese Seite gefunden habe. Gleich heute habe ich mich auf mein Pferd gesetzt und habe versucht, Deine Tipps anzuwenden. Mein Pferd hat sehr viel SChwung und es ist eine Katastrophe für mich, dass ich ihn nicht aussetzen kann. Ich hatte damit nie Probleme, aber bei ihm verzweifel ich und das nun schon seit fast 2 Jahren. Leider kann ich auch nur, wie ich es bei vielen anderen auch lese, nur etwas verstehen, was ich auch visuell verstehen kann. Und nun denke ich immer an das kleine Vögelchen und ich bin komischerweise weich und das im ganzen Körper!!! Ich bin echt von den Socken!!! Toll, toll, toll!!!
Auch ich würde mir wünschen, eine Trainerin wie Dich an meiner Seite zu haben!
Einen lieben Gruß
______________________________________________________
Uiiiii!
Danke für das tolle Feedback! Ich freue mich sehr 🙂 ,
liebe Grüße,
Babette

 

Von kathy burkschat • 20. September 2010

Liebe Babette! Ich bin so froh auf eure Seite gestoßen zu sein!Habe leider leider viele Probleme mit meinen beiden Pflegepferden,17jähriger Friesenklopphengst u.27jähriger Haffi mit Crushing,HUfrehe u.Athrose.Der alte Herr dem die Pferde gehören überläßt alles mir er bezahlt zwar die Rechnungen für TA usw aber ansonsten stehe ich ziemlich alleine da.Habe leider nicht die Mittel mir professionelle Hilfe zu holen z.b.longieren u.Reiten lebe ständig mit der Angst etwas kaputtzumachen was ich so mühevoll aufgebaut habe.Ich liebe diese Tiere wie meine 3 Kinder!!!Durch euch bekomme ich viele tolle Tips ,doch leider bleibt die Angst,denn ich in immer allein und nie schaut jemand und sagt ob es so o. so richtig ist.Der Haffi stand als ich ihn kennenlernte schon kurz vor der Regenbogen brücke.Heute mit der Hilfe einer Heilpraktikerin tollt er mit meiner Tochter über die Koppel und sie reiet ihn wobei sie diejenige ist die von ihm lernt,er ist so schlau aber so liebevollzu ihr,heute strahlt er richtig vor Energie Lebensfreude!Ich hoffe das ich ihr bald Reitunterricht ermöglichen kann,damit sie sicherer wird und ihm viel gutes tun kann!Ich werde solange weiter nur nach Gefühl und euren Tips arbeiten.
_________________________________________________________
Liebe Kathy,
ich freue mich, dass ich Dir in Deiner Situation etwas Hilfestellung geben kann! Vielleicht hast Du Lust bei uns im Forum ein Tagebuch zu führen. Dort könntest Du auch Fotos und Videos einstellen und wirst sicherlich von vielen tollen Leuten dort ganz viele Anregungen bekommen und Feedback, ob Du auf einem guten Weg bei der Arbeit mit Deinen zwei Pflegepferden bist.
Liebe Grüße,
Babette

 

Von Maggi • 5. Dezember 2011

Liebe Babette!
ich lese Deine Seite schon seit paar Monaten. Wirklich gut geschrieben. Mit meiner Reitlehrerin kann ich leider darüber nicht diskutieren, sie hat ihre eigene Vorstellung vom Reiten, obwohl sie eine sehr gute Reiterin ist. Heute habe ich versucht die Sache mit den Zügeln etwas langsamer anzugehen, aber ich habe wieder gehört, Zügel kürzer, geh ans Maul. Ende des Liedes: das Pferd wehrt sich wie immer gegen den Zügel, macht den Rücken nicht frei usw.
Ich werde versuchen alleine und heimlich Deine Tipps umzusetzuen.

Viele Grüße
Maggi

 

Von Manuela • 23. April 2012

Hallo (und im besonderen Manuela), das Problem mit dem Aussitzen kenne ich auch. Als ich das erste mal im Buch von Penquitt (Freizeitakademie) auf das Thema gestoßen bin, kam der erste Aha-Effekt, nun der Durchbruch beim Anschauen der DVD von Mark Rashid „Sitting the trott“.
Kurz erklärt verhält es sich folgendermaßen: im Schritt ist es für die meisten kein Problem mit der Bewegung mitzugehen, man sitzt locker und schwingt einfach mit der Bewegung mit, ist auch locker in der Hüfte/Taille. In der herkömmlichen „Englisch-Reiterei“ wird gepredigt, Kreuz anspannen und nur nicht in der Hüfte einknicken und da liegt meiner Meinung nach der Haken – ich spreche aus über 40 Jahren Erfahrung. Der Trick den Trab auszusitzen ist aber im Grunde ganz einfach, wenn man sich vorstellt, dass bei jedem (Trab-) Schritt des Pferdes unsere jeweilige Gesäßhälfte gehoben wird, also mal rechts und mal links. Wer dies locker und geschmeidig (und bewußt) mitgeht und sich nicht verkrampft sollte deutlich spüren, wie er förmlich im Sattel klebt. Ich habe es ausprobiert und es funktioniert tatsächlich. Sicher gibt es mehr oder weniger schwungvolle Pferde, nur versteift geht das gar nicht. Ich bin jahrelang im englischen Stil geritten, womöglich nicht schlecht, denn ich habe mein erstes Pferd selbst bis etwa L-Niveau ausgebildet. Jetzt habe ich eine Quarterhorse-Mix-Stute und da bot sich einfach die Westernreiterei an und wenn ich die nach meinem Empfinden (Reiten soll Spaß machen, das Pferd sollte zu nichts gezwungen werden, viel Geduld und der Zeitfaktor ist sekundär usw.)umsetze habe ich erstmalig in meinem Reiterdasein das GEFÜHL in einer Welt angekommen zu sein, die ich immer schon gesucht habe. …..

Viel Erfolg und Gruß
Elo

 

 

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