Das Englischtraben

Wussten Sie schon, dass es neben dem Leichttraben auch noch das so genannte „Englischtraben“ gibt?

Beim Leichttraben steht der Reiter entlastend aus dem Sattel auf, während das innere Hinterbein des Pferdes vorschwingt und treibt mit dem inneren Schenkel (siehe Beitrag Das Timing der Schenkelhilfen). Dadurch wird es diesem Bein möglich, weit vorzufußen.

Das Englischtraben ist eine Variante des Leichttrabens, bei der der Reiter auf dem inneren Hinterbein einsitzt.

Wenn der Reiter englisch trabt, führt das zur schnelleren Anspannung der Kruppenmuskulatur. Das ist hilfreich, wenn man ein Pferd im Trab mehr versammeln möchte (Leichttraben im Schulterherein, während einer Piaffe oder Passage). Auch um Taktunregelmäßigkeiten im Trab zu korrigieren, lohnt sich der Versuch, diese Unregelmäßigkeit durch das Wechseln ins Englischtraben positiv zu beeinflussen.

Probieren Sie einfach einmal folgende Übungen aus:

  • Reiten Sie Tempiveränderungen im Trab. Während Sie zulegen, traben Sie leicht. Während Sie das Tempo einfangen, traben Sie englisch.
  • Wechseln Sie jeden Tritt zwischen Leichtraben und Englischtraben. Sagen Sie sich selbst den Rhythmus vor: „Hoch, Hoch, Sit-zen, Hoch, Hoch, Sit-zen…“
  • Achten Sie im Gelände darauf, während des Leichttrabens immer wieder den Fuß zu wechseln.

Extra-Tipp: Haben Sie Probleme Ihr Pferd aus dem Leichttraben heraus anzugaloppieren? Dann versuchen Sie es doch mal, vor dem Angaloppieren englisch zu traben.

26. August 2008 von Babette Teschen • Kategorie: Aus dem Reitunterricht und Coaching 6 Kommentare »

 

6 Reaktionen zu “Das Englischtraben”

 

Von Almut • 26. August 2008

Liebe Babette,
was bin ich schon schief angeguckt worden, wenn ich Schulterherein im Leichttraben geritten bin… da ging mir das doch runter wie Öl 🙂
Habe heute gleich mal diese Variante probiert, allerdings keinen sehr großen Unterschied zum „normalen“ Leichttraben gemerkt – müsste ich das?
Beste Grüsse, Almut
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Liebe Almut,
🙂
Nein, „nomalerweise“ solltest Du keinen Unterschied spüren. Es ist eher ein Werkzeug um „Mängel“ auszugleichen. Wenn sich ein Pferd z.B. in der Traversale nicht genügend versammelt, kann man das durch englisch traben korrigieren. Fehlt es eher an Seitwärtsbewegung, wird „normal“ Leichtgetrabt. Wenn Du mehr darüber lesen möchtest, Horst Becker beschreibt es sehr gut in seinem Buch: Das athletische Pferd,
liebe Grüße, Babette

 

Von Therese • 26. August 2008

Wenn ich das richtig verstanden habe, bleiben die Schenkelhilfen aber wie gehabt, oder?
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Liebe Therese,
jepp, das bleibt wie gehabt,
liebe Grüße, Babette

 

Von Akino • 26. April 2012

Sorry, ich verstehs nicht:

„Das Englischtraben ist eine Variante des Leichttrabens, bei der der Reiter auf dem inneren Hinterbein einsitzt.“

Wie sitze ich auf dem inneren Hinterbein ein? Trabe ich auf dem falschen Fuß leicht? Oder bleib ich sitzen und werde innen „schwerer“, wenn das innere Bein vorschwingt? Oder gibts noch eine weitere Möglichkeit das zu interpretieren?

Ansonsten großes Lob an euren Blog, toll dass ihr so viele Ideen, Vorschläge, Übungen und Anregungen hier versammelt. Ich entdecke immer wieder was neues bei euch und bin noch lange nicht durch durch die Seite.
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Hallo Akino,
ja genau, Du trabst auf dem falschen Fuß leicht. Danke für Dein Lob 🙂 ,
liebe Grüße,
Babette

 

Von Kris • 21. Mai 2012

Morgen!
Die alte Isidame hats erst nicht gebacken bekommen und ist in den Pass gefallen 🙁
AAAABER: als sie mal rausbekommen hat, was ich da versuche, gings mit dem Takt wirklich besser als im Leichttraben. Guter Tipp, danke!

 

Von Jenny • 22. Mai 2012

Tolle Idee werde ich mal versuchen, das man im Gelände öfter den Fuß wechseln sollte war mir bekannt,aber dran denken tut man nicht immer.
Aber nun wieder.

DAnke Babette

 

Von Kim • 25. März 2015

Liebe Babette,

dieser Artikel gefällt mir wirklich sehr gut!! Ich beschäftige mich nämlich schon seit ein paar Monaten mit dieser „Thematik“… meinem jungen Pferd viel das Traben unter dem Reiter sehr sehr schwer, er kam kaum vorwärts und ich war am treiben, treiben, treiben. Eine Lösung musste her und durch Zufall entdeckte eine gute Freundin in einem Buch einen Abschnitt bezüglich des „auf dem richtigen Fuß Leichttraben“. Indem wurde auch sehr schön erklärt, wie es zu dem „richtigen Fuß“ überhaupt kam und was für „Vorteile“ es in manchen Fällen gibt, wenn man auf dem „falschen Fuß“ leichttrabt. Diese Veränderung hat den Knoten zum Platzen gebracht und wir können nun fleißig, inzwischen auch auf dem „richtigen Fuß“, ohne Probleme leichttraben 🙂 !

… und an das Umsitzen im Gelände kann man gar nicht oft genug erinnert werden 😉 !

Liebe Grüße
Kim

 

 

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